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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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versteckte ich mich gerade noch rechtzeitig unter dem Bett. Er kam herein, ließ eine Plastiktasche, die er getragen hatte, auf den Boden fallen, warf sich auf das Bett und fing an, bitterlich zu weinen. Er weinte, als wollte er nie mehr damit aufhören. Ich wartete, denn ich wollte mich nicht zeigen, bevor der Junge M-11.12.013 nicht mit dem Weinen aufgehört hatte.

Der Junge M-11.12.013
     
    Mir war langweilig. Aus Langeweile begann ich mich für die schwarze Tasche zu interessieren, die auf dem Boden lag. Vorsichtig, ohne dabei das geringste Geräusch zu machen, zog ich die Tasche zu mir unter das Bett. Als ich die Tasche öffnete, sah ich etwas, das in Leder eingewickelt war. Ich nahm es heraus und wickelte es aus. Ich sah voller Erstaunen, dass ich den dritten Teil des zerrissenen Buches in den Händen hielt. Überglücklich begann ich zu rufen: »Das kann nicht wahr sein. Ich habe es gefunden!«
    »Wer spricht hier?«, hörte ich den Jungen durch die Tränen ängstlich sagen.
    »Niemand«, antwortete ich.
    »Wenn du niemand bist, dann bist du ein Geist!«
    »Nein, ich bin kein Geist. Ich komme nur aus einer anderen Zeit«, sagte ich und kroch unter dem Bett hervor.
    Als er mich sah, rief er laut: »Du siehst ja genauso aus wie ich. Wer bist du? Bist du ein Spiegelgeist?«
    »Nein! Ich habe dir schon gesagt, ich bin kein Geist und schon gar kein Spiegelgeist. Ich bin hierher gekommen, um den dritten Teil des zerrissenen Buches zu finden. Jetzt habe ich es gefunden, leichter, als ich dachte.« Ich lachte und zeigte ihm das Buch, das nur aus fünf Blättern und dem hinteren Teil des Umschlags bestand.
    Als er das Buch sah, begann er zu schreien: »Ich wusste, dass dieses blöde Buch mir Unglück bringen wird. Auf dem Weg nach Hause traf ich eine grünhaarige Frau. Sie gab mir das Schrottbuch und sagte, dass das Buch mir Glück bringen wird. Leider nahm ich dieses Pechgeschenk an.«
    »Pechgeschenk? Wie kann ein Buch Pech bringen?«
    »Das wirst du gleich hören! Als ich nach Hause kam, fragte mich der Gartenzwerg Magog, ob ich schon meine Aufgabe vierhundertmal geschrieben hätte. Als ich erwiderte, dass ich von einer solchen Aufgabe nichts wüsste, nannte er mich einen Lügner und sagte, er würde mich bei den Lieben Verwandten anzeigen. Er hat es sofort getan. Darum muss ich mich morgen um acht Uhr im Prüfungshaus bei den Lieben Verwandten zur Großen Prüfung melden. Das Pechbuch ist an allem schuld«, sagte er und begann wieder zu weinen.
    »Weine nicht! Das war alles ein Missverständnis. Du bist nicht schuld und das Buch ist nicht schuld. Ich habe das Gras betreten und der komische Zwerg befahl mir, vierhundertmal den Strafsatz zu schreiben. Er dachte, dass ich du bin«, lächelte ich.
    Als der Junge M-11.12.013 das hörte, sprang er aus dem Bett und rief empört: »Du bist also schuld, dass ich morgen zur Prüfung gehen muss! Du blöder, dummer Blödmann«, sagte er wütend und sprang auf mich, und wir begannen zu raufen. Er war genauso stark wie ich und es sah so aus, als würde der Kampf unentschieden enden.
    Aber es kam anders. Der Junge rutschte auf dem Buch aus und fiel auf den Boden. Ich nutzte das aus, setzte mich auf seine Brust, hielt seine Hände fest und sagte: »Hör auf, du Blödmann! Ich bin nicht hierher gekommen, damit wir gegeneinander kämpfen.«
    »Lass mich los!«, schrie er immer wieder und versuchte sich zu befreien. »Ich werde dich bei den Lieben Verwandten anzeigen.«
    »Du wirst keine Anzeige erstatten«, hörten wir hinter uns die Stimme von Gog, der unbemerkt ins Zimmer gekommen war. »Ich werde dir erklären warum.«
    »Ich werde nicht zuhören«, rief M-11.12.013, »und ich werde euch beide anzeigen, sobald ich frei bin.«
    »Du wirst keine Anzeige erstatten«, sagte Gog und griff in eine seiner Metalltaschen. Er zog eine lange Kette heraus, an deren Ende ein Bergkristall hing. Der Kristall begann hin- und herzupendeln, und es dauerte nicht lange, bis M-11.12.013 in tiefen Schlaf fiel. Schlafend nahm Gog ihn in seine großen Metallhände und legte ihn ins Bett.
    »Wie lange wird er so tief schlafen?«, fragte ich.
    »Lang«, lächelte Gog mit seinem Metallgesicht, »lang genug, damit du dich für die Große Prüfung vorbereiten kannst.«
    Ich war überrascht und verstand nicht, was er meinte. Aber bald war mir alles klar. Roboter Gog meinte: Die einzige Möglichkeit, den Jungen M-11.12.013 vor Magogs Rache zu retten war, dass ich statt ihm zur Prüfung ging. Wir sahen uns so
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