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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
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äußerst interessantes Heim.«
    »Es ist einfach grotesk, sich ein Haus in einer Stadt zu kaufen, in der man erst seit ein paar Wochen ist und dann auch noch die meiste Zeit in einem Hotelcasino verbracht hat. Sie lebt in einer Fantasiewelt.«
    »Nein, tut sie nicht. Sie weiß ganz genau, was sie will, und ich bin überrascht, dass du das nicht siehst. Wenn du sie nicht willst, ist das allerdings eine andere Sache.«
    »Aber ich kann nicht aufhören, sie zu wollen.« Es war wie ein dumpfer Schmerz, der nicht nachlassen wollte. »Ich war sicher, ich könnte es.«
    »Wollen ist einfach. Ich wollte deine Mutter, direkt, als ich sie das erste Mal sah. Das kam so natürlich wie das Atmen. Aber sie zu lieben hat mich in Angst und Schrecken versetzt. Manchmal tut es das immer noch.«
    Überrascht ließ Mac sich in einen Sessel nieder. »Bei euch sieht das so einfach aus. Ihr beide scheint so … so perfekt füreinander.«
    »Liegt es daran?« Verständnisvoll legte Justin seinem Sohn eine Hand auf das Knie.
    »Nein, das ist nicht das Problem. In unserer Familie funktionieren die Ehen eben. Normalerweise stehen die Chance nicht so gut, aber bei uns klappt es.« Mac blickte auf den goldenen Ring am Finger seines Vaters. Dreißig Jahre, dachte er, und der Ring passt immer noch. Ein kleines Wunder. »Ich denke mir, der Grund dafür liegt darin, dass wir den richtigen Partner finden. Den Menschen, mit dem wir uns ergänzen.«
    »Du siehst deine Mutter und mich als Paar und glaubst, es sei schon immer so gewesen. Aber das stimmt nicht. Ich war das Halbblut, das mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, und ein Selfmademan, sie die behütete Tochter aus reichem Hause. Rechne dir aus, wie hoch da die Chancen standen, Mac.«
    »Aber immerhin hattet ihr die gleiche Richtung.«
    Justin lehnte sich in den Sessel zurück und kniff die Augen zusammen. »Von wegen. Wir mussten uns einen völlig neuen Pfad schlagen. Und unterwegs gab es mehr als genug Schlaglöcher und Unebenheiten.«
    »Was du mir damit sagen willst, ist doch, dass ich einen Fehler gemacht habe«, murmelte Mac. »Vielleicht hast du sogar recht.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich weiß es nicht mehr.«
    »Du willst Garantien? Es gibt keine. Eine Frau zu lieben ist das riskanteste Spiel der Welt. Entweder setzt du dich selbst aufs Spiel, oder du solltest den Tisch verlassen. Allerdings kannst du dann nie gewinnen. Ist sie die Frau, die du willst?«
    »Ja.«
    »Ich frage dich noch einmal. Liebst du sie?«
    »Ja.« Es zuzugeben verstärkte den Schmerz nur noch. »Und ja, es jagt mir eine Höllenangst ein.«
    Voller Verständnis lächelte Justin. »Was gedenkst du jetzt zu tun?«
    »Ich will sie zurück.« Mac stieß den Atem aus. »Ich muss sie zurückhaben.«
    »Wie schlimm hast du es vermasselt?«
    »Ziemlich schlimm.« Ihm wurde leicht übel, als er daran dachte, wie miserabel er gespielt hatte. »Ich habe sie praktisch vor die Tür gesetzt.«
    »Dann wird es wohl einiges an Überredungskunst kosten, um sie dazu zu bringen, die Tür von ihrer Seite wieder zu öffnen.«
    »Dann werde ich wohl besser gleich anfangen.« Ein neuer Energieschub vertrieb das Elend. Ein neues Blatt, dachte er, ganz neue Karten. Und er würde alles setzen, was er hatte. »Ich gehe jetzt besser nach unten und versuche, mit ihr ins Reine zu kommen. Wahrscheinlich weint sie sich in ihrem Zimmer die Augen aus, wo sie doch eigentlich feiern sollte.«
    »Ich fürchte, da liegst du falsch«, murmelte Justin mit einem Blick auf die Monitore.
    »Bei dem Juwelier unten habe ich ein Paar hübsche Brillantohrringe gesehen.« Mac klopfte seine Tasche ab, um sich davon zu überzeugen, dass er die Codekarte für ihren Aufzug bei sich hatte. Nur für alle Fälle. »Sie sollte zur Feier ihres Buchverkaufs etwas ganz Besonderes haben.« Plötzlich wurde er nervös. »Meinst du, Ohrringe und Blumen sind übertrieben?«
    Justin schnalzte nachdenklich mit der Zunge. »In einer so verfahrenen Situation ist nichts übertrieben. Aber du wirst Darcy nicht in ihrem Zimmer finden.«
    »Was?«
    »Sieh es dir selbst an. Monitor drei, zweiter Würfeltisch links.«
    Erpicht darauf, endlich wegzukommen, warf Mac einen geistesabwesenden Blick auf den Bildschirm. Dann einen zweiten. Seine zu Tode getroffene Elfe war in ihrem roten Killerkleid mit dazu passenden Stöckelschuhen unterwegs und blies gerade auf eine Handvoll Würfel.
    »Was zum Teufel treibt sie da?«
    »Sie versucht, auf acht zu spielen. Fünf und
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