Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
ich ehrlich bin, möchte ich mit Lena …«
    Aravyn legte ihm einen Finger an die Lippen. »Ich weiß«, flüsterte sie, und Ragnars Brauen hoben sich überrascht. Auch Lena war nicht minder erstaunt darüber.
    »Anam Cara müssen nicht zwangsläufig ein Liebespaar sein«, fuhr die Tuavinn fort. »Wir haben einen wunderbaren Abschnitt unseres Lebens als Paar miteinander verbracht. Aber ich kann deine Liebe zu Lena akzeptieren. Bei uns vieren scheint ohnehin alles anders zu sein. Ich möchte euch nicht im Wege stehen, und in gewisser Weise«, sie schmunzelte, »in gewisser Weise habe ich sogar daran Anteil.«
    Lena spürte, wie ihre Wangen sich röteten, fragte sich aber auch, ob Aravyn Lenas Gefühle zu Ragnar wirklich annehmen konnte. Obwohl sie eine leise Wehmut in Aravyns Blick erahnte, wusste sie doch, dass ihre Worte aufrichtig waren.
    »Ich fühle mich euch auf andere, für mich vollkommen neue Art verbunden«, versicherte Kian schließlich und grinste plötzlich. »Eine Frau werde ich mir allerdings woanders suchen müssen.«
    »Lasst uns, sobald es Lena besser geht, zum Cerelon reiten«, schlug Ragnar vor.
    »Und danach möchte ich über die Schwelle gehen und meine Familie sehen.«

Kapitel 35
    Ein magischer Bund
    L eise knisterte das Feuer in dem alten Holzofen. Kerzenschein erhellte das Wohnzimmer des Generals.
    »Schnee und Eis hatten sich nach und nach zurückgezogen und waren ganz verschwunden, als ich wieder gesund war«, erzählte Lena. »Es war tatsächlich so – Ragnar hatte sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden, als er erkannt und akzeptiert hatte, dass wir drei seine Anam Cara sind. Damit kehrte auch Ruhe in Elvancor ein.« Sie spürte, wie Ragnars Hand sich auf ihre Schulter legte, und mochte kaum glauben, dass Oma Gisela ihn nicht sehen konnte. Nach Lenas Genesung und ihrem Bund am Cerelon waren sie recht schnell hinüber in die andere Welt gereist, und nun saßen sie bei Walter Krause, gemeinsam mit Oma Gisela und Carsten, der zum Glück noch in der Gegend war.
    »Und dann seid ihr zu diesem Berg geritten?«, erkundigte sich ihr Onkel gespannt.
    Lenas Blick wanderte zu Aravyn und Kian, die auf dem Sofa des Generals etwas verloren wirkten. Für die beiden war diese andere Welt spannend und verwirrend zugleich.
    »Richtig. Es war ein sonniger Tag, Schmetterlinge, Vögel und Drachen kreisten am Himmel.«
    »Drachen«, murmelte der General, zwirbelte seinen Schnurrbart und nickte Lena aufmunternd zu.
    »Ich glaube, wir waren alle vier recht verwirrt und unsicher«, erklärte Lena, woraufhin Aravyn und Kian einstimmig nickten.
    »Ich wusste, eines Tages würde ich meinen Anam Cara finden«, ergänzte Aravyn. »Doch dass es gleich drei sind, mit denen ich in der Seele verbunden bin, das hätte ich niemals gedacht.«
    »Und ich erst recht nicht.« Kian hob verlegen seine Schultern, zum wiederholten Male betrachtete er die ihm völlig fremde Einrichtung, was Lena zum Schmunzeln brachte.
    »Wir wurden von Arihan, Etron mit seinem Bussard, Eryn mit Morqua und Amelia begleitet«, erinnerte sich Lena an den vielleicht wichtigsten Tag ihres Lebens. »Mächtig und an der Spitze von Nebel verhüllt erhob sich der Cerelon über dem Land. Wir waren sehr überrascht, als selbst Irba, Ureat und Fürst Gobannitio nebst seiner Gemahlin und dreißig Kriegern am Fuße des Berges warteten.«
    »Wollten sie euch vor den Rodhakan schützen?«, wollte Walter Krause wissen.
    »Nicht nur das«, antwortete Lena. »Gobannitio war gekommen, um zu berichten, dass Ceadd von den Rodhakan überrannt worden sei. Nur wenige hätten überlebt, der ganze Hügel mit seinem Eibenwald sei in der Hand der Schatten. Die Überlebenden waren nach Crosgan geflohen, wo Ureat und Martegos von den Vorkommnissen in den Bergen berichtet hatten. Nach großen Unruhen und Streitigkeiten sind die meisten Menschen irgendwann übereingekommen, sich nun endlich wieder auf die Lehren der Tuavinn einzulassen.«
    »Das ist doch wunderbar«, freute sich Oma Gisela.
    »Sicher, aber Fürst Orteagon und die Fürstin von Erborg, die nicht einmal selbst gekämpft haben, wollten davon nichts wissen und verschanzten sich in ihrer Festung.«
    »Nun gut, aber mit Opferungen werden sie sich die Rodhakan nicht mehr vom Leib halten können«, überlegte Kian. »Nachdem du diesen Mitras getötet hast, haben sie keinen Anführer mehr, und beinahe hatte ich den Eindruck, sie würden nun töten, wen sie in die Finger bekommen.«
    »Die Kraftlinien sind stark rund um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher