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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Nancy Holder
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Bast sprang auf und rief: „Nein! Salem-hotep, schau nicht hinein!“
    Aber Sabrina sah hinein.
    Hell schimmerte der Skarabäus-Mond in dem Spiegel. Die Umrisse des Käfers waren deutlich in der strahlenden Scheibe zu erkennen.
    Sabrina fühlte ein Prickeln. Sie streckte die Hände aus und sah, dass sie magisch funkelten.
    „Super!“, rief sie.
    „Der Bann ist gebrochen!“, rief Bast. Sie wedelte mit dem Finger vor der Nase des Hofzauberers herum. „Ich habe dir gesagt, du sollst das Ding erst bringen, wenn der Mond aufgeht!“
    War der Bann tatsächlich gebrochen, wenn man zwei Mal in der Nacht des Skarabäus-Mondes in den Liebespiegel der Isis schaute?
    Sabrina zauberte Salem vom Thron und ließ ihn schweben, so dass er direkt in den Spiegel schauen musste.
    Es wurde still im Thronsaal, als Salem das magische Spiegelbild des Skarabäus-Mondes sah. Er schüttelte sich. „Sabrina? Was ist los?“
    Er sah zu Bast. „Wer bist du, Schöne?“
    Die Göttin warf den Kopf zurück und rief: „Nein!“
    Sie deutete auf den Zauberer. „Für diesen Fehler werde ich dich und alle Männer hier in Stein verwandeln!“
    Myron steckte seinen Kopf aus Sabrinas Tasche. „Nein, wartet einen Moment. Es ist genug, Bast.“
    Die Göttin schüttelte sich vor Wut. „Wie kannst du es wagen!“, brüllte sie.
    „Weil ich mir Sorgen um Euch mache“, erwiderte er. „Ihr seid die unglücklichste Göttin, die ich kenne, weil ihr immer am falschen Ort nach der Liebe sucht.“
    „He“, meinte Salem beleidigt.
    „Ich liebe Euch seit Jahrhunderten“, sagte Myron ernst. „Wenn Ihr meine Frau wärt, würde ich Euch wie eine Göttin behandeln, aber auch wie eine Königin.“
    „Du... Unverschämter“, spuckte Bast aus.
    Sabrina richtete ihren Zauberfinger auf Myron. Ein sehr katzenähnlicher Mann stand jetzt da. Er hatte eine gelbbraune Mähne und goldene Haut. Die mandelförmigen Augen strahlten grün.
    Er marschierte die Stufen zum Thron hinauf und stemmte die Hände in die Hüften. „Ja bitte?“
    Der Mund der Göttin bewegte sich, doch sie brachte keinen Ton heraus. Offensichtlich war sie völlig geblendet von Myron.
    „Oh, Myron“, sagte sie schließlich.
    „Ich heiße nicht länger Myron.“ Seine Stimme klang tief und rau. „Ich bin Amun-Lobo.“
    „Oh, wie wunderbar“, sagte Bast. „Ich liebe dich.“
    „Das mag sein“, meinte Amun-Lobo. „Aber Ihr habt Euch verhalten wie ein verwöhntes Kind. Seit Jahrtausenden. Ich verlange, dass Ihr alle Männer und Katzen erlöst, die Ihr in Stein verwandelt habt. Und dass Ihr hier und jetzt versprecht, diesen Fluch nie mehr auszustoßen.“
    Sie klimperte mit den Wimpern. „Oh, Amun-Lobo, ich verspreche es.“
    „Sehr gut. Dann sollte ich Euch jetzt küssen“, verkündete er.
    Und er tat es.
    Bast fiel in Ohnmacht.
    Alle seufzten.
    Als Bast wieder sprechen konnte, näherte sie sich Sabrina.
    „Kannst du mir jemals vergeben, dass ich deine Magie gestohlen und euch in einem Grabmal eingeschlossen habe, damit ihr vor Hunger und Durst sterbt?“
    „Mal schauen“, meinte Sabrina und verzog das Gesicht. Ihr Geheimnis war vor den Sterblichen enthüllt worden. Wie sollte sie das jemals dem Hexenrat erklären?
    Wenn sie ihn jemals wieder sehen würde?
    „Deine Magie gestohlen?“, rief Mr Kraft. „Ihr seid Hexen? Ich wusste doch, dass mit den Spellmans was nicht stimmt.“
    „Sabrina, warum hast du Harvey und mir nichts erzählt?“, fragte Valerie.
    Sabrina biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab’s ein paar Mal versucht, aber ich habe eure Erinnerung weggezaubert.“ Sie schaute Bast an. „Wir Hexen müssen die Zauberkraft unterdrücken, wenn wir mit Nicht-Hexen zusammen sind.“
    „Oh, Gott. Wie kann ich das wieder gutmachen?“, fragte die Göttin und schlug die Hand vor den Mund.
    Amun-Lobo nahm Basts Hand und hielt sie an die Lippen. „Das ist einfach, meine Liebe. Schickt sie zurück in ihre Zeit und löscht das Wissen aller Sterblichen um Sabrinas Zauberkraft und die ihrer Tanten aus.“
    „Oh, du bist so klug“, sagte Bast.
    „Ich will mit ihnen gehen“, verkündete der Pharao. „Ich langweile mich, und ich will Abenteuer erleben.“
    „Hupsch-un-schamant“, flötete Bast und neigte den Kopf. „Herr der zwei Reiche.“ Sie lächelte alle an. „Euer Wunsch sei mir Befehl.“
     
    Es war Samstagnacht in Westbridge, etwa einen Monat später. In der Oase, einer neuen, fantastischen Villa am Rande der Stadt, waren fast alle Schüler der Westbridge High
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