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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)
Autoren: Stefan Seitz
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»Verstehst du?! Diese runzelige Hütte kommt aus dem Boden heraus. Genau wie ein Giftkraut, ein Pilz oder sonst irgendein Gewächs. Deswegen gehen ihre Wurzeln auch garantiert nach unten weiter.«
    Plim überlegte: Giftkraut? Hm, da konnte durchaus etwas dran sein …
    Dann schnellte sie hoch. »Und wie kommen wir da hinunter?«
    »Das weiß ich nicht«, kam es als Antwort. »Der Zugang ist bestimmt clever versteckt. Aber er ist da , das weiß ich genau!«
    »Na, dann komm«, drängte sie, »solange der Narr irgendwo im Keller ist, kann er uns auch nicht in die Quere kommen. Wir suchen alles ab, bis wir diesen Zugang gefunden haben. Viele Räume gibt es ja nicht.«
    Primus war sofort dabei.
    Ohne weiter Zeit zu verlieren, ging es los. Zusammen mit Bucklewhee nahm Plim den Korridor unter die Lupe. Gemeinsam untersuchten sie die große Standuhr, betasteten die Wände und zogen an allen Öllampen, die sie nur finden konnten. Primus wandte sich unterdessen dem Speisesaal zu. Auch er suchte nach versteckten Mechanismen, Geheimtüren und verborgenen Schaltern. Doch außer einer gehörigen Portion Staub konnte er gar nichts entdecken.
    Nach mehr als einer halben Stunde gesellten sich Plim und Bucklewhee schließlich wieder zu Primus. Die Suche war, gelinde ausgedrückt, mager verlaufen.
    »Hast du wenigstens was gefunden?«, fragte Plim ihn.
    Primus schüttelte den Kopf. »Nein, nicht das Geringste. So wie es aussieht, muss ich mich wohl getäuscht haben. Hier gibt es rein gar nichts, was auf einen geheimen Zugang schließen lässt. Die Wände und der Boden sind vollkommen massiv.«
    »Ja und was machen wir jetzt?«
    »Tja, wenn ich das wüsste«, seufzte er, »keine Ahnung.«
    Erschöpft lehnte er sich gegen die Seite des Throns und schloss seine Augen. Das Ganze hatte er sich wahrlich einfacher vorgestellt.
    Doch noch während Primus so dastand, strich ihm plötzlich ein leichter Luftzug über den Nacken. Dieser war angenehm kühl, als hätte jemand irgendwo in der Nähe ein Fenster geöffnet.
    Verwundert sah er Plim an.
    »Was ist denn?«, stutzte sie.
    Fix hielt Primus den Finger an den Mund. Er konzentrierte sich und schlich langsam zur Rückseite des Throns. Die mächtige Lehne war beinahe vier Ellen höher als er. Schweigend betrachtete er den verblichenen Stoff, mit dem diese an der Hinterseite bezogen war. Eine kaum merkliche Brise stieg daraus hervor. Primus schnupperte. Die Luft, die ihm entgegenströmte, roch nach Erde und feuchtem Holz. Ein wenig erinnerte ihn dieser Geruch an den Weinkeller, tief unten im Turm.
    Behutsam streckte er nun seine Hand nach der Lehne aus.
    Doch was war das?
    Wachte oder träumte er?
    Denn als Primus den Stoffbezug berühren wollte, griff er wie durch ein Wunder ins Leere. Es war, als würde die Rückseite des mächtigen Throns überhaupt nicht existieren. Er tastete mit seiner anderen Hand nach dem Sitzpolster sowie nach der Vorderseite der Lehne und überzeugte sich. Alle diese Teile schienen greifbar und fest – nur bei der Rückseite kam es ihm vor, als würde er durch ein riesiges Trugbild greifen.
    Volltreffer! – durchzuckte es ihn. Das musste der gesuchte Zugang sein. Da gab es keinen Zweifel. Eine mehr als zwei Schrittlängen hohe Pforte, die direkt in den Thron des Bergteufels hineinführte und die man mit bloßem Auge nicht erkennen konnte. Sie hatten die geheime Pforte also doch noch gefunden.
    Als Plim ihn nun sah, wie er mit halbem Arm im Thron herumtastete, eilte sie sofort zu ihm. Auch sie streckte ihre Hand nach der Lehne aus und fasste hindurch. Ein Funkeln lag in ihren Augen.
    »Das ist ja raffiniert«, flüsterte sie.
    Primus lächelte triumphierend. »Wir müssen da rein«, hauchte er kaum hörbar. »Von hier aus muss es zum Keller gehen.«
    »Aber was ist, wenn wir in eine Falle tappen?«
    »Das würde mich doch sehr wundern«, entgegnete Primus. »Bei all den Hindernissen, die man uns in den Weg gelegt hat, und bei diesem meisterhaft versteckten Eingang rechnet bestimmt niemand mit uns. Abgesehen davon«, räumte er ein, »müsste es dort unten noch eine Hintertür geben. Durch die können wir vielleicht im Notfall entwischen.«
    »Woher weißt du das jetzt schon wieder?«
    Primus befeuchtete seinen Zeigefinger und hielt ihn vor den Stoff. »Merkst du diesen Luftzug? Wenn es hier so aus der Lehne zieht, dann weht es auch an irgendeiner anderen Stelle herein. Ich wette, es gibt noch einen zweiten Zugang zur Hütte. Und das kann uns im Zweifelsfall nur von
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