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Das Teufelsweib von Chicago

Das Teufelsweib von Chicago

Titel: Das Teufelsweib von Chicago
Autoren: Janelle Denison
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für sich behalten. “Doch stattdessen habe ich ein erotisches Buch voller geheimer Fantasien gefunden, das
Sexcapades
heißt. Und ich habe eine der Seiten herausgerissen.”
    Schließlich blickte sie ihn doch an und wäre vor Erleichterung beinahe in Tränen ausgebrochen. In seinen Augen stand weder Kritik noch Vorwurf. Geduldig saß er am Tisch und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    “Ich las die Fantasie, und mein erster Gedanke war, dass ich mir nicht vorstellen kann, so für Brent zu tanzen.” Sie ließ Jace den Freiraum, für sich selbst zu entscheiden, was die Gründe dafür sein mochten. “Also habe ich dich … nun ja … ‘angeworben’, um mir beizubringen, was Männer aufregend finden und wie man einen Mann verwöhnt und erregt und …”
    “… und was sie vor Lust wahnsinnig macht”, beendete er den Satz für sie. Ein ironisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    “Ja, das auch”, entgegnete sie ruhig.
    Er erhob sich, ging durch die Küche und stellte seine Kaffeetasse in der Spüle ab. “Du bist ein Naturtalent, Leah. Vergiss nie, was für eine sinnliche und begehrenswerte Frau du bist.”
    Vielleicht sind wir nur zusammen großartig, und du bringst das Beste in mir zum Vorschein.
Leah schluckte und behielt ihre Gedanken für sich.
    Jace stellte sich vor Leah. Er konnte es nicht länger aushalten, sie nicht zu berühren, und fuhr ihr mit den Fingerknöcheln über die warme, zarte Wange. Innerlich fühlte er sich zerrissen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als Leah wieder ins Bett zu locken und für immer mit ihr zusammen zu sein. Aber andererseits wusste er, dass er nicht das Recht dazu hatte.
    “Sag mir eins”, murmelte er und strich über den Kragen ihres Morgenmantels, bis zu der Stelle, wo er sich über ihren Brüsten kreuzte. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich zurückzuhalten und ihr den Mantel nicht vom Leib zu reißen und sie auf der Küchenanrichte zu verführen. “Hast du nach diesem Wochenende genug Selbstvertrauen für den Schleiertanz?”
    “Ja”, flüsterte sie mit rauer Stimme. “Ja, das habe ich.
Du
hast mir diese Sicherheit gegeben, und ich bin dir für alles, was du mir an diesem Wochenende gezeigt hast, unendlich dankbar. Vor allem dafür, dass du mir beigebracht hast, an mich selbst zu glauben und meine sinnliche Seite zu entdecken.”
    Und jetzt schickte er sie zurück in Brents Arme, mit all dem Wissen, das er ihr über Verführung beigebracht hatte. Jace wollte vor Frust aufstöhnen. Es war so ungerecht. Andererseits: Er hatte genau das bekommen, was er mit ihr vereinbart hatte. Und sie, worum sie ihn gebeten hatte.
    Grundgütiger! An welcher Stelle dieser Vereinbarung hatte alles begonnen, so furchtbar schiefzulaufen?
    “Ich muss gehen”, sagte er unvermittelt. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er brauchte dringend Luft und Platz. Er musste hier raus.
    Er wandte sich um, aber schaffte es nur bis in das Wohnzimmer, bevor Leah ihn eingeholt hatte. Sie packte ihn am Arm, und er hatte keine andere Wahl, als stehen zu bleiben. Der hoffnungsvolle Ausdruck in ihren Augen ließ ihm das Herz bis zum Hals schlagen, und er hatte das Gefühl, einen Moment lang keine Luft mehr zu bekommen.
    “Jace …” Ihre Stimme erstarb, doch die Unsicherheit in ihrem Ton war unmissverständlich. Es wirkte beinahe so, als hätte sie Angst, das auszusprechen, was ihr wirklich auf der Seele lag.
    “Ja?”, entgegnete er und klang rauer und ernster als jemals zuvor.
    “Ich …”
    Unwillkürlich hielt er den Atem an, wartete, und ein Teil von ihm hoffte, dass sie das Unmögliche sagen würde.
    “Danke”, stieß sie schließlich hervor und brachte ein Lächeln zustande, das gezwungen und sehr tapfer wirkte. “Für alles.”
    “Hab ich gern getan … alles”, erwiderte er und küsste sie ein letztes Mal auf die Schläfe, bevor er durch die Tür verschwand.
    Jace drehte noch einmal mit aller Kraft am Schraubenschlüssel – mit dem Ergebnis, dass er von der Schraube abrutschte und sich die Fingerknöchel am Auspuffkrümmer abschürfte.
    “Verdammt”, fluchte er und schleuderte das Werkzeug mit einem lauten Krachen auf den Motorblock. Er warf einen Blick auf seine Hand und zuckte zusammen, als er die beiden Fingerknöchel sah, an denen die Haut abgeschürft war und die nun bluteten. Er ging zum Erste-Hilfe-Kasten und nahm ein Fläschchen heraus, um die Wunden zu desinfizieren.
    Nachdem er vor ein paar Stunden aus Leahs Wohnung verschwunden war, war er direkt in seine Werkstatt
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