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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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Du hast mich geheilt! Danke!«
    »Entschuldige, dass ich dich schlagen musste«, sagte ich, »aber mir ist nichts anderes eingefallen.«
    »Danke, dass du mich geschlagen hast. Es war die einzige Möglichkeit, mich wieder gesund zu machen«, sagte der Roboter und kam aus dem Schrank. Mit lautem Quietschen begann er seine Arme und Beine zu bewegen. Es dauerte nicht lange und er sagte mit seiner Metallstimme: »Jetzt bin ich wieder in Ordnung. Es freut mich, dass du hier bist. Ich wusste schon, dass du herkommen würdest. Halagara hat mir von dir erzählt.«
    »Du kennst die gute Hexe! Wie ist das möglich?«
    »Sie wohnt auf der anderen Seite von meinem Schrank in ihrer Zeit. Ich hörte mehrmals, wie sie wunderschön auf der Geige spielte. Manchmal kam sie durch den Schrank, um mir die Geschichten zu erzählen. Sie ist wirklich eine tolle Frau.«
    »Konnte sie dir nicht helfen?«
    »Nein, aber sie sagte, dass du kommen würdest, um mich wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Wie bist du so schwer krank geworden?«
    »Die Lieben Verwandten sind schuld.«
    »Hast du Verwandte, die so böse sind?«, fragte ich.
    »Es sind nicht meine Verwandten, aber sie wollen, dass alle sie so nennen«, sagte Gog, setzte sich neben mich auf den Boden und fing an, mir die Geschichte von den Lieben Verwandten zu erzählen.

Die Lieben Verwandten
     
    »Vor vielen Jahren, als ich noch ein junger Roboter war, kamen vier unbekannte Wesen in unsere Stadt, die auf unsichtbaren Pferden ritten. Keiner wusste, woher sie kamen. Sie trugen graue Masken, sodass niemand ihre Gesichter sehen konnte. Leider gingen sie nicht mehr weg. Sie blieben hier, und mit Lügen und Gewalt eroberten sie unsere Stadt. Zuerst haben sie alle klugen Roboter vernichtet. Mich konnten sie nicht ausschalten, denn ich war der beste Roboter, den es je gegeben hat. Sie haben mich gefangen und lange Zeit in kaltem Wasser festgehalten. Alle dachten, im Wasser würde ich rosten, aber das ist nicht passiert, weil ich aus dem allerbesten Stahl gemacht bin. Aber das kalte Wasser bewirkte etwas anderes. Mein Gehirn hat sich verkühlt und ich war lahm. Außer den Augen konnte ich nichts mehr bewegen. Als die Lieben Verwandten das hörten, haben sie mich auf den Schrottplatz geworfen. M-11.12.013, der gerne alte Sachen sammelt, hat mich dort gefunden. Mit Hilfe seiner Freundin, T-1234, hat er mich nach Hause gebracht. Er stellte mich in diesen Schrank und nun lebe ich schon lange Zeit hier. Die Lieben Verwandten haben nichts unternommen, denn sie wussten, dass mich hier niemand reparieren konnte. Als sie mich als ihren einzigen Gegner ausgeschaltet hatten, haben sie alles in unserer Stadt geändert und neue Regeln aufgestellt: Lachen, Malen, Geschichten und Gedichte schreiben, Theater spielen und alles, was die Lebewesen glücklich machte, war nun verboten. Damit die Menschen die Regeln einhielten, dachten sie sich eine neue, sprechende Maschine aus: M.A.G.O.G. - mitleidloser, allgewaltiger, genialer, oberbefehlshabender Gegenstand. Kurz: Gartenzwerg Magog. Dieser kleine Zwerg bewacht alle, und wenn jemand gegen die Regeln verstößt, dann meldet er ihn bei den Lieben Verwandten. Wer dort angezeigt wird, muss sofort die Große Prüfung mit drei ganz schweren Fragen bestehen. Wer das nicht kann, verschwindet für immer aus der Stadt. Wer diese Große Prüfung durch Zufall doch besteht, der würde von den Lieben Verwandten gefragt werden, ob er ihre Gesichter sehen möchte. Dafür würde die vierte Frage gestellt. Wenn der Befragte die vierte Frage richtig beantworten kann, würden ihre Masken fallen und ihm würde der Ruhm und die Ehre zuteil, die Gesichter der Lieben Verwandten zu sehen.« Plötzlich hörte er auf, seine Geschichte zu erzählen, ging zurück in den Schrank und sagte: »Du musst sofort weggehen. M-11.12.013 ist bald hier. Er ist nur noch einhundertsiebzehn Schritte von uns entfernt. Geh schnell und sag niemandem, dass du mit mir gesprochen hast, und schon gar nicht, dass ich wieder gesund bin. Morgen früh, wenn er weg ist, komm noch einmal zu mir. Dann erzähle ich dir die Geschichte weiter.« Er sagte es, ließ seine »Hilfe«-Lampe wieder blinken und stand wie zuvor sprach- und bewegungslos da. Ich machte die Schranktür zu und verließ schnell das Zimmer. Als ich den Mantel wieder anzog, bewegte sich der Haken und die Geheimtür ging geräuschlos zu.
    Dann ging alles sehr schnell. Als ich hörte, dass der Junge M-11.12.013 in das Zimmer kommen wollte, in dem ich war,
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