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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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als sie genau hinblickte, sah sie, dass der Stein, in den die Linie führte, locker war und an das Ende der einen Linie bewegt werden konnte – was einen Mechanismus auslöste, der einen schmalen Spalt in der Mauer öf fnete, hinter dem eine Tür zu finden war. Dies war erst der Anfang eines Gangsystems, das Cathyll nun auch nach mehr als drei Jahren nicht vollständig entdeckt hatte. Und somit war das Entdecken immer wieder neuer Gänge, ja teilweise sogar geheimer Gemächer ein wichtiger Bestandteil Cathylls täglicher Freude. Keiner wusste von ihrem Geheimnis, weder Bran, noch Ta’il, noch Ma’an oder eines der Kinder ihrer Tante. Sie war schon oft in Versuchung gewesen ihr Geheimnis zu teilen, doch es war als hielte ein ihr unbekanntes Gesetz sie zurück. Alles was darauf schließen ließ, dass sie eine Affinität zu den Ca’el verspürte, war ihr reges Interesse an der Kultur und Sprache der Minderheit.
    Cathyll stürmte ins Obergeschoss der Burg in ihre Gemächer – Ausgangspunkt vieler Reisen. Sie dachte an das, was ihr Rabec he ute noch bei der Jagd ins Ohr geflüstert hatte: sie könne demnächst anfangen Staatsgeschäfte mit zu übernehmen, doch brauche sie sich nicht zu eilen, wenn ihr danach nicht sei. Sie hatte ihn verständnislos angeschaut und entgegengelacht, dass ihr noch nicht nach Staatsdienst zumute sein, worauf der treue Verwalter ihres Vermögens und ihres Erbes sanft gelächelt hatte. Nein, sollten er und ihre Tante machen was sie wollten. Sie wollte nicht so enden wie sie, tagsüber in Versammlungen und Gesprächen verwickelt und schon morgens mit sorgenvoller Miene durch die Säle schreiten. Sie öffnete die Tür und tastete sich an den üblichen Metallknöpfen ins Dunkle.

Mal Tael
4. Eine folgenschwere Entscheidung

    ine Minute. Es war doch noch nicht einmal eine Minute gewesen, dass er schon wieder höchst gesagt hatte. Er sei höchst unzufrieden über die nicht vorhandenen Erfolgserlebnisse seiner besten Truppen, die doch in höchstem Maße ausgebildet hätten sein müssen für ein solches Unterfangen. Merkte er denn nicht wie lächerlich diese Anhäufung dieses Wortes war? Wie lächerlich er war? Und sahen die anderen das nicht? Wie konnte sein Hauptmann ihn ernst nehmen? Und wie konnten diese tapferen Kämpfer, Berater und Untergebene ihn ernst nehmen? Und wie konnte er, Gareth, First of Sathorn seinen über alle Maßen peinlichen Vater noch länger ertragen. Ja, dass Egbert, ein Edelmann, der mit der Verfolgung eines Haufens aufständischer Bauern beauftragt gewesen war, wieder versagt hatte, das war eine Tatsache, doch dieser Punkt war ja nun schon vor zwei Stunden abgehakt gewesen. Warum ließ er ihn nicht einfach köpfen und holte sich einen fähigen Mann, anstatt ständig von einer höchst ärgerlichen Situation zu sprechen.
    „Vater, ich möchte gehen“, entschloss er sich schließlich zu sagen, wissend dass er dabei den Zorn seines Vaters auf sich ziehen würde. Und tatsächlich schaute ihn sein Vater, König von Sathorn, fast mit Verachtung an. „Mein Sohn, ich habe dir schon oft gesagt, dass Staatsgeschäfte zuweilen eine verdrießliche Angelegenheit sein können, derer man sich als Erbe nichtsdestotrotz nicht entziehen darf. Du bleibst.“
    Ja, das hätte er sich denken können, dass er von seinem Vater ö ffentlich gescholten werden würde, dass er noch lächerlicher gemacht werden würde als die Versager, die die Überfälle der Nordmänner nicht in den Griff bekamen.
    Aber heute würde er sich der Demütigung nicht beugen. Gareth nahm all seinen Mut zusammen. Mit einer würdevollen Geste stand er vom Tisch, der inmitten des Versammlungszimmers der König shalle thronte, auf und proklamierte: „Wenn ich bleibe, dann nehme ich mir auch das Recht heraus etwas zu sagen.“ Sein Vater zog die Stirn zusammen. Aber er ließ sich nicht beirren: „Diese Männer, tapfere und edle Kämpfer aus Sathorn, wollen nicht wissen inwieweit sie oder andere Teile unserer Männer versagt haben. Sie wollen wissen was nun zu tun ist und wie sie die Ehre und die Sicherheit unseres Volkes wieder herstellen können. Sie würden ihr Leben geben, sie HABEN ihr Leben gegeben, um dem Königreich zu dienen aber sie sind nicht vor Fehlern gefeit. Es sind Menschen, gute…“
    Gareth wollte weitersprechen, er hatte noch nicht einmal angefa ngen die Defizite seines Vaters aufzuzählen, als Edmund, der Berater des Hochkönigs ihn am Ellenbogen zog, so sehr, dass er es nicht ignorieren konnte. Gareth
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