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Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Titel: Das Schwein - Ein obzoener Thriller
Autoren: Edward Lee
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werd diese Scheiße nicht essen! Ich will Stoff!«
    »Ja!«, sagte nun auch Snowdrop. Jetzt hatten sie sich gegen ihn verschworen. »Besorg uns mehr Stoff, du Weichei!«
    Leonard war sich voll und ganz darüber im Klaren, dass er kein Macho war. Eher einer von den netten Kerlen, jedenfalls hatte er immer versucht, einer zu sein. Er war dazu erzogen worden, andere so zu behandeln, wie er selbst gerne behandelt werden wollte. Aber in der heutigen Zeit? Da galt ein »netter Kerl« schnell mal als Trottel oder Schwächling.
    »Ich würde diese Scheiße nicht mal mit dem Maul eines Hundes fressen, du dürrer, feiger Hurensohn!«, schrie Snowdrop.
    »Scheiße, ja«, platzte es aus Sissy heraus. »Wenn ich diese Scheiße esse, werde ich sie in dein armseliges Gesicht kotzen! Und jetzt besorg uns endlich Stoff, du Arsch!«
    »Du hast mehr, wir wissen, dass du mehr hast!«
    »Gib’s uns! Oder wir machen deinen dürren Arsch fertig, so wie wir’s schon bei dem verfickten Schwein gemacht haben!«
    Dann passierte etwas, womit nicht zu rechnen war. Leonards idyllische Landhausküche verwandelte sich – innerhalb der Zeit, die man zum Fingerschnippen benötigt – unvermittelt in … ein Leichenhaus.
    Leonard rammte seine Faust so fest gegen Sissys Wange, dass ihr sämtliche verrotteten Zähne aus dem Mund flogen.
    »Ich war viel zu lange ein netter Kerl.«
    Leonard schlug Snowdrop sogar noch fester ins Gesicht; so fest, dass ihr rechter Augapfel aus seiner Höhlung herauspurzelte und lediglich durch einen Nervenstrang gehalten an ihrer Wange baumelte.
    »Ihr würdet meinen frisch gebratenen Bacon also nicht mal mit dem Maul eines Hundes vertilgen, häh?«
    Sissy krabbelte nun auf Händen und Füßen über den Boden. Das Blut floss in Strömen aus ihrem Gesicht. Leonard stieg auf ihren Rücken und trampelte darauf herum. Der Aufprall ihres Unterleibs auf den Boden ließ eine Ladung Galle aus ihrem Mund schießen. Während dieser Prozedur gab ihr Rückgrat den Geist auf.
    »Dürrer, feiger Hurensohn, häh?«
    »Nein, Leonard, nein!«, flehte Snowdrop, während sie mit hoch erhobenen, dreckigen Handflächen den Rückzug antrat. Ihr rechter Augapfel hoppelte auf ihrer Wange.
    »Ja, Leonard, ja«, antwortete Leonard und ging auf sie zu. Er konnte das Radio im Schneideraum hören, das eine herrlich passende Untermalung beisteuerte: Iggy Pop ächzte: »All aboard for funtime …« Einsteigen und Spaß haben! Leonard packte sich Snowdrops dünnen Hals und drückte zu. Er drückte so kräftig zu, dass sie noch nicht einmal würgen konnte. Ihr Gesicht färbte sich rot, dann blau und irgendwann nahm es einen schwärzlichen Ton an. Aus ihrer lädierten Augenhöhle triefte Blut. Leonard steckte neugierig einen Finger hinein, hörte interessiert einem dünnen Knochen beim Brechen zu und schlängelte dann seinen Finger in ihr Gehirn.
    Sie war offensichtlich ziemlich tot, trotzdem hielt er sie noch ein wenig auf den Beinen. Ihre Zunge – angeschwollen zu einem postmortalen Ödem – lugte grotesk zwischen ihren aufeinandergepressten Lippen hervor. Leonard lehnte sich nach vorne, als wollte er sie küssen. Aber er küsste sie nicht. Er klemmte seine Zähne um ihre fette Zunge, biss sie ab und …
    »Pfuuuui!«
    … spuckte sie ihr zurück ins Gesicht.
    Während sich all das ereignete, sah Leonard im wahrsten Sinne des Wortes ausschließlich rot. Weder machte er sich über den Auslöser für sein Handeln Gedanken, noch kam ihm in den Sinn, dass das, was er diesen armen, bedauernswerten Süchtigen angetan hatte, jeglichem Moralbegriff widersprach, nach dem er sein Leben ausgerichtet hatte. Ebenso wenig stellte er die Eigentümlichkeit seiner neu entdeckten Stärke infrage und fragte sich auch nicht, woher der Elan gleich mehrerer Serienmörder stammte, der ihn anzutreiben schien. Stattdessen zog er weiter seinen Blutrausch durch.
    Er drehte Snowdrops Kopf wieder und wieder und wieder herum, bis ihr Hals wie der einer bleichen Zimtschnecke aussah. Schließlich löste er sich und fiel ihm in den Schoß. Er zog das hängende Auge ab, kappte den Sehnerv und hob dann die abgebissene Zunge auf, um sie in ihre Augenhöhle zu stecken. Jetzt streckte sie ihm die Zunge durchs Auge raus! Es war ein cooler Effekt. Mit unheimlicher Ruhe trug er ihre kopflose Leiche durch die Hintertür nach draußen und – »Fresschen, Hundies!« – schmiss sie in den Hundezwinger. Die Tölen bellten, sprangen und sabberten und stürzten sich gierig auf die unverhoffte
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