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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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Erinnerung zu einem einzigen gräßlichen Fabelwesen wurden.
    Irgendwie gelang es den beiden Reisenden immer wieder, allen Gefahren zu begegnen. Insgeheim war Metika der Meinung, Enowil beobachte sie dauernd und habe sein Vergnügen an ihren Aufregungen, aber er sorge auch dafür, daß die Dinge ihm nie aus der Hand glitten.
    Breccio war für sie noch immer ein kleineres Geheimnis, trotz aller Abenteuer, die sie gemeinsam bestanden. Er war mit den starren romulanischen Idealen vom Pflichtbewußtsein aufgewachsen und hielt sich getreulich an das gegenseitige Versprechen des Zusammenhaltens; Metika wußte, das würde er tun, bis sie die Gefahr hinter sich hatten. Darüber hinaus war nichts zu sagen. Die Romulaner waren schließlich entfernte Verwandte der Vulkanier, und deshalb war es besonders schwierig, deren Gedanken zu lesen. Breccio fühlte sich aber sichtlich unbehaglich, weil er mit einem Feind seines Volkes so eng zusammenarbeiten mußte. Sicher würde er sie danach auch wieder als Feindin betrachten, und die Romulaner machten im Kampf keinen Gefangenen, das war ihr bekannt.
    Sie redeten wenig, während sie so dahinwanderten durch die Schattenwelt hinter der »Wirklichkeit«, die Enowil für die anderen geschaffen hatte. Aber manchmal fühlte sie Breccios Blicke, wenn er dachte, sie passe nicht auf, und sie selbst schaute ja auch öfter zu ihm hinüber, als es vielleicht nötig gewesen wäre. Nun ja, überlegte sie, warum soll ich ihn nicht anschauen? Er ist doch wirklich nicht häßlich …
    Für einen Romulaner, fügte sie in Gedanken schnell hinzu.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon hinter der Szene herumliefen, denn ihre Uhr ging seit dem Sturz vom Katzensteg nicht mehr. Sie wußte nur, daß es schon viele Stunden ohne Essen und ohne Ruhe waren, und beides hätte sie allmählich dringend gebraucht.
    Und dann standen sie plötzlich vor einer Tür. Enowil hatte zwar seinen anderen Gästen eine Pause während der Ausflüge genehmigt, aber Kirk fühlte sich fast so müde wie Metika. Egal, was einer auf dieser Welt angeblich nicht sah – Enowil hatte es. Sicher, seine Demonstrationen waren oft schräg und verworren, aber sie wirkten. Kirk und seinen Leuten fiel schon nichts mehr ein, und die Romulaner und Klingoner befanden sich in der gleichen Verlegenheit.
    Kirk besprach sich mit Dr. McCoy. Als geschulter Psychologe müßte er Enowils Charakter am besten durchschauen können und hatte deshalb auch die beste Chance, sich vorzustellen, weshalb der Organianer unglücklich war und wie man ihm helfen konnte.
    »Ich weiß es auch nicht, Jim«, sagte McCoy und schüttelte den Kopf. »Er hat etwas Ungreifbares an sich. Hier und da gab es einen Moment, da ich dachte, es sei etwas Nützliches zu erkennen, aber es läßt sich nicht festhalten oder in Worte fassen. Er braucht etwas, dessen bin ich sicher, aber es ist wohl etwas mehr Zeit nötig, ehe ich dir genau sagen kann, was es ist.«
    »Aber gerade Zeit haben wir nicht, Bones. Die Klingoner oder die Romulaner könnten jeden Moment mit einer Idee kommen, und dann haben wir verloren. Und da sind auch noch die Kolonisten auf Epsilon Delta 4. Wenn wir noch länger warten, sind sie vermutlich verloren.«
    »Ich tu doch, was ich kann, Jim. Mehr kann ich nicht versprechen.«
    Kirk ging, tief in Gedanken versunken, wieder weiter. Die Erwähnung von Epsilon Delta 4 hatte ihm wieder Metika in Erinnerung gebracht. Die Tochter des Forschers wurde immer noch vermißt. An Bord der Enterprise war sie nicht, und die Schiffssensoren hatten jede Lebensform in dieser Blase der Unwirklichkeit abgetastet, sie aber nicht gefunden. Es war so, als habe sie irgendwo zu existieren aufgehört, obwohl Kirk natürlich wußte, daß Enowil die Sensoren ebenso manipuliert haben konnte, so daß sie Metikas Anwesenheit nicht anzeigten. Kirk hatte die umständigen Ablenkungen Enowils gründlich satt. Er mußte genau wissen, wo Metika war. Warum sagte er es keinem?
    Nun saßen sie in den Boxen einer riesigen Arena und schauten hinab auf einen Gladiatorenkampf. Einer der Romulaner hatte vorgeschlagen, Enowil fehle vielleicht die Aufregung des Kampfsports für Zuschauer, und der Organianer demonstrierte, was er auf diesem Gebiet zu leisten imstande war. Es war ein ziemlich erbärmliches Schauspiel, das sich ihnen bot, etwa wie von einem Zirkus vierter Klasse. Ein paar Ringergruppen kämpften miteinander; andere Männer fochten mit Schwertern, Morgensternen, Keulen und Streitäxten, mit
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