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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
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jetzt, wo sie ist«, sagte Madigan und wurde wieder von einem rasselnden Husten erfasst, der damit endete, dass er sich Blut vom Mund abwischte.
    »Warum haben Sie nicht etwas von Ihrem eigenen Elixier genommen, Madigan, um Ihre Lungen zu reinigen?«, fragte Sabine. »Oder sich von Agnes helfen lassen? Sie ist eine großartige Heilerin.«
    »Ich sagte euch ja schon, dass es für mich zu spät ist.« Er schüttelte den Kopf und schwieg einen Moment, bevor er weitersprach. »Ich konnte ihn nicht aufhalten. Er schlug mich nieder, so hart, dass ich die Besinnung verlor, und dann hat er es mitgenommen.«
    »Das Elixier?«, fragte Lydia.
    Madigan nickte nur.
    »Wie lange hast du schon keines mehr genommen?«, wollte Agnes wissen.
    »Schon über vierundzwanzig Stunden«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht, wie lange ich bewusstlos war, daher kann ich mir nicht wirklich sicher sein, wie lange. Und ich war so vorsichtig.« Er griff nach Agnes' Hand. »Es tut mir schrecklich leid.«
    »Dann hat es also wirklich schon begonnen«, sagte Calliope leise.
    Deshalb sah Madigan so krank aus. Wenn ein Wächter sein Elixier verlor und es nicht innerhalb von zwei Tagen zurückgewann, musste er sterben. Sabine hatte es bei ihrer eigenen Mutter geschehen sehen. Es war eine mystische Verbindung, die selbst Sabine nicht verstand, aber es gab Dinge, die man einfach nicht infrage stellte.
    »Dann gib ihm doch etwas von deinem Elixier«, schlug Sabine Agnes vor.
    Aber Madigan schüttelte den Kopf. »Das würde mir nichts mehr nützen – oder zumindest doch kein anderes als mein eigenes. Nur du bist wichtig«, sagte er und sah Sabine an. Seine Atemzüge waren schwer und pfeifend. »Ich habe die Zeit, die mir verblieb, genutzt, um herzukommen und euch zu warnen. Phinneas kann auf sich selbst aufpassen. Aber ich habe ihm trotzdem eine Nachricht geschickt.«
    »Was müssen wir tun?«, fragte Sabine. Sie würde tun, was auch immer nötig war, um dafür zu sorgen, dass Agnes und ihre anderen Tanten sicher waren. Sie wollte nicht noch jemanden verlieren. Madigan hatte kostbare Zeit damit verbracht, sie aufzusuchen und zu warnen, statt sich auf die Suche nach seinem Elixier zu machen. Sie war ihm zu großem Dank verpflichtet.
    »Ihr braucht die gesamte Prophezeiung«, sagte er. »Ihr müsst sie haben, um auch nur hoffen zu können, den Auserwählten zu vernichten.«
    »Die Karte«, erinnerte ihn Sabine. »Sie sagten, Sie wüssten, wo sie ist.«
    Wieder hustete er, trank einen weiteren Schluck Whisky und stieß dann einen müden Seufzer aus. »Ein Mann, ein Engländer, hat sie vor vielen Jahren gefunden. Und sie befindet sich auch heute noch in seinem Besitz.«
    »Phinneas' Vision war also richtig«, sagte Agnes. »Er sagte, ein großer Mann würde die Karte finden und uns zu Hilfe kommen.«
    Madigan griff in seinen Mantel und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus. »Ich habe euch seinen Namen und seine Adresse aufgeschrieben. Leider ist das alles, was ich über ihn in Erfahrung bringen konnte.« Er legte seine Hand über Sabines. »Es ist unerlässlich, dass du dir diese Prophezeiung beschaffst. Ohne die Karte besteht für euch keine Hoffnung, den Auserwählten zu überleben.«
    Sabine machte keine Anstalten, das Papier zu entfalten, nachdem er es ihr in die Hand gedrückt hatte. Er hatte ihr diese Aufgabe übertragen. Er traute ihr zu, etwas zurückzuholen, was ihre Leute seit Jahren gesucht hatten. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Mann abwenden, der kurz davor war, seinen letzten Atemzug zu tun.
    »Wie lange haben Sie gewusst, dass dieser Mann unsere Karte hat?«, fragte sie.
    »Nicht lange. Ursprünglich wusste ich nur, dass ein Engländer sie hatte. Es hat eine ganze Weile gedauert, herauszufinden, wer er war.«
    »Wird er sie uns verkaufen?«, fragte sie.
    »Nein. Das habe ich schon vor ein paar Monaten versucht«, sagte Madigan und griff nach ihrer Hand. »Aber du kannst es schaffen, Kind. Wir müssen die Prophezeiung haben.«
    Sabine schluckte.
    Er sah ihre Tanten an. »Wir haben keine andere Wahl.«
    Madigan war noch in derselben Nacht im Lagerraum gestorben, einen sehr qualvollen und schlimmen Tod. Als Mädchen hatte Sabine ihre Mutter sterben sehen, und jetzt war ein weiterer Wächter von ihnen gegangen. Sie würde tun, was auch immer nötig war, um Agnes zu beschützen.
    Und so tat sie, was jede Dame in ihrer misslichen Lage tun würde. Sie ließ sich in einer verhängten Kutsche bis vor das Haus des Gentlemans
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