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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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»Wenn die Gesundheit der Crew irgendwie gefährdet erscheint, habe ich durchaus die Macht, dies zu tun. Und Spyroukis könnte eine seltene und sehr ansteckende Krankheit haben. Ich schaue nach einiger Zeit wieder nach ihm, nachdem er sich in der Kabine eingerichtet hat. Sieht er dann immer noch schlecht aus, werde ich ihn blitzartig ins Lazarett schaffen.«
    »Sir.« Der Ingenieur, der die Transporterinstrumente bediente, unterbrach die Unterhaltung. »Ich habe eben die Mitteilung erhalten, daß Miß Spyroukis bereit ist, sich heraufholen zu lassen.«
    »Fein. Holen Sie die Dame an Bord, Lieutenant.« Während er sprach, ging Kirk quer durch den Raum zum Interkom an der Wand. Er drückte den Sprechknopf. »Kirk an Brücke. Bereiten Sie alles vor, Mr. Sulu, daß wir den Orbit verlassen, sobald unser zweiter Gast oben ist. Kurs zur Kolonie Epsilon Delta 4, Warpfaktor 3.«
    Innerhalb weniger Sekunden erschien wieder ein schimmernder Umriß auf der Transporterplattform. Als er sich verdichtete zur Gestalt von des Forschers Tochter, war Kirk nicht mehr ganz so enttäuscht von Spyroukis’ Ankunft.
    Sicher gab es an Bord schönere Frauen als Metika Spyroukis, doch keine originelleren. Sie war kleiner als der Durchschnitt, nur etwa einssechzig groß und so schlank, daß man sie als gertenschlank bezeichnen konnte. Ihre Haut war klar, ihr Gesicht wirkte, besah man es sich genauer, irgendwie etwas unproportioniert: ihr Mund war ein bißchen zu klein, ihre Knopfnase war nicht sehr eindrucksvoll, aber ihre blauen Augen schienen riesig und überaus wachsam zu sein und alles, was um sie herum vorging, in sich aufzunehmen. Aus ihrem Dossier, das er vorher gelesen hatte, war ihm bekannt, daß sie erst zwanzig Standardjahre zählte, und ihr honigfarbenes Haar, das sie in einem Scheitelknoten trug, unterstrich auch ihre Jugend.
    Ihr Kleid konnte nur ein Originalentwurf sein. Es war ein weichfließendes Material, das sich an die Konturen ihres Körpers schmiegte. Unten war es dunkelblau, wurde nach oben zu heller und hatte oben die gleiche Farbe wie ihre Augen. Um den Saum herum war ein purpurnes Tangmuster zu erkennen, der Ausschnitt war mit einem Material besetzt, das wie weißer Schaum aussah. Die Gesamtwirkung war so, als erhebe sie sich aus einer Welle blauen Meerwassers, und Metika Spyroukis war attraktiv genug, um diese Wirkung zu vollenden.
    Aber nicht ihrer Schönheit wegen hatte Captain Spyroukis sie auf diese Reise nach Babel mitgenommen, auch nicht deshalb, weil sie seine Tochter war. Kirk wußte aus ihrem Dossier, daß Metika Spyroukis einen brillanten Kopf hatte und sich in der Kolonie Epsilon Delta 4 als eine der tüchtigsten Debattenrednerinnen und Administratoren erwiesen hatte. Die Kolonisten hatten sie und ihren Vater geschickt, um den Fall vor den Rat zu bringen, weil diese beiden Persönlichkeiten die besten waren, die diese Kolonie zu bieten hatte.
    Der Captain trat auf sie zu. »Willkommen an Bord der Enterprise, Miß Spyroukis. Ich bin James Kirk und möchte Ihnen persönlich eine angenehme Reise nach Hause versprechen. Gibt es etwas, das Ihnen die Reise behaglicher gestalten kann, so lassen Sie mich das bitte wissen.«
    »Danke sehr, Captain«, antwortete Metika Spyroukis lächelnd.
    McCoy räusperte sich geräuschvoll. Der Captain fügte etwas verspätet hinzu: »Dies hier ist unser Schiffsarzt, Dr. McCoy.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, eine so entzückende junge Dame kennenzulernen«, sagte der Doktor.
    Metika lächelte auch ihn an, und McCoy strahlte.
    »Bones, hast du mir nicht eben gesagt, du hättest irgend etwas nachzusehen?«
    »Nun ja, Jim, es ist kein …«
    »Ich will dich absolut nicht von deiner Arbeit abhalten. Ich werde jetzt helfen, Miß Spyroukis in ihrer Kabine unterzubringen, dann mache ich mit ihr eine Runde durch die Enterprise .« Und vielleicht, dachte er für sich, kann ich dann auch herausbringen, was mit ihrem Vater los ist …
     
    Wenn James Kirk es sich angelegen sein ließ, eine schöne und im übrigen einschichtige Dame durch das Schiff zu führen, nahm die Tour geradezu epische Formen an. Es hing natürlich von den Interessen der betreffenden Frau ab, ob er sich der Erklärung technischer Systeme widmete wie der Maschine, dem Kraftwerk, den Luftaustauschstationen und so weiter, oder ob es nur ein Schlenderrundgang durch die angenehmeren Freizeiträume wurde, die sich die Schiffsplaner ausgedacht hatten, um der Crew auf langen Reisen Langeweile zu ersparen.
    Metika Spyroukis
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