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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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war ein Sonderfall. Mit einem Standard-Sternenschiff und seinen Operationen kannte sie sich von ihrem Vater her aus; doch natürlich hatte ihr Vater nur kleine Forschungsschiffe in seiner Karriere geflogen, und ein Schwarzer Kreuzer der Constellation-Klasse war ein von Grund auf anderes Schiff. Kirk beschloß also, seine normale technische Tour etwas abzuändern und begann mit der automatischen Lebensmittelbereitstellung. »Diese Maschinen«, erklärte er, »können die Grundproteine, Fett und Kohlehydrate lagern und sie in irgendeine der vielen tausend programmierten Mahlzeiten, die in unseren Computerbanken sind, verwandeln. Wir können die unterschiedlichsten Leute verköstigen, von den Abalekiten angefangen bis zu den Zycothianern, und alle würden schwören, daß diese Mahlzeiten direkt von ihrer Heimat kämen. Unser Schiffsarzt kann seine Patienten auf eine Spezialdiät setzen, falls erforderlich, und wenn es um Mengen geht, dann kann diese ganze Maschinenanlage ebenso gut zweihundert füttern wie nur eine einzige Person.«
    Metika war außerordentlich beeindruckt. »Mein Vater erzählte mir immer, der schlimmste Teil jeder Expedition sei das Essen. Die Maschinen auf den Pfadfinderschiffen haben ein sehr begrenztes Repertoire, und außerdem brechen sie bei der geringsten Gelegenheit zusammen. Daddy sagte, einmal hatten er und seine Crew monatelang nur Blutwurmeintopf, weil der Essensautomat sich weigerte, sonst etwas zu machen.«
    »Wirklich, ein Schicksal schlimmer als der Tod«, antwortete Kirk und hob in gespieltem Entsetzen eine Hand vor die Augen.
    »Es war tatsächlich ein ausgezeichneter Blutwurmeintopf«, versicherte ihm Metika lächelnd, »aber trotzdem …«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich verspreche Ihnen, falls unsere Essensmaschinen zusammenbrechen sollten, was sie bisher noch nie getan haben, werde ich unsere Ingenieure beauftragen, sie sofort zu reparieren.«
    Dann führte Kirk den Gast weiter in den Turnsaal des Schiffes. Das war ein großer Raum von zwanzig Metern Länge und zehn Metern Breite, in dem gerade etwa zwanzig Mannschaftsangehörige Freizeitsport betrieben. Zwei waren an den Parallelbarren, drei hoben Gewichte, fünf bildeten eine Gruppe, die Freiübungen machten, der Rest übte sich im Freistilringen. Keiner ließ sich darin unterbrechen, um zu salutieren, als der Captain mit seinem Gast durch die ganze Länge des Saales zur anderen Tür schritt. Captain Kirk hatte schon vor langer Zeit den Dauerbefehl erteilt, daß unter normalen Bedingungen der Rang auf Deck acht nichts zu sagen hatte, wo alle Freizeiteinrichtungen zusammengezogen waren. Dort konnte sich die Mannschaft wirklich entspannen. Kirk war der Meinung, es würde letztlich der Erholung und damit Einsatzfähigkeit schaden, wollte man auch in der Freizeit strenge Grußdisziplin fordern.
    Kirk und Metika Spyroukis folgten einem kurzen Gang und kamen in die Halle, die zu einem weiteren Freizeitraum führte. Der war noch größer als der Turnsaal, obwohl die aufgestellten Tische und Stühle den Raum einengten. Hier hielten sich mehr Leute auf. Einige saßen an Tischen mit ihren Freunden zusammen, andere spielten Karten, aber die meisten saßen um den Holographen; dort konnten die Crewmitglieder an dreidimensional projizierten Situationen ihre Reflexe gegen computersimulierte Ereignisse überprüfen. Auf dem Schiff war dies die beliebteste Freizeitbeschäftigung, der moderne Nachfolger des alten Pinballspiels.
    »Natürlich«, erklärte Kirk, als sie kurz den Spielen zuschauten, »sind alle diese Einrichtungen unten im Sekundärrumpf ebenso vorhanden. Sie haben eine Turnhalle und einen Freizeitraum, sogar ein Schwimmbecken und ein Sonnendeck. Die Einrichtungen des Oberdecks werden natürlich viel mehr benützt, da sie den meisten Crewmitgliedern leichter zugänglich sind. Hier ist zu jeder Stunde des Tages jemand zu finden.«
    »Daddy sagte mir, er und seine Crew konnten nur lesen oder kartenspielen, mehr nicht. Zum Glück mag er beides, aber es gibt natürlich auch Zeiten, da hätte er für solche Einrichtungen glatt einen Mord begangen.«
    »Wenn man 430 Leute auf einer Mission von langer Dauer an Bord hat, muß man ihnen schon einiges zu ihrer Unterhaltung bieten, sonst gehen sie einander schon nach einem Monat an den Kragen. Und es gibt noch immer nicht alle Ablenkungsmöglichkeiten, die ich mir wünsche.«
    Metika bekam noch größere Augen. »Was könnten Sie etwa noch wünschen?« fragte sie.
    »Einen Fußballplatz«,
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