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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
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Ich bin dir dankbar, und das will ich nicht vergessen. Ich werde Kontakt mit deinen Eltern und deiner Familie halten und möchte weder dich noch mich in eine Position bringen, die das erschweren würde. Aber du hast mich verletzt«, fügte sie leise hinzu. »Und das wäre nicht nötig gewesen.«
    Sie ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Leise, aber bestimmt.

12. K APITEL
    »Dann stimmen wir also überein, dass wir die zwei Millionen, die Harisuki und Tanaka am Baccarat-Tisch verloren haben, nicht einfordern.« Justin saß entspannt in dem tiefen Ledersessel und gab vor, die Unaufmerksamkeit seines Sohnes nicht zu bemerken. »Damit stehen sie beim Casino mit zehn beziehungsweise zwölf Millionen in der Kreide. Wir übernehmen die Zimmerkosten, die Mahlzeiten und die Einkaufsbummel ihrer Ehefrauen in den Boutiquen. Denn sie werden zurückkommen.« Angelegentlich drehte er die Zigarre in den Fingern. »Und ihre nächsten Millionen bei uns einsetzen anstatt in einem anderen Haus. Hast du ihnen die Limousine für morgen bestellt?« Justin wartete eine Weile. »Mac?«
    »Was? Ja. Ist erledigt.«
    »Gut. Nachdem wir jetzt damit durch sind, kannst du mir sagen, was dich beschäftigt.«
    »Nichts Bestimmtes. Möchtest du ein Bier?«
    Justin nickte. »Dir musste man schon immer hinterherschnüffeln. Deine Entschlossenheit, alles allein in den Griff zu bekommen, ist bewundernswert, aber ärgerlich.« Er lächelte seinen Sohn an und nahm die Bierflasche entgegen. »Hier allerdings erübrigt sich das Schnüffeln wohl. Das Problem ist Darcy, nicht wahr?«
    »Nein. Ja. Nein.« Mac stieß den Atem aus. »Sie hat ihr Buch verkauft. Genauer gesagt, ihre beiden Bücher.«
    »Das ist doch wunderbar. Sie muss ganz aus dem Häuschen sein. Warum bist du es nicht?«
    »Bin ich. Ich freue mich für sie. Es ist das, was sie immer wollte. Ich glaube, mir war gar nicht klar, wie sehr sie es wollte. Es gibt ihrem Leben eine ganz neue Richtung.«
    »Ist es das, was dich beunruhigt? Dass sie dich nicht mehr braucht?«
    »Nein. Aber jetzt kann sie mit ihrem Leben erst richtig loslegen. Das hier war nur eine Verschnaufpause für sie.«
    »Wirklich? Mac, liebst du sie?«
    »Das ist nicht der Punkt.«
    »Es ist der einzige Punkt, der zählt.«
    »Ich bin der Falsche für sie. Dieser Ort hier ist falsch für sie.« Rastlos ging er zum Fenster und schaute hinaus auf die grellen Neonlichter und die überladen schillernden Farbfontänen. »Wenn sie erst einmal die Augen öffnet, wird sie es selbst erkennen.«
    »Warum bist du der Falsche für sie? Ich fand, ihr habt euch hervorragend ergänzt.«
    »Ich leite ein Spielcasino. Meine Hauptarbeitszeit liegt in den Nachtstunden, wenn normale Menschen schlafen.« Mac steckte die Hände in die Hosentaschen. »Darcy hat ein behütetes Leben geführt. Nein, eines, das sie unterdrückt hat, sie zurückgehalten hat. Sie fängt eben erst an zu begreifen, wozu sie fähig ist und was sie sein und erreichen kann. Ich habe kein Recht, mich da einzumischen.«
    »Du betreibst Schwarz-Weiß-Malerei. Sünder und Heilige. Und ich denke, weder das eine noch das andere passt. Du bist ein Geschäftsmann, und ein verdammt guter dazu. Sie ist eine interessante, erfrischende, begeisterungsfähige junge Frau.«
    »Die erst vor ein paar Wochen hier hereingestolpert ist«, erinnerte Mac seinen Vater. »An einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie kann sich unmöglich über ihre Gefühle im Klaren sein.«
    »Du unterschätzt sie. Aber davon mal ganz abgesehen – sind deine Gefühle nicht wichtig?«
    »Ich habe mich mehr als einmal von meinen Gefühlen überrumpeln lassen. Sie ist unberührt hier angekommen.« Mac drehte sich mit düsterem Blick zu seinem Vater um. »Ich habe das geändert. Ich hätte meine Hände bei mir behalten sollen, aber ich hab’s nicht getan. Weil ich es nicht konnte.«
    »Jetzt bestrafst du dich selbst, weil du auch nur ein Mensch bist«, schloss Justin. »Du verweigerst dir selbst eine Beziehung, die dich glücklich macht, mit der Begründung, dass es das Beste für sie sei.«
    »Sie ist geblendet«, beharrte Mac, wobei er sich fragte, warum seine Argumente alle so falsch und idiotisch klangen. »Und sie sieht nur, was sie sehen will. Sie hat sich sogar ein Haus gekauft, Herrgott noch mal!«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und … Du weißt es?« Mac starrte seinen Vater an.
    »Ja, sie ist mit deiner Mutter rausgefahren, nachdem sie den Kaufvertrag unterschrieben hatte. Eine gute Anlage und ein faszinierendes,
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