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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Nancy Holder
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Mund hielt, den Kopf zurücklegte und den Fisch zwischen den Zähnen verschwinden ließ. Sie kaute ein paar Mal, leckte sich Lippen und Nase und lächelte zufrieden.
    Dann stand sie auf und streckte die Hände aus. Sofort sank jeder im Saal zu Boden.
    „Ich bin die Herrscherin dieses Reiches“, sagte sie zu Sabrina und Salem. „Ich bin...“
    „Die Katzengöttin Bast“, unterbrach Salem sie verträumt.
    Sie ließ die Hände sinken und sah ihn forschend an. „Du hast von mir gehört?“
    „Ja, klar.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wer hat das nicht? Ihr seid die wundervollste Göttin im ganzen alten Ägypten.“
    „Oh Mann“, murmelte Sabrina.
    Die Katzengöttin strahlte heller als ein Brillant. „Hofzauberer!“, rief sie und klatschte in die Hände. „Erscheine!“
    „Ein Zauberer?“ Sabrina war begeistert. „Cool.“ Sie musste bei Gelegenheit unbedingt ein bisschen mit ihm plaudern, ihre Erfahrung über Magie austauschen und vielleicht ein paar nette Zaubersprüche sammeln.
    Plötzlich erschien ein katzenähnlicher Mann mit ungeheuer langen weißen Haaren und einem flatternden weißen Bart in einer bombastischen violetten Rauchwolke. Flitter rieselte durch die Luft, als er sich tief vor der Frau verbeugte und mit den Armen in der Luft herumwedelte. Er trug einen glänzenden schwarzen Umhang mit ellenlangen Ärmeln, der mit silbernen Monden und Sternen verziert war. Auf dem Kopf thronte ein großer silberner Turban; er war mit Federn und Juwelen bestückt. Hinten unter seinem Umhang ragte ein Schwanz in die Luft.
    Mit einer hohen, näselnden Stimme sagte er: „Hoheitsvollste schnurrhaarigste Göttin, was ist Euer Wunsch und Begehr?“
    Die Frau deutete auf Salem. „Nimm seine Maße! Er ist der Auserwählte.“
    Der Zauberer blickte Salem mit seinen katzenähnlichen blauen Augen vom Kopf bis zur Pfote an. „Euer Wunsch sei mir Befehl, wunderbare Miauigkeit. Darf ich sagen, dass Ihr klug gewählt habt, weiseste Göttin.“
    Salems Augenlider flatterten. „Sabrina!“, sagte er verzückt. „Ich bin der Auserwählte.“
    „Oje“, murmelte Myron.
    „Oje?“, wiederholte Sabrina und runzelte die Stirn. „Warum oje ?“
    „Nichts, nichts“, sagte Myron unschuldig.
    „Oje was ?“, drängte Sabrina.
    Der Uschebti schaute sie dümmlich an.
    „Oje wer?“
    Myron lachte unsicher. „Wirklich, Sabrina, es ist nichts, besonders nicht für jemanden wie dich.“ Er drehte die Finger kreisförmig in der Luft herum. „Eine Hexe.“
    Sabrina sah ihn zweifelnd an. „Okay, wenn du meinst.“ Aber sie klang nicht sehr überzeugt.
    Dann merkte sie, dass sie noch eine Frage vergessen hatte.
    „Oje wann?“
    „Heute Nacht“, platzte Myron heraus. Dann schlug er schnell die Hand vor den Mund.

3. Kapitel
    Sabrina warf von ihrem Kissen aus einen Blick in Basts Thronsaal und sah, dass der Hofzauberer Richtung Salem eilte. Sein Haar wirbelte um den Kopf herum wie ein Minitornado. Überall, wo er seinen Fuß hinsetzte, flogen Flitter und glitzernder Zauberstaub auf.
    Als er näher kam, verlangsamte er seinen Schritt, als ob Salem eine Maus oder eine geöffnete Dose Thunfisch wäre und er selbst eine hungrige Persianerkatze, die sich heimlich heranschlich. Sabrina war sein gieriger Blick nicht geheuer. Aber Salem merkte nichts davon. Er war fasziniert von Bast und strahlte sie an, als wäre sie eine Dose Thunfisch.
    Die Göttin sah glücklich aus und machte mit der Hand ein Zeichen. Der Zauberer schnippte so laut mit den Fingern, dass Sabrina aufsprang. Ein golden schimmernder Blitz durchschnitt die Luft und in seiner Hand erschien eine Art Maßstock. Statt Zentimeterangaben standen allerdings seltsame kleine Symbole darauf, die wie Schnurrhaare oder Katzenpfoten aussahen.
    „Bitte stellt Euch gerade hin“, sagte der Zauberer zu Salem. „Genauigkeit ist von entscheidender Bedeutung.“
    Salem sprang auf und streckte sein Kinn in die Luft. „Ich möchte betonen, dass ich nur klein aussehe“, sagte er zu dem Zauberer und stellte sich wie ein Jagdhund, Pardon, wie eine Jagdkatze auf. „Eigentlich bin ich sehr groß.“
    „Das sehe ich“, erwiderte der Zauberer. Er klatschte in die Hände und der Maßstock verschwand. „Zwanzig Pfoten und zwei Schnurrhaare. Sehr gut. Danke.“
    Der Zauberer verbeugte sich tief vor Bast. „Ich habe alles, was ich brauche, um anfangen zu können, Euer Kurzhaarigkeit.“
    „Du hast nicht viel Zeit“, erklärte sie ihm. „Heute ist die Nacht der Nächte.“
    Er nickte.
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