Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das spanische Erbe

Das spanische Erbe

Titel: Das spanische Erbe
Autoren: Susan Stephens
Vom Netzwerk:
begann. Fudge begann zu jaulen, als Wellen unaufhaltsam in die Höhle drangen. Annalisa kniete sich neben ihn und nahm den zitternden Hund in die Arme. Beruhigend sprach sie auf ihn ein und überlegte fieberhaft, wie sie sich befreien könne.
    Plötzlich hörte sie eine Stimme fragen: “Annalisa! Bist du da unten?”
    “Ramon!” Erleichtert sprang sie auf. “Fudge ist in die Höhle gestürzt.”
    Sie beobachtete, wie er seine Smokingjacke und das weiße Hemd auszog. “Ist er verletzt?”
    “Nein. Es geht ihm gut, und er ist bei mir.”
    “Bleibt, wo ihr seid”, befahl er. “Ich komme zu euch.” Es dauerte einen Moment, bis er die schwere Abdeckung zur Seite geräumt hatte.
    “Wie hast du uns gefunden?”
    “Maria Teresa hat mich alarmiert.” Er ließ sich zu ihr herunter und stand gleich darauf neben ihr im schmutzigen Wasser. Erleichtert nahm er Annalisa dann in die Arme und presste sie an sich. “Die arme Frau ist den ganzen Weg zur Kirche gelaufen, um mich zu holen. Sie hat mir berichtet, was geschehen ist, und ich bin sofort hergekommen.” Er barg das Gesicht in ihrem Haar. “Wenn dir etwas zugestoßen wäre …, ich weiß nicht, was ich dann getan hätte. Ich hatte solche Angst.”
    “Du hattest
was?”
Erstaunt blickte sie ihn an. Doch als sie den Schmerz in seinem Blick sah, wusste sie, dass er die Wahrheit sagte.
    “
Madre de Dios!
Wenn sie dir ein Leid zugefügt hätten …” Er schüttelte den Kopf. “Sie haben es ja ganz genau geplant. Alle befanden sich schon in der Kirche … Nur du warst allein. Wenn Maria Teresa nicht gewesen wäre … Ich mag gar nicht daran denken!” Er fluchte leise. “Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Alle männlichen Hochzeitsgäste sind auf der Suche nach dir.” Er betrachtete sie, und es kam ihr vor, als würde er sich jeden Zentimeter ihres Körpers einprägen. Erst jetzt schien er zu merken, dass ihr Kleid und der Unterrock an vielen Stellen zerrissen und schmutzig waren und sie nur einen Spitzentanga darunter trug. “Das ist aber eine sehr eigenwillige Hochzeitsmode”, stellte er lächelnd fest.
    Annalisa liebkoste seine nackte Brust. “Findest du?” Dann presste sie die Lippen auf seine.
    “Dafür haben wir später noch Zeit.” Er schüttelte bedauernd den Kopf. “Jetzt haben wir erst einmal einen sehr wichtigen Termin.”
    Er hob Fudge hoch, legte den anderen Arm um Annalisa und half beiden die Stufen hinauf.
    “Ich gehe einmal davon aus, dass Claudia an allem schuld ist”, sagte Ramon, nachdem sie die Höhle verlassen hatten.
    “Sie hat den Ball geworfen, und Fudge ist blindlings hinterher und in die Falle getappt.” Annalisa ließ sich auf den sandigen Boden sinken und atmete tief durch. “Ich sollte ein Dokument unterschreiben und ihr damit die Rechte an meinem Strand übertragen.”
    “Hast du es getan?”
    “Nein. Sie hat stattdessen die Kette mitgenommen.”
    Er kniete sich neben sie und nahm sie in die Arme. “Es tut mir leid,
querida.
Ich weiß, wie sehr du daran gehangen hast. Aber ein Schmuckstück kann man ersetzen – dich hingegen nicht.”
    “Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Claudia zu so einer Gemeinheit fähig ist.”
    “Als sie herausgefunden hat, dass dein Vater dir nicht nur die Finca, sondern auch ein Vermögen hinterlassen hat, war sie außer sich.” Ramon hielt Annalisa fest, und es war, als wolle er sie nie wieder loslassen. “Also hat sie sich überlegt, wie sie am besten aus der Sache Kapital schlagen könnte. Und da kam Rafael ins Spiel. Mein Chauffeur …” Seine Miene wurde finster.
    “Wozu hat sie ihn eigentlich gebraucht?”
    “Um dich einzuschüchtern, falls ihr Plan nicht funktionieren sollte.”
    Annalisa schmiegte sich an ihn. “Im Vergleich zu Claudia ist Rafael harmlos.”
    “Das sagst du so. Was wäre gewesen, wenn sie beschlossen hätten, anstatt der Kette eine Geisel zu nehmen …?”
    “Eine
Geisel?”,
fragte sie erschrocken.
    “Das wäre doch möglich, oder? Jeder auf der Insel weiß, dass ich dich mehr als mein Leben liebe. Ich würde alles, was ich besitze, mit Freuden für dich hergeben.”
    “Warum hast du deinen Chauffeur nicht schon früher entlassen?”
    “Ich hatte ja keine Ahnung, was die beiden vorhatten. Rafael hat übrigens für Claudias Vater gearbeitet, und nachdem dieser gestorben war, ist er zu mir gekommen.”
    “Dann hast du also auch nicht gewusst, dass die beiden ein Verhältnis hatten?”
    “Nein. Dein Vater sicher auch nicht.”
    “Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher