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Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Titel: Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt
Autoren: Boje Verlag
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kicherten.
    »Ja, das denkt man«, ging Yolanda auf Lunas Einwurf ein. »Weil sie so schön singen, nicht wahr? Nun, wenn sie schrecklich singen würden, wäre das ja dumm von ihnen. Dann würde man vor ihnen davonlaufen. Mit ihrem Gesang tun sie so, als seien sie harmlos.«
    Luna wollte das nicht glauben. Sie nahm sich vor, den nächstbesten Singvogel zu fragen, ob das wirklich stimmte. Wenn es so war, wie ihre Eltern sagten, dann war das ganz schön gemein! Dann wollte sie niemals mehr ein Vogellied singen, so viel stand fest.

    »Es gibt auch Vögel, die fressen nur Beeren und Samen«, verriet der General. »Doch oft bleiben einem nur Sekunden, um zu entscheiden, wer Freund oder Feind ist. Deshalb gehen wir immer in Deckung, wenn ein Vogel naht, und verstecken uns. Und genau das üben wir heute. Im Gelände, mit unserem lieben Freund Grimnir. Also, alle raus mit euch!«

Ein ziemlich
netter Käfer

    Die Schleiereule Grimnir
wohnte schon seit Jahren in der alten Eiche. Genauer gesagt, im 6. Stock. Grimnir hatte ein großes Herz, besonders für die ganz kleinen Tiere der Wiese.
    Viele Vögel mieden das Gebiet um die alte Eiche. Sie fürchteten sich vor der Schleiereule. Und so war Grimnir genau der richtige Schutzpolizist für die Schüler. Er passte auf, dass sich kein Singvogel an den Kleinen vergriff.
    Als die Kinder vor die Schule traten, strahlte der Mond auf die Wiese, als gäbe es auf der Welt keinen besseren Platz zum Beleuchten. Grimnir schwebte herbei. Mit seinem weiß-braunen Gefieder sah er im Mondlicht aus wie ein Gespenst. Er landete neben Lunas Eltern und schaute aus leuchtend gelben Augen auf die Schüler herab.
    »Gute Nacht, liebe Kinder!«, sagte er federweich und drehte dann mit prüfendem Blick den Kopf fast einmal um die eigene Achse. Die Luft war rein, der Unterricht konnte beginnen.
    Der General kletterte auf einen langen Grashalm, um besser zu den Kindern sprechen zu können. Auf halbem Weg wurde ihm wieder mulmig zumute, und er fand, er war hoch genug geklettert.Von dort verkündete er den Schülern laut die Regeln des Verkehrsunterrichts.

    Die Kinder sollten ausschwärmen, und Grimnir würde den Singvogel spielen. Mit seinen ausgezeichneten Augen und Ohren sollte er die Kleinen erspähen.
    »Sobald ihr seinen Schatten entdeckt, seid ihr hoffentlich gut versteckt. Denn wenn nicht‚ frisst er euch.« Der General malte mit zwei Händen Gänsefüßchen in die Luft. Weil ein paar Schüler trotzdem zu schluchzen begannen, versprach er, dass Grimnir natürlich nur so tun würde, als ob. »Wen Grimnir entdeckt, für den ist das Spiel aus«, erklärte Lunas Vater.
    »Und wen Grimnir zum Schluss nicht entdeckt hat«, ergänzte die Sportlehrerin, »der darf als elfter Schüler zur Show fliegen.«
    Die Schüler jubelten. Allen voran Luna. Das war ihre Chance! Auf diese Weise könnte sie vielleicht doch zu DST!
    Ein Rüsselkäferchen
und fünf weitere Kinder mussten noch mal Pipi. Dann konnte es endlich losgehen.

    »Schüler! Jungkanoniere! Ausschwärmen!«, rief der General. »Aber leise!«
    Grimnir stieg mit kräftigen Flügelschlägen in den Nachthimmel. Die Kinder wuselten in alle Richtungen davon. Lunas Brüder johlten aufgeregt, die Ameisen sangen ein Marschlied. Nur Oskar war so leise, wie es der General befohlenhatte. Der kleine Mistkäfer wäre am liebsten zurück in die Schule gekrabbelt.
    Luna nahm Oskar bei der Hand und zog ihn mit sich über die Wiese. Wie sie es gelernt hatte, suchte sie den Schutz der Blätter und Blüten.
    Grimnir kreiste weit über ihnen. Dennoch konnte er viele Kinder genau sehen und hören. »Schuhuu!«, rief er und setzte zum Tiefflug an. Die Kinder flohen. Sie verkrochen sich in Erdspalten, hängten sich unter Stöcke und Blütenkelche, versteckten sich hinter Blättern oder fielen einfach um und stellten sich tot.
    Grimnir landete, hüpfte ein paar Schritte über die Wiese, schaute hier und horchte da und fand sie alle: Er schien durch die Dunkelheit und die Verstecke hindurchschauen zu können.
    »
Gefressen!
«, sagte er jedes Mal, so nett er konnte, und schickte die erwischten Schüler zurück zur Schule.
    Manche Kinder schrien spitz auf, wenn der riesige Eulenkopf wie aus dem Nichts auftauchte. Es tat Grimnir richtig leid, dass er die Kinder so erschreckte. Aber besser, sie lernten jetzt aus ihren Fehlern als später, wenn es ein Vogel wirklich auf sie abgesehen hatte.
    So wie Wanda, das Wandelnde Blatt. Sie lag prima getarnt zwischen einigen Blättern.
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