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Das Teufelsweib von Chicago

Das Teufelsweib von Chicago

Titel: Das Teufelsweib von Chicago
Autoren: Janelle Denison
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gefahren, um weiter an seinem Camaro zu arbeiten. Für gewöhnlich tat ihm das gut. Es war seine Art, die Nerven zu beruhigen, wenn er angespannt war. Doch den Sturm, der im Augenblick in ihm tobte, schien nichts besänftigen zu können.
    Was er auch tat: Er konnte nicht aufhören, an Leah zu denken. Er konnte nicht aufhören, daran zu denken, dass sie zu Brent zurückkehren, seinen Heiratsantrag annehmen und den Tanz mit den Schleiern für ihn tanzen würde – für diesen adretten Managertyp, der Leah nicht für das, was sie war, zu schätzen schien. Und vor allem konnte Jace nicht aufhören, sich Vorwürfe zu machen, weil er sie einfach im Stich gelassen hatte. Er war so ein Idiot! Er war aufgrund des Versprechens gegangen, das er ihr vor dem Wochenende gegeben hatte. Weil er geglaubt hatte, dass es das Richtige war.
    Doch inzwischen war er sich nicht mehr so sicher.
    Jace biss die Zähne zusammen, als er die Wunden mit dem Mittel säuberte. Wann war aus ihm nur so ein Feigling geworden? Er war doch immer ein Kämpfer gewesen! Leah hatte etwas Besseres verdient hatte als einen Kerl, der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, oder als einen Mechaniker, der den ganzen Tag bis zum Ellbogen in Schmieröl steckte. Davon war Jace felsenfest überzeugt. Sogar so sehr, dass er die Möglichkeit nicht zulassen konnte, dass sie ihn vielleicht, ganz vielleicht, so nehmen würde, wie er war … Um ehrlich zu sein: Er hatte bisher nichts getan, um sie dazu zu bewegen, es mit ihm zu probieren. Absolut gar nichts.
    Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust. Er sah sich in seiner Werkstatt um. All das hatte er erreicht. Und plötzlich wurde ihm klar, dass
er
derjenige mit den Minderwertigkeitsgefühlen war. E
r
musste den entscheidenden Schritt machen und die Unsicherheiten, die ihn schon seit seiner Kindheit quälten, endlich hinter sich lassen. Er mochte kein Schickimicki-Managertyp sein, aber er besaß eine eigene kleine Firma und konnte seinen Lebensunterhalt sehr gut bestreiten. Es war an der Zeit, dass er an sich selbst glaubte. Und wenn es einen Mann in Leahs Leben geben sollte, dann ihn.
    Und ganz sicher nicht Brent.
    Jace klebte ein Pflaster auf seine Knöchel. Ja, er war bereit, für Leah zu kämpfen – egal, was ihre Familie und ihr Bruder, sein bester Freund, dazu sagen würden. Um sie würde er sich später kümmern. Er würde ihnen versichern, dass er Leah niemals wehtun würde. Dass sie ihm das Wertvollste im Leben war, dass er alles tun würde, um sie glücklich zu machen.
    Aber zuerst musste er sie davon abhalten, den größten Fehler ihres Lebens zu machen – und seines Lebens. Als er die Werkstatt abschloss, betete er, dass es dafür noch nicht zu spät war.
    Ihre Beziehung zu Brent war vorbei. Leah war erleichterter, als sie jemals für möglich gehalten hätte. Und sie war dankbar, dass er die Trennung so gefasst aufgenommen hatte. Er war weder wütend noch verletzt gewesen – was deutlich zeigte, dass er nicht viel in diese Verbindung investiert hatte. Weder gefühlsmäßig noch körperlich.
    Sicher, er war enttäuscht gewesen, aber er hatte ihr alles Gute gewünscht und schien es auch so gemeint zu haben. Die ganze Begegnung war verstörend gewesen. Mit einem Mal war ihr klar geworden, dass sie für Brent nie mehr gewesen wäre als eine angenehme Ehefrau und gute Gastgeberin. Die Beziehung zu beenden war zweifelsohne die richtige Entscheidung gewesen.
    Sie musste Jace dafür danken. Schließlich hatte er ihr gezeigt, dass sie sich nicht mit weniger als der wahren Liebe zufriedengeben musste.
    Als sie nun in den Spiegel auf der Kommode schaute – nur bekleidet mit einem sexy BH, einem Höschen und durchscheinenden, farbigen Tüchern –, war sie ein nervöses Wrack. Nervöser noch als in dem Moment, als sie mit Brent Schluss gemacht hatte. Ihr Magen hatte sich schmerzhaft zusammengezogen, und ihr Herz stockte. So viel stand auf dem Spiel! Sie hatte vor, Jace wieder zurück in ihr Leben zu locken – und zwar für immer. Er war derjenige gewesen, der sie alles über die Macht und die Sinnlichkeit gelehrt hatte, eine Frau zu sein. Und es war nur gerecht, dass sie sich nun revanchierte, indem sie ihm zeigte, was für eine eifrige Schülerin sie gewesen war, und nur für ihn den Tanz der sieben Schleier aufführte.
    In dieser Nacht würde sie ihm nicht nur ihren Körper schenken, sondern auch ihr Herz und ihre Seele.
    Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Eigentlich erwartete sie
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