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Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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wieder
irgendetwas abwickeln!“
    Was zum Teufel …?
    Für einen Moment war Hannes sprachlos angesichts dieser atemberaubenden jungen Frau, die mit ihrem Gewehr auf ihn zielte. Es war lange her, dass ihm so ein hinreißendes Geschöpf zum letzten Mal begegnet war – und er machte wirklich keinen Bogen um schöne Frauen.
    Seidiges rabenschwarzes Haar umrahmte ein herzförmiges Gesicht, aus dem ihn ein Paar lebhafte blaugrüne Augen anfunkelten. Volle Lippen, hohe Wangenknochen und ein energisch nach vorn gerecktes Kinn entsprachen genau seinem Geschmack.
    Nur ihr Gesichtsausdruck, der von wilder Entschlossenheit zeugte, machte ihm den Ernst der Lage bewusst.
    Beschwichtigend hob er die Hände. „Immer mit der Ruhe, Prinzessin“, sagte er auf Schwedisch, das er von seiner Mutter gelernt hatte. „Was halten Sie davon, wenn Sie erst einmal das Gewehr herunternehmen? So ein Teil ist nämlich nicht gerade ungefährlich, wissen Sie?“
    „Das könnte Ihnen wohl so passen!“ Sie unterstrich ihre Worte, indem sie mit dem Lauf ihrer Waffe in seine Richtung stieß. „Ich weiß nicht, wer Sie sind oder warum Sie Hilda und mir diese Rowdys auf den Hals gehetzt haben. Aber eines verspreche ich Ihnen: Ich werde dafür sorgen, dass Sie und diese Leute sich vor dem Gesetz verantworten müssen!“
    Irritiert hob Hannes eine Braue. „Hören Sie, das muss eine Verwechslung sein.“
    „Natürlich, eine Verwechslung!“ Die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Vermutlich haben Sie sich auf dem Weg nach Tålby verfahren und sind rein zufällig vor meiner Tür gelandet.“
    Sie war nicht nur umwerfend schön und offenbar recht schießwütig – nein, sie besaß auch noch eine ganz schön scharfe Zunge.
    Hannes atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. Er fuhr sonst nicht allzu leicht aus der Haut, aber diese Frau reizte ihn bis aufs Blut – und zwar in mehr als einer Hinsicht.
    Doch angesichts der Waffe, die sie noch immer auf ihn gerichtet hielt, erschien es ihm empfehlenswert, sich zusammenzureißen.
    „Nun nehmen Sie schon endlich das Gewehr herunter“, forderte er sie auf. „Können Sie mit so einem Ding überhaupt umgehen?“
    Zur Antwort lud sie die Waffe durch und richtete sie dann wieder auf den ungebetenen Besucher.
    Hannes stieß einen leisen Fluch aus.
    „Reicht das?“, fragte sie mit einem herablassenden Lächeln. „Und nun raus mit der Sprache: Gehören Sie zu dieser Motorradrockerbande, oder hat Kristof Steen Sie geschickt?“
    Fragend schaute Hannes sie an. „Kristof Steen? Wer soll das sein?“ Als sie ihn, anstatt zu antworten, mit einem finsteren Blick bedachte, zuckte er mit den Schultern. „Nun, wer immer das auch ist, er ist nicht zu beneiden. Wo er sich doch offensichtlich den Zorn der schönen Prinzessin zugezogen hat …“
    „Hören Sie auf, mich so zu nennen!“, fauchte sie.
    „Da Sie mir Ihren Namen noch immer nicht verraten haben, muss ich mich ja irgendwie behelfen.“ Trotz der bedrohlichen Situation fand er zu seinem eigenen Erstaunen mehr und mehr Vergnügen daran, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Längst glaubte er nicht mehr, dass die schöne Fremde ihm wirklich etwas tun wollte. Vielmehr schien ihr irgendjemand solche Angst einzujagen, dass sie sich anders nicht zu helfen wusste.
    Und um die ganze Geschichte noch verwirrender zu machen, war anscheinend eine Bande von Motorradrowdys ebenso involviert wie eine mysteriöse Person namens Kristof Steen.
    Steen … Noch wusste Hannes nicht, wer sich dahinter verbarg, doch er würde es herausfinden. Später. Jetzt musste er sich erst einmal um die schöne Prinzessin kümmern.
    Er versuchte es mit einem etwas versöhnlicheren Tonfall. „Hören Sie, ich weiß wirklich nicht, was hier gespielt wird. Aber ich versichere Ihnen, dass ich nicht gekommen bin, um Ihnen Schwierigkeiten zu machen.“
    „Ach, was Sie nicht sagen! Und warum sind Sie
dann
hier?“
    „Ich …“
    „Geben Sie sich erst gar keine Mühe!“, fiel sie ihm ins Wort. Aus ihrem Blick sprach noch immer das pure Misstrauen. „Ganz egal, was Sie sagen, ich glaube Ihnen ohnehin nicht. Wenn Steen Sie geschickt hat, können Sie ihm von mir ausrichten, dass er Beringholm Slott auf keinen Fall bekommen wird.“
    Hannes war überrascht. Es gab bereits einen Interessenten für das Schloss? Das wunderte ihn zwar, passte ihm aber eigentlich ganz gut. Allerdings fragte er sich von Sekunde zu Sekunde mehr, warum die schöne Fremde sich aufführte, als gehöre ihr das
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