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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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sein Vater es geschafft, dass auch das wieder zu einem Affront wu rde.
    „Sonnendienst bei Pater Eudes. Man kann sich interessantere Au fgaben vorstellen, “ fuhr Derek fort.
    „Nun ja, eigentlich mag ich Eudes…“
    „Aber du willst deinem Vater nicht den Triumph gönnen.“
    Derek lachte auf und schlug dem Freund vor gemeinsam durch den Wald zu gehen. Gareth fühlte sich seltsamerweise geschmeichelt. Zwar war er von seiner Position aus dem Jungadligem überlegen, doch strahlte dieser so viel Würde aus, dass er sich angesichts der Verschmähung seines Vaters angenehm akzeptiert fühlte.
    „Mein Vater hat mich jahrelang wie ein Kind behandelt, ich weiß wie sich das anfühlt. Es gibt nicht viel, was wir tun können, um unseren Eltern zu zeigen, dass wir nicht ihr Besitz sind.“
    „Aber du hast es getan?“, fragte Gareth, der froh war, dass sich das Gespräch von ihm weg verlagerte.
    „Ja. Ich habe es getan.“
    „Was?“
    Gareth versuchte sich zu erinnern. Da war doch etwas gewesen. Derek war eine Zeitlang verschwunden gewesen. Ja, es war Thema in der Stadt gewesen. Er erinnerte sich sogar daran, wie sein Vater noch verächtlich von Grol, dem Vater Dereks geredet hatte, dass er sein eigen Fleisch und Blut nicht kontrollieren könne. Jetzt erinnerte er sich: Derek war ein Adept des Mondes geworden.
    „Du erinnerst dich“, stellte Derek fest. Sie waren stehen geblieben und Gareth schaute den Mann mit der schwarzen Kleidung an. „Ja, ich erinnere mich.“ „Nie mehr hat mein Vater es gewagt ungebührlich mit mir zu sprechen. Nach 18 Monaten war ich ein anderer Mensch.“ Derek lächelte ihn an. Jetzt verstand Gareth. Die Tatsache, dass Dereks Pupillen erweitert waren, seine schwarzen Kleider und der schwarze Umhang. Es passte zusammen. Derek hatte als Adept der Kirche des Mondes ein Jahr das Sonnenlicht scheuen müssen und war in die Geheimnisse seiner Kirche eingeweiht worden. Nicht viele Edelmänner gingen diesen Schritt. Beim gemeinen Volk und bei den Edelleuten sowieso war die Kirche der Sonne der beliebtere Anlaufspunkt. Seit dieser neue Glaube mit den zwei Polen aus dem Osten seinen Siegeszug bis zu den Sath angetreten hatte und den alten Götterpantheon verdrängt hatte, hatten sich die Menschen zu der Kirche der Sonne hingezogen gefühlt, mit ihrer lebensbejahenden Botschaft und ihren fröhlichen Feiern. Doch selbst Pater Eudes betonte immer, dass auch die Kirche des Mondes, stellvertretend für den Schmerz und den Schwermut, ihren Platz in dieser Welt hätte. So wie jedes Ding auf dieser Welt seine zwei Seiten hätte. Daher waren die beiden Kirchen, die Kirche der Sonne und die Kirche des Mondes untrennbar miteinander verbunden, was sich in ihrem Symbol, den zwei übereinanderliegenden Kreisen, verdeutlichte.
    „Du könntest Dir bei Deinem Vater auch Respekt verschaffen, Königssohn.“
    Gareth wusste worauf Derek anspielte. „Ich, ein Adept des Mondes? Das ist abwegig.“
    Derek lächelte in sich hinein.

    Zwei Tage später ließ Sigurd, König von Sath, seinen Sohn suchen, der nicht zum Frühstück erschienen war. Keiner seiner Boten und Vasallen konnte ihn finden. Am Abend bekam der Hochkönig eine Nachricht des Akolyten der Kirche des Mondes mit der Mitteilung, dass sein Sohn nun Adept der Kirche des Mondes sei. Sigurd wusste, dass er nun seinen Sohn eineinhalb Jahre nicht sehen würde und er nichts dagegen machen konnte. Die Kirche stand in dieser Sache über dem König. Sein einziger Trost war, dass sein Sohn in all der Zeit keine Sonne sehen würde.

Mal Kallin
5. Schauergeschichten
    ie Mädchen kicherten und lümmelten sich in die weiche Bequemlichkeit der flauschigen Sofas. Cathylls Eltern ha tten diese roten Samtdiwane aus einem fernen Land kommen lassen, wo es Herrscher gab, die den ganzen Tag Wein tranken und die verschiedene Frauen hatten. Hier in Ankil hatte man nur den Luxus im Sommer abends ein Feuer machen zu können und Ma’an hatte tatsächlich Cathyll und den Zofen und Mägden ein Glas Apfelwein erlaubt. Sie alle wollten noch eine Geschichte der rotwangigen guten Seele des Hauses, die auch am Abend noch mit einer Haube im Gesellschaftszimmer saß, hören.
    „Erzähle uns von den Monstern im Topf“, forderte eines der Mä dchen, Mariella, die über ein laute Organ und ein einfaches Gemüt verfügte. Cathyll hatte schon Geschichten vom „Topf“ gehört und war nicht darauf erpicht eine weitere Schaudergeschichte zu hören. Dazu war ihr der „Topf“ zu nahe gelegen,
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