Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
versuchen wird, das Elixier zu stehlen, um so die Wächter zu vernichten.« Sabine beugte sich vor. »Und natürlich sind wir uns auch der Gefahren des Missbrauchs des Elixiers bewusst.«
    Sie hielt inne, als Madigan bei einem neuerlichen Hustenanfall fast zusammenbrach. Er trank einen großen Schluck Whisky und nickte ihr zu, fortzufahren.
    »Sind Sie sicher, dass wir nichts für Sie tun können?«, fragte sie. »Sie wissen doch bestimmt, dass Agnes die Heilerin ist.« Vielleicht vertraute er ihren Fähigkeiten nicht. Bestimmt hatte sich schon überall herumgesprochen, was Sabines Vater zugestoßen war. Es hatte Jahre gedauert, bevor irgendjemand in ihrem eigenen Dorf der Heilerin wieder vertraut hatte.
    »Es ist schon gut, Kind. Bitte sprich weiter«, sagte er.
    »Wir wissen, dass der Auserwählte einen Weg gefunden hat, unsere Präsenz wahrzunehmen und diejenigen aufzuspüren, die das Elixier benutzt haben. Deshalb habe ich mir als Vorsichtsmaßnahme etwas einfallen lassen, wie wir gewissermaßen vor aller Augen unsichtbar bleiben können«, sagte Sabine. »Natürlich können wir nichts tun, um uns selbst oder die Tatsache zu verbergen, dass wir dem Elixier ausgesetzt sind. Aber wir können diejenigen um uns herum verändern , indem wir das Elixier verkaufen«, erklärte sie.
    Madigan straffte sich, so gut er konnte, und eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Brauen. »Hast du den Verstand verloren, Kind? Damit bringst du euch in noch größere Gefahr«, sagte er und wandte sich dann an ihre Tanten. »Wie konntet ihr das zulassen? Damit werdet ihr ihn direkt zu eurer Tür führen.«
    »Wir sind doch keine Dummköpfe«, sagte Sabine kopfschüttelnd und streckte die Hand nach Calliope aus, die ihr eins der Glasgefäße reichte. »Das hier ist nichts anderes als ein Heiltrunk, und wir sind sehr vorsichtig mit den Dosierungen.« Sie stellte den Behälter auf den Tisch vor ihm.
    »›Tobias' Miracle Creme für das Gesicht‹«, las Madigan. »Ist das euer Ernst?«
    Sabine schwieg, während Madigan über das Gesagte nachdachte. Bislang hatten ihre Tanten nichts dazu gesagt. Es war Sabines Idee gewesen, eine Strategie, um Agnes zu beschützen, und sie hatten lange und gründlich nachgedacht, bevor sie sich entschieden und mit der Verwirklichung des Plans begonnen hatten. Heute, Monate später, waren ihre Produkte erfolgreich, und das Elixier wurde langsam in ganz London verbreitet.
    Madigan entfernte den Deckel des Tiegels und schnupperte an der Creme. Dann nahm er mit der Fingerspitze ein wenig davon heraus und verrieb die Creme auf seinem Arm. »Sie dringt in die Haut ihrer Benutzer ein ... Jetzt verstehe ich, was du meinst«, murmelte er und sah Sabine mit seinen braunen Augen an. »Durch die Benutzung dieser Creme müssen alle für den Auserwählten gleich aussehen.«
    Sabine nickte. »Genau. Und wir haben auch noch andere Produkte. Tatsächlich sind wir in den letzten Wochen sogar zu einer Sensation geworden. Die Gesellschaft hat anscheinend Notiz von uns genommen.«
    »Wie viel Elixier gebt ihr in jedes Tiegelchen?«, fragte Madigan.
    »Einen einzigen Tropfen nur«, erwiderte Agnes.
    »Die Frauen in der Stadt sind bestimmt entzückt, wie gut die Creme ihre Falten glättet«, bemerkte Madigan.
    »Genau«, sagte Agnes. »Und je mehr sie sie benutzen, desto mehr bringt es ihn von unserer Fährte ab.«
    Madigan schwieg eine Weile, dann nickte er. »Das ist brillant. Ich hatte mich schon gefragt, warum ihr nach London gezogen seid. Es ist ziemlich unüblich für Wächter, ihre Dörfer zu verlassen.«
    »Zu Agnes' Schutz«, sagte Sabine. Sie hatte gewusst, dass es riskant war, sie von ihren Leuten fortzubringen, doch zu bleiben wäre ein noch größeres Risiko gewesen. Sie hatten mit ihren Leuten vereinbart, dass sie jemanden in die Stadt schicken würden, um die Heiltränke und Salben abzuholen, die das Dorf benötigte.
    »Madigan, ich verstehe nicht, wie du wissen kannst, dass die Prophezeiung sich zu erfüllen beginnt. Hast du erst kürzlich mit Phinneas gesprochen?«, fragte Agnes. »In seinen Briefen hat er nichts davon erwähnt.«
    »Nein, schon seit ein, zwei Monaten nicht mehr«, sagte er.
    Lydia trat vor. »Hast du die Karte gefunden?«
    Generationen ihrer Leute hatten nach der Karte von Atlantis gesucht, da sie das einzige verbliebene Dokument war, auf dem die Prophetie in ihrer Ganzheit noch zu finden war. Aber all ihre Bemühungen waren umsonst gewesen.
    »Nicht eigentlich gefunden, aber ich weiß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher