Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
Stromkreise waren der Sicherheitsmechanismus des Schiffes gegen Irrtümer; die Ingenieure erhielten von hier aus automatisch die Mitteilung von Zusammenbrüchen im System, und gleichzeitig wurde eine Umgehungsschaltung hergestellt oder vorgezeichnet. Ein so riesiges Schiff wie die Enterprise mußte selbstverständlich viele solcher Umgehungsschaltungen in der Computerbank haben. Ein möglicher Saboteur versuchte natürlich, solche sekundäre Systeme auszuschalten, ehe er sich mit dem Hauptsystem beschäftigte. Denn selbst dann, wenn er die Bombe legen und einstellen konnte, wäre seine Arbeit umsonst, wenn sich Ersatzsysteme automatisch einschalteten.
    Kirk nahm sofort Sprechverbindung mit seinem Chefingenieur auf, der die Suche befehligte. »Scotty, im System EC-1052 ist ein Schaden. Was genau hat das zu bedeuten?«
    Scotty überlegte einen Moment. »EC-1052 ist der Alarm, der ausgelöst wird, wenn im Maschinenkühlsystem etwas nicht stimmt. Funktioniert das nicht, gibt es keine Möglichkeit, auf die Hilfskühler zu schalten.«
    Kirk begriff sofort. Die Schiffsmaschinen erzeugten eine wahnsinnige Hitze, die vom Kühlsystem sofort neutralisiert werden mußte. Brach die Kühlung zusammen, so stieg die Hitze schnell auf einen kritischen Punkt an, und dann konnten die Maschinen explodieren und den größten Teil des Schiffes zerstören. EC-1052 hatte die Aufgabe, beim Ausfall des primären Kühlsystems sofort auf das sekundäre zu schalten, aber wenn dieses System nicht arbeitete, gab es auch keine Umschaltung. Und dann stand die Zerstörung der Enterprise kurz bevor.
    »Welche Teams überprüfen die Kühlung?« fragte Kirk.
    »Keine, Captain. Wir überprüfen die Maschinen. Bis jetzt dachten wir nicht, daß eine Bombe soviel Schaden anrichten könnte. Ich kann aber die Suche umgruppieren …«
    »Ja, tun Sie das, Scotty. Ich komme selbst.« Kirk verschwand so schnell durch die Tür, daß Spock Mühe hatte, ihm zu folgen; er konnte auch erst mit der nächsten Turboliftkabine nachkommen.
    Für Kirks Ungeduld war die Fahrt unerträglich lang, und es war auch ein weiter Weg zu den Kühlpumpen. Er zog seinen Phaser und stellte ihn auf Töten. Und jetzt konnte er nur noch warten. Jeden Moment rechnete er mit einer Explosion, die ihn hoffnungslos in dieser winzigen Kabine eingesperrt hielt, doch es geschah nichts.
    Endlich hielt die Kabine mit einem Ruck an, und die Türen schoben sich auf. Kirk rannte mit gezogenem Phaser den Gang entlang und war auf alles gefaßt. Bei rotem Alarm war dieser Abschnitt leer, denn es gab viel wichtigere Punkte; der nächste Quergang führte ihn zu den Pumpen, wo der Saboteur vermutlich sein würde.
    Als er vor dem Pumpenraum ankam, war er außer Atem, und die Tür fand er von innen verschlossen. Ungeduldig schoß er mit dem Phaser ins Schloß. Es glühte kurz auf und verschwand. Kirk rannte hinein und war auf alles vorbereitet.
    Captain Kolvor stand neben einem großen kistenähnlichen Behälter, den er seitlich an einer der Pumpen befestigt hatte. Es stellte gerade die Instrumente ein, als Kirk auf das Schloß feuerte, und als dieser in den Raum stürzte, hatte er schon seinen eigenen Phaser gezogen.
    Kirk schoß im gleichen Moment, als der Klingoner sich ihm zudrehte. Aber diesmal geschah nichts, es gab keinen Strahl, nicht einmal das Geräusch des Abdrückens, gar nichts. Kirk warf sich zu Boden, rollte sich ab und kam auf die Knie, um wieder zu schießen – mit dem gleichen Erfolg wie vorher, also nicht mit dem geringsten. Angewidert besah er sich seine Waffe, die doch vor Sekunden noch das Schloß aufgeschossen hatte. Die Energie konnte noch gar nicht verbraucht sein. Warum funktionierte das Ding dann nicht?
    Kolvor hatte Zeit gehabt, selbst zu schießen, doch auch seine Waffe tat nichts. Wütend knurrend warf er sie weg und versuchte durch die Tür zu fliehen, durch die Kirk eben gekommen war.
    Phaser oder nicht – der Kapitän der Föderation konnte den Saboteur natürlich nicht entkommen lassen. Er sprang also schnell auf und warf sich so auf den Klingoner, daß er dessen Fußknöchel zu fassen bekam, ehe er die Tür erreichte. Die beiden Männer flogen zu Boden und begannen zu kämpfen. Kolvor versuchte seinen Gegner ins Gesicht zu treten, damit er seine Knöchel loslassen sollte, aber Kirk konnte dem Tritt ausweichen. Er benützte sogar den Körper des Klingoners als Leiter, an der er sich hochzog, um erst ein paar kräftige Hiebe in der weichen Mitte, dann einen Schlag an dessen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher