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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Kapitel 1 – Alte Jagdgründe
     
    STERNENFAUST, 8. November 2271
     
    Das ist also der neue Captain. Commodore Dana Frost sah zum anderen Ende des Raumes, wo er stand. Der »Jungspund«, um Ashs Formulierung aus ihrem letzten Kom-Gespräch zu verwenden. Captain Cody Mulcahy, Commander des Star Corps und amtierender Befehlshaber dieses Schiffes, war ein gut aussehender Bursche. Drahtig, athletisch, muskulös, durchtrainiert. Wacher, ruhiger Blick. Die kurz geschorenen Haare wirkten militärisch, doch im gesamten Gebaren wirkte er sogar, eher weich, feminin. Und er schien immer genau zu wissen, was er tat.
    Damit hat er mir einiges voraus.
    Dana schüttelte nahezu unmerklich den Kopf, verblüfft und amüsiert über ihre eigene, nahezu mädchenhafte Neugierde auf ihren Amtsnachfolger an Bord der S.C.S.C. STERNENFAUST III. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Rest ihrer Umgebung.
    Verflucht, tat das gut, wieder hier zu sein!
    Das Schiff hatte sich nicht verändert. Schon beim Anflug im kleinen Beiboot, das sie von der Oberfläche der Genetic-Welt Einstein abgeholt und in den Orbit gebracht hatte, hatte sie es durch die Fenster sehen können – und zu ihrer eigenen Überraschung einen kleinen Kloß im Hals gespürt. Die STERNENFAUST und sie hatten gemeinsame Geschichte, und zumindest bei Dana hatte diese Spuren hinterlassen. Manchmal wünschte sie sich – nein: glaubte sie –, dass es umgekehrt genauso war.
    »Willkommen zurück, Dana.«
    Ashkono Tregarde war der Dritte, der sie nun schon begrüßte. Der leitende Mediziner trat aus der kleinen Reihe der wartenden Führungsoffiziere, strahlte sie kurz an und nickte sichtlich zufrieden. »Auch von mir.«
    Dana schmunzelte. »Ich danke Ihnen. Ihnen allen. Das … Glauben Sie mir, das wäre nicht im Geringsten nötig gewesen. Sie haben sicherlich Wichtigeres zu tun, als eine Besucherin zu empfangen.«
    »Wenn es sich bei dieser um unsere alte Kommandantin handelt, wage ich zu widersprechen, Ma’am«, scherzte David Alyawarry. Der Aborigine-Australier mit der Christophorer-Ausbildung hatte sich ebenfalls die Zeit genommen, bei ihrer Ankunft zugegen zu sein – und in letzter Zeit ganz offenkundig ein wenig des Humors seines Kollegen und Kumpels Jake Austen abbekommen.
    Zwischen beiden scheint wieder alles in Ordnung zu sein , ging es Dana durch den Kopf. Zumindest vordergründig.
    Offenbar missdeutete David ihren Blick, denn er fügte nervös hinzu: »Äh, Ihr Einverständnis voraussetzend, Sir«, indem er sich an Captain Mulcahy wandte.
    Captain Mulcahy winkte ab. »Keine Sorge, Commander, das haben Sie. Sie alle.« Dann löste er sich aus der Gesellschaft seiner Schiffsgenossen, trat auf Dana zu und streckte ganz unmilitärisch die Hand aus. »Willkommen an Bord, Commodore Frost.«
    »Ich danke Ihnen, Captain Mulcahy.« Dana nickte, sah kurz zu Boden. »Und ich freue mich bereits darauf, mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten.«
    Es war eine ganze Weile her, dass sie dieses Schiff verlassen hatte. Verlassen musste. Wegen der tödlichen Erkrankung. Noch immer konnte sie nicht sagen, was geheimnisvoller war: ihre Erkrankung, die ansonsten nur weit aufgebesserte Genetics befiel, ihre Heilung und Verjüngung im »Auge des Universums« – oder die Diagnose der Ärzte, dass ihr Körper nicht mehr alterte.
    Und nun war sie wieder hier. Hier, wo alles begonnen hatte.
    »Wie Sie wissen, hat mich Admiral Taglieri gebeten, für die Dauer seiner Abwesenheit an seine Stelle zu treten«, fuhr sie fort, nunmehr ganz förmlich und im gewohnten Befehlstonfall, und ließ ihren Blick über Ash, Alyawarry, Chefingenieurin Jenny Black Fox und den Neuen gleiten. »Ich vermute, Sie alle haben bereits entsprechende Berichte vorbereitet, um mich auf den neuesten Stand zu bringen, von daher nur kurz mein bisheriges Wissen über den Zweck unserer Mission. Bitte widersprechen Sie mir, wenn ich irgendwie falsch informiert wurde. Die STERNENFAUST befindet sich auf dem Weg zu den Alendei, um bei der im dortigen Voraandir-System herrschenden Krise zur Hand zu gehen. Die Zwillingsplaneten Helemaii und Helemaiu nähern sich einander an, seit die Wesen, die wir als Orphanen kennen, die Alendei angegriffen hatten, als diese mithilfe eines Tele-Rings den Angriff der J’ebeem-Flotte abwehrten.« { * }
    Das war arg vereinfacht ausgedrückt, aber Dana wusste, dass Black Fox und die drei Männer sie verstanden. Vermutlich – wahrscheinlich! – kannten sie die Vorfälle ohnehin weit besser als sie. Der
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