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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)
Autoren: Stefan Seitz
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it hellen Strahlen empfing sie das Mondlicht, als die drei aus dem Schatten des Stollens traten. Die Nachtluft war kühl und funkelnd leuchteten die Sterne vom Himmel. Primus, Plim und Bucklewhee rieben sich die Augen. Nach all der Zeit, die sie im Halbdunkel und zwischen Unmengen von Staub verbracht hatten, erschien ihnen dieser Anblick fast wie ein unbeschreiblicher Traum. Schweigend standen sie da und blickten durch die Nacht. Sie hatten es also wirklich geschafft, ging es ihnen durch die Köpfe. Sie waren der Schwarzen Hütte und ihren schrecklichen Bewohnern entkommen.
    Primus setzte sich neben Plim auf einen Stein und wischte sich den Schmutz vom Gesicht. Er seufzte. Noch nie war die Luft klarer gewesen als jetzt und in diesem Moment. Selbst der zähe Nebel, der den Berghang noch vor wenigen Stunden vollkommen eingehüllt hatte, war nunmehr verschwunden. Es schien, als würde auch die Natur aufatmen. Erleichtert senkte Primus den Kopf und blickte zu Boden. Nur wenige Schritte entfernt erkannte er den gewundenen Pfad, der sich glänzend und schimmernd den Berghang hinaufschlängelte. Aha, fiel es ihm auf, hier also waren sie. Er drehte den Kopf und hielt nach dem Stollen Ausschau, durch den sie gerade herausgekommen waren. Doch vergeblich. Genau wie die Pforte hinter dem Thron, so schien auch der untere Zugang zum Saal des Bergteufels in ein raffiniertes Trugbild gehüllt zu sein. Primus konnte nichts weiter erkennen als Steine und blanken Fels.
    Ach, was soll’s, dachte er, vielleicht war es ja auch besser so. Ein zweites Mal würden sie sich bestimmt nicht mehr dort hineinwagen und auch andere sollten sich in Zukunft tunlichst von diesem Ort fernhalten. Wer weiß, welche Schrecken die Hütte noch bereithielt?! Jetzt wollten sie endlich nachsehen, was sich hinter dem geheimnisvollen Glöckchen verbarg.
    Primus nahm es in die Hand und ließ es erklingen. »Los«, sagte er mit erhobenen Augenbrauen, »ich platze fast vor Neugier. Fangen wir an und entzaubern wir es.« Er zeigte auf Plims Handtasche. »Ist noch etwas von diesem tollen Mittelchen übrig, das du zusammengemischt hast?«
    »Ich glaube schon«, meinte Plim. »Und falls nicht, dann mache ich uns eben schnell ein neues. Das Herstellen der Mixtur dauert ja nicht lange.«
    Sie stellte ihre Tasche auf den Schoß und klappte sie auf. Herrje! Plim fiel beinahe vorneüber. Ein grottenübler Gestank stieg aus dem Inneren auf, dass ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Fassungslos hielt sie Primus das Arztköfferchen unter die Nase.
    »Jetzt schau dir bloß mal diese Bescherung hier an.«
    Primus war nur bedingt beeindruckt. »Was soll denn damit sein?«, fragte er. »Stinkt gefährlich nach Mist und faulen Eiern, aber das Chaos dadrin ist das gleiche wie immer. Fehlt da etwa irgendwas?«
    »Da fehlt nix! Aber alles ist im Eimer, siehst du das etwa nicht? Meine ganzen Fläschchen sind hin.«
    »Kaputt?«
    » NA SICHER KAPUTT !!!« Sie drehte sich um und ballte die Fäuste. »Du blöder, alter, dämlicher Holzkopf!«, rief sie zur Schwarzen Hütte hinauf.
    »Von wem redest du denn?«
    » JA , VON WEM WOHL ?!«, jaulte sie gen Himmel. »Natürlich von diesem widerwärtigen, stinkenden Hofnarren mit seinem beinharten Schädel. Deswegen hat es auch so gekracht, als ich ihm meine Handtasche übergebraten habe. Jetzt ist alles zerdeppert und ausgelaufen.«
    Primus nickte zu Bucklewhee. »Der Kerl muss froh sein, dass er ihr jetzt nicht mehr über den Weg laufen kann. Der hätte sonst sein blaues Wunder erlebt.«
    »Na, das kannst du laut sagen«, schimpfte Plim. »Dem hätte ich was erzählt!« Sie zeigte auf ihre zerbrochenen Ampullen und blickte Primus verzweifelt an. »Es waren so tolle Sachen dabei«, schniefte sie. »Das kannst du dir gar nicht vorstellen.« Eine Träne kullerte ihr über die Backe und schluchzend vergrub sie das Gesicht in den Händen.
    »Nicht traurig sein«, tröstete Primus und strich ihr über die Schulter. »Das kriegst du schon wieder hin. Vielleicht hast du ja auch Glück und es ist noch irgendetwas heil geblieben, hm?«
    »Glaube ich nicht«, kam es dumpf hinter ihren Händen hervor. »Ist bestimmt alles futsch. Und mein Kleid ist auch völlig hinüber. Das war vielleicht ein Ausflug.«
    »Aber zumindest haben wir ihn unbeschadet überstanden«, sagte Primus, »und das Glöckchen haben wir auch. Na, komm schon, lass uns nach Hause gehen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Sie fuhr hoch. »Aber nicht ohne meinen Besen«, fiel es
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