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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Nancy Holder
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und tätschelte seinen Bauch. „Eigentlich schmeckt er zu allem wunderbar.“
    „Was du nicht sagst.“ Sabrina hatte unter der Hängematte ein leeres Kuchenblech entdeckt und hob es auf.
    „Nebenbei bemerkt“, fügte Salem hinzu. „Ich bin nicht schwer, sondern leicht wie eine Feder. Hast du übrigens die Uhr gestellt?“
    „Frau Sonne ist nicht deine Freundin“, entgegnete sie.
    Salem schüttelte den Kopf. „Diese Uhr ist ein verdammter Quälgeist. Letzte Woche hat sie mich mit irgendwelchem Schwachsinn über Fastfood und Cholesterin genervt.“
    Sabrina gab ihm einen Klaps. „Sie macht sich eben Sorgen um dich. Alle unsere Geräte tun das.“
    „Zitronenbaiser hat ja wohl kaum Kalorien“, schnaubte Salem beleidigt. „Da sind doch lediglich Zitronen drin.“
    „Wenn du meinst.“ Sabrina schaute auf das Kuchenblech. „Hast du tatsächlich den ganzen Kuchen gegessen?“ Jetzt entdeckte sie auf der anderen Seite der Hängematte eine leere Verpackung. „Und eine ganze Packung Himbeercreme?“
    „Genug von mir erzählt“, meinte Salem schnell. „Warum machst du eigentlich so ein langes Gesicht, Sabrina? Du hast keine Schule. Und somit auch keine Sorgen.“
    „Und nichts zu tun“, sagte sie. „Mir ist langweilig.“
    Salem blinzelte zu ihr hinüber. „Langweilig? Du bist doch eine Hexe! Mit einem einzigen Fingerschnippen liegst du in Tahiti unter der Sonne. Oder bist zum Fischen in Island oder zum Schnorcheln auf Hawaii, Hanauma Bay. Ach, diese Inseln“, seufzte er. „Du könntest tauchen. Überall um dich herum wären Fische. Hunderte von Fischen.“ Seine Augen wirkten leicht glasig. „Hunderte“, sagte er leise zu sich selbst, als ob er sich das nicht vorstellen könnte. „Und du könntest mich mitnehmen.“
    „Sabrina, hier steckst du also?“, rief in diesem Augenblick Tante Zelda von der Verandatür. In ihrem lavendelfarbenen Rock mit Schlitz und der lavendelfarbenen Bluse sah sie sehr elegant aus. Sie hatte einen großen Stapel Bücher unter dem Arm, und auf der Nase steckte ihre Lesebrille. „Bin gerade von meiner ersten Vorlesung am College zurück.“
    „Schön“, meinte Sabrina.
    Zeldas Augen strahlten. „Ein paar meiner Studenten scheinen tatsächlich was kapiert zu haben. Die Quantenphysik spricht die Seele an und verändert dein Leben. Verstehst du, was ich meine?“
    „Hm, klar“, sagte Sabrina.
    Das letzte Mal, dass etwas Sabrinas Leben verändert hatte, war am Morgen ihres sechzehnten Geburtstags. Sie hatte damals entdeckt, dass sie eine Hexe war. Eine Halbhexe, um genau zu sein, denn sie hatte eine sterbliche Mutter und einen Hexer als Vater. Sabrina hatte immer geglaubt, dass sie zu den Tanten geschickt worden war, weil ihre Mutter bei einer archäologischen Ausgrabung in Peru war und ihr Vater im Außendienst. Tatsache war jedoch, dass die Tanten es übernommen hatten, Sabrina darin zu unterrichten, wie sie ihre magischen Kräfte nutzen und in der Welt der Sterblichen verantwortungsvoll leben konnte.
    Leichter gesagt als getan.
    Wenn die Quantenphysik so etwas Ähnliches war, wollte Sabrina lieber noch ein oder zwei Jahre warten, bevor sie sich damit beschäftigen würde. Vielleicht machte es ja sogar Spaß. Ihre Tante jedenfalls war ziemlich begeistert.
    Zelda strahlte fast heller als die Sonne. „Ich fühle mich heute so... entschlossen. Möchtest du einen Eistee?“
    Sabrina schielte zu Salem, der so aussah, als ob er schon wieder eingeschlafen wäre. „Schlummertee?“ Sie wollte auf keinen Fall irgendetwas, das sie noch schlapper machte.
    Zelda sah verwirrt aus. „Natürlich nicht, meine Liebe. Orange Pekoe.“
    „Super.“ Sabrina drehte sich zu Salem, um ihn zu fragen, ob er auch etwas wollte, doch der schnarchte schon. Sie fand es mehr als eigenartig, dass jemand Spaß daran hatte, sich zu langweilen. Salem hingegen schien es eindeutig zu genießen.
    Sabrina folgte der Tante in die Küche. Die elegante Hexe hatte bereits eines ihrer dicken Bücher geöffnet und las darin, während sie auf einen Löffel deutete, der sofort Zucker in ein großes Glas Tee rührte. Leise murmelte sie vor sich hin. Als Sabrina vor ihr auftauchte, schaute sie auf. „Stimmt was nicht? Du siehst ein bisschen traurig aus.“
    Sabrina zuckte mit den Schultern. „Ich würde gern irgendwohin fahren.“
    Die Tante lächelte milde. „Aber das kannst du doch.“
    „Weiß ich. Fischen, Hanauma Bay.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich möchte verreisen, wie jeder normale Mensch mit
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