Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
hinter einer der schwarzen Haustüren. Sabine bemerkte, dass es keine Schilder gab, die auf irgendeine Art von Etablissement hinwiesen, auch wenn das Viertel erkennen ließ, dass es sich hier um ein Geschäfts-, und nicht um ein Wohnhaus handelte.
    Die Straße war leer, als Sabine aus der Mietkutsche stieg. Ihr Magen flatterte vor Aufregung, und sie presste eine Hand dagegen, um ihn zu beruhigen. Dies war nicht der richtige Moment für Ängste.
    Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen; so einfach war das. Nachdem sie sich in die Wangen gekniffen und fest die Lippen zusammengepresst hatte, um sie zu röten, machte sie sich auf den Weg zur Tür. Sie würde sich unter die Leute mischen, sich eine Weile umsehen und dann den gesuchten Herrn finden. Die schwere Tür ging auf, und Sabine fand sich in einem verrauchten Spielcasino wieder.
    Fast hätte sie gelacht. Das kostbarste Artefakt von Atlantis in den Händen eines Spielers! Sie war versucht, sich furchtbar aufzuregen, aber vielleicht konnte sich dieser Umstand ja auch als günstig für sie erweisen. Von diesem Gedanken beflügelt, machte sie sich auf die Suche nach dem Marquess.
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

Kapitel zwei
    M ax nahm seine Karten auf und sah sogleich, dass mit dieser lausigen Kombination nichts zu gewinnen war. Aber gerade deswegen liebte er dieses amerikanische Spiel so sehr – weil er bluffen und sogar mit einem nur mittelmäßigen Blatt gewinnen konnte.
    Die anderen Männer der Pokerrunde waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen, denen problemlos anzusehen war, ob sie ein gutes Blatt hatten oder ob sie wussten, dass sie verlieren würden. Zwei der älteren Herren hatten sich schon entschuldigt und den Tisch verlassen, als die Einsätze erhöht worden waren. Jetzt blieben außer ihm nur noch vier andere Spieler. Ein alter Mann mit dichtem weißem Haar und einer tiefen, rauen Stimme; ein junger Bursche, den man noch für einen Knaben halten könnte, da nicht einmal ein leichter Flaum sein Kinn bedeckte, und der Earl of Chilton, der ein guter Gegner war, wenn er nicht trank. Heute Nacht hatte sich der Mann jedoch schon einiges zu viel gegönnt.
    Der vierte Spieler war der bei Weitem interessanteste. Es war eine Frau in einem cremefarbenen Kleid mit tiefem Ausschnitt, der Max' reger Fantasie nur wenig Spielraum ließ. Sie war die Art von Frau, die man in einem Ballsaal erwarten würde, umgeben von Bewunderern, aber nicht in einer verrauchten Spielhölle inmitten betrunkener Narren. Mit ihrem glänzenden, rötlich braunen Haar und ihren karamellfarbenen Augen war sie geradezu umwerfend. Und obwohl ihre dunklere Hautfarbe ihn vermuten ließ, dass sie ursprünglich nicht aus England stammte, hatte sie doch keinen Akzent, der ihm einen Hinweis auf ihr Heimatland gegeben hätte.
    Obwohl Max sie noch nie gesehen hatte und sie wie eine kultivierte Dame aussah, hegte er doch gewisse Zweifel. Wenngleich sie keine spezifischen Eigenarten erkennen ließ und auch das richtige Aussehen hatte, war doch irgendetwas an ihr anders. Und er wusste, dass er sie noch nie zuvor gesehen hatte, da sie nicht die Art von Frau war, die ein Mann vergaß.
    Anfänglich hatte er sie als Ablenkung empfunden, doch nachdem auch die zweite Partie in Folge an sie gegangen war, hatte er sich zusammengerissen und seine Blicke von ihrem verführerischen N'Dekolleté ferngehalten.
    Obwohl sie mehr Partien gewonnen hatte als die meisten Männer am Tisch, war sie keine geübte Spielerin. Bisweilen erwies sie sich jedoch als schwer durchschaubar, fast so, als wäre sie eine Schauspielerin, die in eine Rolle schlüpfte und charmant, kokett und wagemutig wurde, während sie sie spielte. Aber hin und wieder fiel ein Schleier über ihre Augen, und dann konnte Max einen Anflug von Unsicherheit darin wahrnehmen. Ob das an dem Blatt lag, das sie in der Hand hielt, oder an etwas anderem, würde er allerdings erst noch herausfinden müssen.
    »Ich erhöhe«, sagte sie mit einer Stimme, die wie warmer Honig war, und zog eine ihrer perfekten Augenbrauen hoch, als sie in seine Richtung blickte. »Mylord«, sagte sie.
    Max sah sich am Tisch um. An Chiltons süffisantem Lächeln erkannte er, dass der Earl ein gutes Blatt hatte. Der weißhaarige alte Mann hatte schon gepasst, ebenso der junge. Aber was für Karten hielt die hübsche junge Frau in ihren Händen?
    »Was für eine Verführerin«, sagte Max, ohne die Augen von ihr abzuwenden, als er seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher