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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition)
Autoren: Hubert Mergili
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Ziegen friedlich grasen, bewacht von den Hunden und hörte das freudige Bellen Trinas.
    Julian riss die Augen auf, als ihm Trina schwanzwedelnd und erregt winselnd ansprang und ihre Zunge über sein Gesicht fuhr.
    »Trina ... Trina, träume ich das alles oder hab ich den Verstand verloren?« Wenn er den Verstand verloren hatte, so fühlte sich Trina real, pelzig und schlabbrig an.
    Eine vertraute Stimme in seinem Rücken überzeugte ihn schließlich davon, dass er noch allen seinen Sinnen trauen durfte. »Willkommen zu Hause Julian.«
    Verwirrt drehte er sich zu der Stimme um und sah Granak, der mit einem tiefen Lächeln der Freude vor ihm stand.
    »Was … weshalb bist du nicht auf Andoran Granak? Ich dachte du wärst bei Dragan und Jalara.«
    Mit einem verschmitzten Lächeln antwortete der Troll. »Ich konnte nicht zulassen, dass dein Vater denkt, du hättest versagt. So hab ich mit Mandelao gesprochen. Es hat ganz schön Überredungskunst gekostet, um ihn von meinem Plan zu überzeugen. Du weißt ich hab versprochen, wenn wir unser Abenteuer gut überstehen, versuche ich dir zu helfen. Nun sieh dich um.«
    Julian tat wie der Troll geheißen und er sah die kleine Hütte zwischen den Bäumen stehen. Nichts an ihr ließ ahnen, dass sie einem verunglückten Zauber Granaks zum Opfer gefallen war.
    »Wie hast du das angestellt,« wollte Julian wissen, dem einfiel, wie viel Zeit inzwischen vergangen sein musste. Sicher war sein Vater währenddessen hier gewesen und hatte die Verwüstung und die Kadaver der toten Schafe gesehen. Wie sollte er ihm das alles erklären?
    Der Troll schien die Bedenken Julians zu ahnen, denn sein Lächeln wurde noch breiter. »Alles ist genau, wie zu dem Zeitpunkt bevor Riana ankam,« und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu.
    »Mandelao ist ein mächtiger Magier, seit er seinen Rubin wieder hat. So war es für ihn nicht schwer etwas an der Zeit zu drehen, und sie zurückzuschrauben.«
    Granak sah sich zufrieden um. Plötzlich neigte er den Kopf und brummte unwillig. »Ich muss wieder zurück. Mandelao droht mich hierzulassen, wenn ich nicht augenblicklich zurückkomme.« Vor ihnen öffnete sich wie aus dem Nichts das Tor nach Andoran. Hastig verabschiedete sich Granak von Gandulf und nahm Julian noch einmal in den Arm. »Ich bin froh dich kennengelernt zu haben,« sagte er rau und lief mit flinken Schritten auf das Tor zu.
    Als der Troll hindurchging, winkte er ihnen noch einmal zu. Nachdem sich das Tor geschlossen hatte, blickte Julian noch lange gedankenverloren auf die Stelle, an der es verschwunden war.

    Ende

Kapitel 33
    Epilog

    Erschöpft ließ der Geschichtenerzähler die ausgebreiteten Arme sinken. Seine wasserblauen Augen glänzten im feuchten Glanz und die Zunge klebte ihm am Gaumen vom stundenlangen Erzählen.
    Wie gebannt verharrten die Zuhörer noch eine Zeit, ehe sie erkannten, dass Julian nicht weiter sprechen würde. Vielen von den Bewohnern Elvens hallte die Worte Julians in ihren Köpfen nach und zögerlich begannen sie, in die Hände zu klatschen.
    Das große Feuer, mittlerweile bis auf einen Gluthaufen herunter gebrannt, erhellte mit seinem schwachen Glühen die Gesichter seiner Zuhörer. Der alte Geschichtenerzähler kannte sie alle und konnte sie deutlich erkennen. In ihnen spiegelte sich Nachdenklichkeit aber auch die Freude wider über den Ausgang seiner Geschichte. Levin der Dorfsprecher erhob sich von seinem Platz und klatschte laut in seine Hände. »Eine rührende Geschichte Meister Julian. Wir danken euch, dass wir sie hören durften,« dann wandte sich Levin den Dorfbewohnern zu und erklärte das Fest für beendet. Er teilte noch die Wachen ein, welche die schwelende Glut des Feuers bis Tagesanbruch bewachen sollten. Nur widerwillig machten sich die Dorfbewohner daran, sich von ihren Plätzen zu erheben und ihre Häuser aufzusuchen.
    Gerwin kam zu Julian und bot ihm einen Becher Wein an, den sein Meister in einem Zug leerte. »Meister nehmt meinen Arm, ich bringe euch nach Hause,« bot er sich an und legte seinen Arm um Julians Schultern.
    Nachdenklich nickte Julian und ergriff seinen Stab. »Bist du müde mein Junge,« fragend sah Julian Gerwin an.
    Der schüttelte den Kopf und erwiderte. »Nein Meister Julian.«
    Schwer auf seinen Stab gestützt ließ sich Julian von Gerwin den kleinen Hügel hinan zu seinem Haus führen. Gerwin öffnete die Tür und entzündete die Lampe, die auf halber Höhe neben der Wand angebracht war. Langsam führte er Julian an den
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