Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hochmütig amüsiert eine Augenbraue hochzog, bewirkte es jedoch nicht. »Daran werden wir noch arbeiten müssen.«
    Darcy gestand sich ein, dass sie fürs Erste verloren hatte, und verschränkte die Arme vor der Brust. Sobald sich die Aufzugtüren zu ihrer Suite öffneten, war sie draußen. »Dies mag zwar dein Haus sein, aber dies hier ist bis morgen Mittag meine Suite, und ich will dich hier nicht haben.«
    »Wir müssen ein paar Dinge geraderücken.«
    »Sie stehen perfekt gerade, vielen Dank.«
    »Darcy, du verstehst nicht.«
    Ungestüm schüttelte sie die Hände ab, die er auf ihre Schultern gelegt hatte. »Das ist es, stimmt’s? Du denkst, ich verstehe überhaupt nichts. Du hältst mich für ein naives Dummchen, das nicht auf sich selbst aufpassen kann.«
    »Ich halte dich keineswegs für ein Dummchen.«
    »Aber naiv auf jeden Fall, nicht wahr?«, konterte sie. »Nun, ich habe immerhin Verstand genug, um zu begreifen, dass du genug von mir hast und mich wegschiebst wie ein lästiges Kind.«
    »Genug von dir?« Er fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar. »Ich weiß, dass ich ein Chaos veranstaltet habe. Lass mich erklären …«
    »Es gibt nichts zu erklären. Du willst mich nicht. Schön. Ich werde deshalb nicht gleich vom Dach springen.« Sie zuckte eine Schulter und wandte sich ab. »Ich bin jung, ich bin reich, vor mir liegt eine blendende Karriere. Und du bist nicht der einzige Mann auf der Welt.«
    »Verdammt, jetzt warte aber mal eine Minute …«
    »Du warst der erste.« Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Das heißt nicht, dass du der letzte bleiben wirst.«
    Was eigentlich genau sein Argument gewesen war. Der Grund, weshalb er so entschlossen gewesen war, sich von ihr zurückzuziehen. Aber es aus ihrem Mund zu hören, diesen herablassenden, mitleidigen Blick aus ihren Augen auf sich spüren ließ eine Wut in ihm aufflammen, die seine Vernunft vernebelte.
    »Langsam reicht’s, Darcy. Achte darauf, was du von dir gibst.«
    »Darauf habe ich mein ganzes Leben geachtet, und ich habe es endgültig satt. Mir gefällt es, kopfüber ins Wasser zu springen. Und bis jetzt bin ich doch immer gut gelandet. Sollte das mal danebengehen, dann ist es allein mein Problem und geht niemand anderen etwas an.«
    Panik schlich sich sein Rückgrat hinauf, weil er wusste, dass sie es ernst meinte. »Du weißt verdammt gut, dass du dich in mich verliebt hast.«
    Ihr Herz setzte aus und erhielt einen Riss. »Etwa, weil ich mit dir geschlafen habe? Ich bitte dich.«
    Und wenn ihre Worte noch so verächtlich klangen, rang sie doch unentwegt die Hände. Das reichte, um ihm zu zeigen, dass sie bluffte. »Du hättest nicht mit mir geschlafen, wenn du dich nicht in mich verliebt hättest. Wenn ich dich jetzt berühren würde, meinen Mund auf deinen pressen würde, würdest du es mir ohne Worte beweisen.«
    Jegliche Abwehr brach zusammen. »Du wusstest es, und du hast es ausgenutzt.«
    »Mag sein. Ich hatte eine Menge Gewissensbisse deswegen und habe eine Menge Fehler gemacht, weil ich einfach nicht darüber hinwegkam.«
    »Fühlst du dich schuldig, oder bist du wütend, Mac?« Müde drehte sie sich wieder um. »Du hast mir das Herz gebrochen. Ich habe es dir auf einem Silbertablett serviert. Aber du hast es nicht einmal dankend abgelehnt, sondern einfach ignoriert.«
    »Ich habe mir eingeredet, dass ich es für dich tue.«
    »Für mich?« Sie lachte erstickt auf. »Wie rücksichtsvoll von dir.«
    »Darcy.« Er streckte die Arme nach ihr aus, doch sie wich zurück. Er ließ die Arme wieder sinken, doch ihm war, als würde ein Messer durch seine Eingeweide schneiden. »Na gut. Ich werde dich nicht berühren, aber sieh mich wenigstens an.«
    »Was willst du von mir? Willst du, dass ich sage, alles sei in Ordnung? Dass ich verstehe? Dass ich es dir nicht übel nehme?« Es kostete sie übermenschliche Anstrengung, nicht aufzuschluchzen. »Nun, es ist nicht in Ordnung, und ich verstehe nicht, aber ich bemühe mich, es dir nicht übel zu nehmen. Du bist nicht verpflichtet, das zu empfinden, was ich empfinde. Es war mein Spiel. Aber immerhin hättest du wenigstens freundlicher sein können.«
    »Wenn ich auf meine Gefühle vertraut hätte, würden wir dieses Gespräch jetzt nicht führen müssen. Und hier will ich es auch nicht führen.« Ganz plötzlich hatte er die rettende Idee. »Ich möchte dein Haus sehen.«
    »Was?«
    »Ich würde gern dein Haus sehen. Jetzt.«
    »Jetzt?« Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher