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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition)
Autoren: Hubert Mergili
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flüsterte der Fremde, als er sich zu Gandulf über den Tisch beugte. Jannik schob seinen Hut etwas nach hinten, sodass Gandulf sein wettergegerbtes Gesicht mit dem leicht ergrauten Haar und den eisgrauen Augen betrachten konnte. Um Janniks Kinn kräuselten sich Tage alte Bartstoppeln, und als er den Mund öffnete, entblößt er zwei Reihen schneeweißer Zähne. Gandulf blieb vor Überraschung der Mund offen stehen und stotternd stellte er sich nun vor. »Ich …… ich bin Gandulf aus den Wolfshügeln, nahe bei Eleven.
    »Freut mich Euch kennenzulernen Gandulf. Wie lange seid Ihr schon in diesem Nest,« fragte Jannik den immer noch verdutzten Gandulf, der nicht sogleich antwortete. Gandulfs Gedanken suchten nach einer Erklärung für Janniks Erscheinen. Es kam hin und wieder vor, dass zwei Wächter an der gleichen Aufgabe arbeiteten, wenn es sich um mehrere Wesen handelte, die die Grenze überschritten.
    * Harun sprach von zwei Fremden. War das der Grund für Janniks Erscheinen?*
    »Was hat Euch in dieses, wie ihr es nennt Nest verschlagen, nach was sucht ihr denn?«
    Jannik seufzte. »So kommen wir nicht weiter Mann aus den Wolfshügeln. Ich bin ein Weltenwächter wie Ihr und es ist schon schwer genug, hier gegen diese Mauer des Misstrauens und des Schweigens anzurennen. Was habt Ihr bis jetzt herausgefunden?« Gandulf zuckte nichtssagend mit den Schultern.
    »Eigentlich nur, was mir der Junge an Gerüchten zugetragen hat. Danach sollen Geister umgehen, die den Menschen das Blut aussaugen und sie wie Abfall liegen lassen.«
    Jannik blickte Gandulf aus seinen eisgrauen Augen nachdenklich an, dann nickte er verstehend.
    »Genau soweit bin ich auch, daher glaube ich wird es das Beste sein, wenn wir in Zukunft zusammenarbeiten. Was haltet Ihr davon?« Gandulf überlegte eine Weile. Er musste zugeben, dass er bei seinen Nachforschungen gegen die Verschwiegenheit der Einwohner von Na-Talim vergebens angelaufen war. Dabei hatte er nicht das Geringste herausfinden können. Es versuchte bis jetzt erfolglos einen Blick auf eine der Leichen zu werfen, die wie ihm Harun berichtete jeden Morgen aufgefunden wurden. Jedes Mal wiesen ihn die Wachen oder der Magistrat von Na-Talim ab. Vielleicht gelang es ihnen zu zweit mit dem Jungen als Auskundschafter mehr herauszufinden und die Bestien aus der anderen Welt dorthin zurückzuschicken, wo sie herkam.
    »Einverstanden Jannik aus Burgas, damit wären wir schon zwei gegen zwei. Wie mir der Junge versichert sind zwei Fremde vor Wochen unvermittelt aufgetaucht und wieder ebenso spurlos verschwunden. Sie verstehen es sehr geschickt sich vor den Najim und uns zu verbergen.«
    Mit einem Blick schielte Gandulf zu den Männern, die an dem Tresen standen und sich leise aber hitzig unterhielten. Die Stimmung schien sich langsam aber sicher aufzuheizen, deshalb riet er Jannik. »Lass und von hier verschwinden, ehe sie auf uns losgehen. Wie es aussieht, sind wir hier nicht erwünscht.«
    Es vergingen noch vier Tage in denen Gandulf und Jannik ziellos die Stadt nach dem Wesen durchsuchten, als ihnen Harun eine Nachricht vom Wächter des Friedhofs überbrachte.
    »Arnam der Friedhofswächter meint ihr solltet Euch in der Nacht einmal auf dem Friedhof umsehen, den dort soll es nach seiner Meinung spuken und nicht mit rechten Dingen zugehen.«
    In dieser Nacht gelang es Gandulf und Jannik, was sie schon nicht mehr für möglich gehalten hatten.
    Gandulf und Jannik schlichen mit äußerster Vorsicht durch die Reihen der Grabstätten, als sie das Knarren einer Türe alarmierte. Mit einem Sprung hinter einem frisch aufgeworfenen Erdhügel gingen die beiden in Deckung. Sie sahen zwei dunkle Gestalten, die ein halb verfallenes Mausoleum verließen und im Schutz der Dunkelheit untertauchten. »Ich glaube jetzt wissen wir, wo sich die Kreaturen verkriechen. Kein Wunder, dass keiner sie entdeckt hat. Wer geht schon des Nachts auf einen Friedhof?,« flüsterte Gandulf Jannik zu.
    »Was machen wir jetzt,« fragte dieser zurück. Gandulf sah zu dem Mausoleum hinüber und dachte kurz nach. »Wir warten und sehen ob sie zurückkommen, dann machen wir das, weswegen wir hier sind. Wir schicken sie zurück.
    Jannik warf Gandulf einen belustigten Blick zu, als er sagte. »Du glaubst doch nicht, dass sie freiwillig abziehen werden, oder? Hier gibt es ausreichend leichte Beute für sie, die nicht schwer zu erlegen ist.«
    »Wir werden sie zwingen,« gab Gandulf entschlossen zurück. Der neue Tag zeichnete sich
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