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Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Anwesen. Wer war sie? Und was hatte sie hier zu suchen?
    Er kniff die Augen zusammen. „Nun, die Entscheidung, ob dieser Mann Beringholm Slott bekommt oder nicht, überlassen Sie doch wohl besser mir!“ Hannes war nun endgültig der Geduldsfaden gerissen – Prinzessin hin oder her.
    „Ihnen?“ Sie lachte, doch es bestand kein Zweifel, dass seine Worte sie zutiefst irritierten. „Und wieso …?“
    „Weil ich der neue Besitzer von Beringholm Slott bin. Und jetzt nehmen Sie gefälligst Ihr Schießeisen herunter, damit ich Ihnen das Testament meiner Großtante Hilda zeigen kann!“
    Für einen Moment verschlug es ihr die Sprache, und sie riss die Augen auf. „Sagten Sie gerade
Großtante
Hilda?“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber …“
    „Kein Aber!“, unterbrach er sie brüsk. „Mein Name ist Hannes Westenberg, und da Sie sich auf
meinem
Grund und Boden befinden, würde ich jetzt wirklich gern erfahren, mit wem ich es eigentlich zu tun habe!“

2. KAPITEL
    „I
hr
Grund und Boden?
För Guds skull –
Sie wissen ja nicht, was Sie reden!“
    Lisbet konnte nicht glauben, was dieser unverschämte Kerl da behauptete. Hilda sollte
ihm
Beringholm Slott vermacht haben?
    Dunkel erinnerte sie sich, dass Hilda ab und an von einem Hannes gesprochen hatte. „Er ist ein guter Junge, ganz anders als sein Vater“, waren ihre Worte gewesen. Und Lisbet war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass es sich bei dem „guten Jungen“ um ein Kind, allenfalls einen Teenager handelte.
    Doch der Hannes Westenberg, der nun vor ihr stand, war definitiv kein Kind.
    Dennoch! Selbst wenn er Hildas einziger noch lebender Verwandter war – warum sollte sie ihn in ihrem Testament bedacht haben? Solange Lisbet zurückdenken konnte, hatte er sich nie bei seiner Großtante blicken lassen.
    „Ist das so?“ Er lachte leise auf. „Nun, dann habe ich das Testament, das ich hier bei mir trage, wohl selbst angefertigt. Oder wie erklären Sie es sich sonst?“
    „Ich …“ Sie verstummte. „Woher soll ich das wissen?“
    Ihre Selbstsicherheit geriet ins Wanken. Wenn es dieses Testament nun wirklich gab … Aber nein, das konnte –
durfte
– nicht sein!
    Wenn ich einmal nicht mehr bin, mein Kind, hatte Hilda stets gesagt, dann sollst du Beringholm Slott bekommen und es in meinem Sinne weiterführen.
    Lisbet wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass ihre Freundin es sich noch einmal anders überlegen würde. Andererseits: Auf ihre alten Tage war sie sehr vergesslich geworden. Vielleicht hatte sie schlicht und einfach nicht daran gedacht, ihr Testament, das sie beim Notar hinterlegt hatte, entsprechend zu ändern. „Es muss sich um ein Versehen handeln“, flüsterte sie. „Ich … Hilda hat mir doch versprochen …“
    „Zum Teufel, jetzt legen Sie endlich dieses verdammte Gewehr weg, ehe es am Ende noch losgeht!“, knurrte er. „Und dann würde ich wirklich gern erfahren, was dieser ganze Zirkus hier eigentlich soll!“
    Lisbet bekam nur am Rande mit, was er sagte. In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. War es wirklich möglich, dass Hilda das Schloss einem Wildfremden vermacht hatte?
    Nein, keinem Wildfremden, korrigierte sie sich in Gedanken. Dieser Mann war immerhin Hildas Großneffe. Aber wenn er ihr so nahestand, dass sie ihm Beringholm Slott vererbte, wieso habe ich ihn dann noch nie zu Gesicht bekommen? fragte sich Lisbet.
    „Ich will es sehen“, stieß sie atemlos hervor. „Ich will das Testament sehen!“
    „Gern.“ Er holte eine Dokumentenmappe aus seiner Tasche und hielt sie Lisbet hin. Doch als sie danach greifen wollte, zog er sie weg. „Erst die Waffe!“
    „Die war eh nicht geladen.“ Sie schleuderte ihm das Gewehr vor die Füße und entriss ihm die Mappe.
    Dann ließ sie ihn einfach stehen.
    Auf halbem Weg zur Schlossküche kam ihr Aleksandra entgegen. „Ich habe Lars erreicht“, rief sie schon von Weitem. „Er hat versprochen, dass er sich gleich auf den Weg macht und …“ Sie verstummte, als Lisbet einfach ohne Reaktion an ihr vorbeiging. „Lisbet? Ist alles in Ordnung? Was ist denn nun mit dem Mann, der draußen herumgeschlichen ist?“
    Lisbet antwortete nicht. Sie betrat die Küche, ließ sich schwer auf einen der wuchtigen Stühle am Esstisch fallen und atmete tief durch.
    „Was ist denn los?“ Aleksandra klang jetzt richtig ängstlich. „Ist etwas Schlimmes passiert?“
    Du hast ja keine Ahnung, dachte Lisbet verzweifelt. Laut sagte sie: „Bitte, sei so lieb und geh
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