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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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Veranlassung. Ich unternehme nichts gegen sie. Wenn Sie’s zwischen sich abmachen wollen …«
    »Ich zeige ihr, wie Romulaner mit Saboteuren verfahren.«
    »Nicht so schnell«, mahnte Kirk. »Sie ist ein Passagier meines Schiffes und untersteht meiner Jurisdiktion. Als sie die Beziehungen zwischen ihnen und uns belastete, hat sie gegen eine Reihe unserer Gesetze verstoßen, und sie bekommt ernstlichen Ärger.« Er funkelte Metika an. »Ich kann Ihnen versichern, Commander, sie wird hart für das bestraft, werden, was sie getan hat.«
    Metika sah Probicol an. »Was wird mit … Lieutenant Breccio geschehen?« fragte sie vorsichtig.
    Commander Probicol richtete sich straff auf. »Das geht Sie nichts an. Er hat mich angelogen, und das ist eine schwere Pflichtverletzung. Wie seine Beweggründe auch immer aussahen, er wird eine solche Lehre daraus ziehen müssen, daß er es beim nächstenmal besser weiß. Das heißt, wenn es für ihn ein nächstes Mal gibt.«
    Dr. McCoy trat zu Kirk und tippte ihn auf die Schulter. »Jim, kann ich mal einen Moment allein mit dir reden?«
    »Worüber, Bones?«
    »Nachdem du zum Schiff zurückgekehrt warst, passierte hier wenig. Enowil verschwand, und ich denke, er hat dich beobachtet. Muß ihm großen Spaß gemacht haben. Und da dachte ich auch über anderes nach.« Sie gingen ein Stückchen weg, damit niemand zuhören konnte.
    Metika schaute Breccio an, der immer noch strammstand, obwohl sein Commander längst weggegangen war. »Das war sehr edel von dir«, sagte sie zu ihm. »Deinen Commander anlügen, um mich zu retten.«
    »Das war nicht edel, es war dumm«, antwortete Breccio.
    »Warum hast du’s dann getan?«
    Er blieb noch immer stramm stehen, doch irgendwie drückte sein Körper eine Unsicherheit aus. »Ich weiß nicht«, sagte er und vermied ihren Blick.
    »Unsere Vereinbarung war doch erledigt. Du brauchtest mich nicht zu beschützen.«
    »Das weiß ich.«
    »Hast du etwa begonnen, in mir eine Person zu sehen und nicht mehr nur eine Feindin?«
    Breccio antwortete nicht sofort, und außerdem kam Captain Kirk zurück. Der Commander der Enterprise schaute Enowil an und lachte dazu über das ganze Gesicht.
    »Ich glaube, wir haben Ihr Problem gelöst«, erklärte Kirk dem Gnomen. »Es hätte eigentlich von Anfang an auf der Hand gelegen, weshalb Sie uns herbrachten. Daß Sie uns alles hier zeigten, machte die Sache noch klarer.«
    »Captain, jetzt sprechen Sie in Rätseln«, antwortete Enowil deutlich interessiert. »Bitte, sagen Sie, was Sie meinen.«
    »Erinnern Sie sich daran, wie enttäuscht Sie waren, als ich den Rest Ihres Zoos nicht mehr sehen wollte? Und wie enttäuscht, als Lieutenant Uhura den Löwen nicht mochte, den Sie für sie machten? Und als wir die geplanten Abenteuer nicht zu sehen verlangten? Sie wollen, daß wir daran ebensoviel Vergnügen fänden wie Sie, und Sie waren enttäuscht, als dies bei uns nicht zutraf. Enowil, was Sie brauchen, ist eine Zuhörerschaft, ein Publikum.«
    Der Organianer musterte Kirk und runzelte die Stirn. »Sie meinen so?« Die ganze Arena war plötzlich mit Leuten angefüllt. Die meisten klatschten wie irr und schrien, andere lachten oder hielten vor Entsetzen den Atem an.
    Kirk schüttelte langsam den Kopf. »Nein, durchaus nicht. Sie haben schon bewiesen, daß Sie Leute schaffen können, glückliche, traurige, tapfere und feige Leute; solche, die Ihnen rechtgeben und auch andere. Aber Sie können keinen schaffen, der unabhängig von Ihnen ist, der selbst und ohne Sie urteilen kann. Das brauchen Sie.
    Sie brachten uns her, um uns zu zeigen, was Sie tun können. Damit wollten Sie unsere Meinung zu dem hören, was Sie schaffen. Bewundern wir etwas, so sind Sie glücklich. Tun wir’s nicht, sind Sie unglücklich. Wir sollten Kritiker sein. Ihr Publikum, denn das brauchen Sie. Wir werden nicht bezahlt, daß wir über Ihre Scherze lachen, oder mit Ihnen streiten. Sie wissen nicht, wie wir reagieren, und damit sind wir ganz anders als Ihre Schöpfungen. Sie wollen uns Freude machen, weil unsere unabhängige Meinung das ist, was für Sie zählt.«
    Enowil schwieg eine ganze Weile. Dann wirbelte er wie ein Kreisel herum, bis sein Gesicht nicht mehr zu erkennen war. Er verblaßte und wurde unsichtbar.
    »Jim, ich hoffe, er wird jetzt nicht ganz verrückt«, bemerkte McCoy. »Weißt du, die Geschichte vom Rumpelstilzchen …«
    Aber der Doktor hätte sich nicht zu sorgen brauchen. Enowil tauchte fast sofort wieder auf und sah so fröhlich
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