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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd
Autoren: Krystyna Kuhn
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Sammy Linford, der Verfasser des Artikels, verfügte über eine Sprache, da bekam sie wirklich Gänsehaut.
    Ihr Blick richtete sich wieder auf den Artikel.
    Um das Tal – heute Grace Valley, benannt nach dem gleichnamigen College, an dem über dreihundert auserwählte Studenten das Privileg haben zu studieren – ranken sich zahlreiche Legenden. Vornehmlich entstammen die Geschichten um diesen Ort den mündlichen Überlieferungen der Ureinwohner. Zahlreiche Generationen der Cree weigerten sich, ihn zu betreten, und so halten es auch viele Indianer heute noch.
    Wahrzeichen des Tals ist das majestätische Bergmassiv The Ghost , der Schicksalsberg, der in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts in der Presse auftauchte, als acht Studenten dort spurlos verschwanden. Ein weit verzweigtes Tunnelsystem durchzieht dieses Massiv, in dem die Gefahr groß ist, nie wieder zurückzukehren. Die Höhlenmalereien der Cree geben Zeugnis davon. Mit ihren Bildern nahmen sie einst Kontakt zur Geisterwelt auf. Die Farben wurden aus einem Gestein gewonnen, dessen Zusammensetzung auch heute noch Rätsel aufgibt.
    Laut Ana Cree, einer der wenigen Ureinwohner, die bereit ist, über das Tal zu sprechen, ist es sehr wohl möglich, den Berg zu besteigen. Die Enkelin des einstigen Bergführers Nanuk möchte dort den Geistern entgegentreten, um sich vor ihnen zu verneigen. Nur so erlangt man ihren Schutz, so die 20-Jährige, die völlig allein in einer Waldhütte am Rand des Massivs lebt.
    Debbie stoppte.
    Ana Cree?
    Soweit Debbie wusste, hatte nicht einmal mehr Katie zu ihr Kontakt, obwohl sie Ana das Leben gerettet hatte. Debbie markierte den Namen und setzte drei große Ausrufezeichen daneben. Noch ein Punkt, an dem sie unbedingt nachhaken musste.
    Ein Geräusch im Vorraum ließ sie aufschrecken. Leise Schritte tappten Richtung Eingangstür, die geöffnet wurde und gleich darauf ins Schloss fiel.
    Kein Grund zu schleichen, Katie, dachte Debbie. Ich kenne jeden Schritt von euch, jedes Husten. Ich könnte in jeder Fernsehshow gewinnen, weil ich euch am Rhythmus eures Atems identifiziere oder am Geruch. Vermutlich triffst du dich mit Tim Yellad.
    Noch ein Name, der auf ihre To-Do-Liste gehörte.
    Debbies Augen hefteten sich wieder auf den Artikel.
    2010 nahm das Grace College nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen seinen vollen Betrieb wieder auf. Und seither häufen sich dort oben Tragödien, Verbrechen, seltsame Unglücksfälle. Ein Amoklauf war der traurige Höhepunkt einer unerklärlichen Serie von Gewaltverbrechen. Und immer wieder ist dieselbe Gruppe von Studenten darin verwickelt, die nicht zufällig dort oben sind.
    Die Totentafel ist lang und die Frage ist, wer ist der Nächste?
    Es gibt Heilige Orte auf unserem Erdball. Mystery Places, an denen dem Menschen Gutes widerfährt. Vielleicht bedeutet das Dead Valley genau das Gegenteil? Die hier lebenden Cree zumindest glauben daran, dass die guten Geister der Toten nicht in die ewigen Jagdgründe aufsteigen können, weil das Tal ihre Körper in den Felswänden gefangen hält.
    Was, wenn sie recht haben?
    Da bekam sie echt Gänsehaut. Debbie liebte solche Geschichten und die Vorstellung, selbst eine Hauptrolle darin zu spielen, ließ ihr den Atem stocken.
    »Wenn der Beginn der Welt berechnet werden kann, warum dann nicht auch ihr Ende?«
    Dieser Satz findet sich in geheimen Aufzeichnungen von Dave Yellad. Er nennt ein Datum. Das Datum, an dem der Satz seine Erfüllung findet und der Beweis erbracht wird. Unmöglich? Vielleicht. Aber die Anzeichen häufen sich.
    Debbie lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und ihr Blick wanderte unwillkürlich zum Datum, das oben rechts auf ihrem Laptop angezeigt wurde. Wie jedes Mal, wenn sie zu dieser Stelle kam.
    Der Tag naht.
    Der Countdown läuft.
    20.03.2013
    Was werden Sie an diesem Tag tun?

Bad News
    D er Geruch von Feuer hängt in jeder Faser meiner Kleidung. Ich stinke nach Rauch, Senf und dieser schale Biergeschmack im Mund zieht mir die Eingeweide zusammen. Hätte ich mir vorher überlegen sollen. Hätte mir vieles vorher überlegen sollen. Es fühlt sich übrigens echt beschissen an, wenn man weiß, dass alles aus den Fugen gerät und man irgendwie nichts dagegen machen kann.
    Mann, ich habe keine Ahnung, warum ich immer noch hier draußen bin.
    »Trinken wir noch ein Bier zusammen?«, hat Tim gefragt, als die anderen nach und nach aufgebrochen sind. Die Stimmung war nach der Nachricht über den Tod des Superintendenten ziemlich mies
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