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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo
Autoren: Sharon Sala
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auf”, warnte er sie und tätschelte ihren immer noch flachen Bauch. „Diese Art Begrüßung könnte dich in Schwierigkeiten bringen.”
    Frankie legte ihre Hand auf seine und presste sie fester gegen ihren Bauch. „Ich habe schon welche”, sagte sie. „Man sieht es mir nur noch nicht an.”
    Er lachte. „Aber bald.”
    Sie steckte sich aufseufzend eine Haarsträhne hinters Ohr und rieb sich gedankenverloren die Stelle, die er gerade geküsst hatte.
    „Stört sie dich sehr?” fragte sie.
    Clay schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Dann drehte er sich, die Kanne in der einen, die Tasse in der anderen Hand, zu ihr um.
    „Wer?”
    „Die Tätowierung.”
    Er runzelte die Stirn. Wie konnte er ihr bloß helfen, ihre bösen Erinnerungen hinter sich zu lassen?
    „Himmel, nein”, brummte er. „Warum sollte sie mich stö ren?”
    Sie zuckte die Schultern und schaute weg. „Ich weiß nicht. Ich dachte einfach nur, dass vielleicht … ich meine, manchmal könntest du vielleicht…”
    „Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber in letzter Zeit finde ich sie sogar irgendwie sexy.”
    Das war das Letzte, was sie von ihm zu hören erwartet hatte.
    „Aber…”
    „Nein, lass mich ausreden”, unterbrach er sie und stellte Kaf fee und Kanne weg. Er schob ihr Haar aus dem Nacken, bis er das kleine Henkelkreuz freigelegt hatte. „Da ist sie, verborgen unter dieser Flut aus schwarzen Haaren, dicht unter diesem hübschen kleinen Ohr und wartet darauf, dass ich sie küsse. Manch mal tagsüber auf der Arbeit fällt sie mir ein, und ich muss lächeln, weil sie sich an einer Stelle befindet, die ich ganz besonders gern küsse.”
    Frankie schaute ihn verblüfft an. „Wirklich, Clay, ich wusste gar nicht, dass du so poetisch sein kannst!”
    Er wackelte in gespielter Empörung mit den Augenbrauen. „Francesca, meine Liebe, es gibt vieles, was du von mir noch nicht weißt. Du hast nicht die leiseste Ahnung, welche verborgenen Talente in mir schlummern.”
    Sie schnaubte. „Was denn für verborgene Talente?”
    Er drohte ihr scherzhaft mit dem Finger und fügte mit einem anzüglichen Grinsen hinzu: „Ich werde es dir schon austreiben, dich über mich lustig zu machen. Warte nur bis heute Abend, hübsche Lady. Dann zeige ich dir eins meiner verborgenen Talen te.”
    Frankies Stimmung hob sich ein bisschen, genau so wie Clay gehofft hatte. Und auch auf dem Weg zur Arbeit fand er das, was er gesagt hatte, immer noch richtig. Weil es der Wahrheit ent sprach. Diese Tätowierung war kein Brandmal mehr, das ein an derer Mann seiner Frau aufgedrückt hatte. Genau wie das Baby, das in ihr heranwuchs, gehörte es mittlerweile zu der Frau, die er schon vorher geliebt hatte.
    Aber seinen Plan konnte er erst in der Frühstückspause in die Tat umsetzen. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr,
    versuchte sich auszurechnen, wie viel Zeit er brauchen würde. Und dann sagte er schnell, ehe er es sich anders überlegen konnte, seinem Vorarbeiter Bescheid und fuhr ans andere Ende der Stadt.
    Es war kurz nach sechs Uhr abends, als Clay in seine Einfahrt einbog und vor dem Haus parkte. Neben ihm auf dem Beifah rersitz lag zusammen mit einem Dutzend roter Rosen und ei nem Sechserpack Cola ein in Geschenkpapier eingeschlagenes Päckchen. Frankie durfte wegen der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken, aber mit irgendetwas mussten sie heute Abend anstoßen.
    Nachdem er ausgestiegen war, beugte er sich noch einmal ins Auto, um die Sachen vom Beifahrersitz einzusammeln. Dabei verspürte er einen leicht stechenden Schmerz. Er ignorierte es und ging mit schnellen Schritten und einem Lächeln auf den Lip pen auf das Haus zu. Als Frankie ihm an der Tür entgegenkam, wurde sein Lächeln noch breiter.
    „Schön, dass du da bist. Du hast mir gefehlt”, sagte sie.
    Clay überreichte ihr die Blumen.
    „Für mich? Womit habe ich mir das denn verdient?”
    „Das wirst du schon noch sehen”, erwiderte er und küsste sie auf den Mund.
    „Mm … was schmecke ich denn da?”
    „Mich”, sagte sie.
    „Ja, dich und noch irgendetwas, was nach Orangen schmeckt.”
    Sie lächelte verschmitzt. „Ich weiß es, und du musst es he rausfinden.”
    Sie warf einen Blick auf das Päckchen in seiner Hand. „Und was ist das?”
    Er lächelte ebenso verschmitzt. „Ich weiß es, und du musst es herausfinden.”
    Sie lachte und hielt den Rosenstrauß hoch. „Ich werde sie erst. mal ins Wasser stellen. Und wenn du dann soweit bist, können wir essen. Der Tisch ist
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