Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen
Autoren: George Berings
Vom Netzwerk:
Kiste schniefte es, sonst aber tat sich nichts. Ganz langsam, Schritt für Schritt ging der Mann nun auf die Kiste zu. In der Linken hielt er die Peitsche, in der Rechten die Stange. Noch drei Schritte — noch zwei — jetzt!!  
      Der Dompteur sah hinein und sein Gesicht wurde lang und länger! Ein ungläubiges Staunen trat auf seine Züge.  
      „He, Jonas!" zappelte Mr. Panhand aufgeregt vor dem Gitter, „was — was — was ist los? Was ist drin?"  
      Da lachte der Dompteur, griff mit der bloßen Faust in die Kiste — und zog — John Watson heraus!! Im gleichen Augenblick klickten die Photoapparate. Dann brach ein schallendes Gelächter los. Keiner konnte sich mehr beherrschen. Die Spannung war auch zu groß gewesen. Daher nun das befreiende Lachen.  
      Jetzt stürmten die Reporter den Käfig. Tausend Fragen auf einmal prasselten auf den armen Hilfssheriff nieder. In seiner Aufregung brachte er kein Wort heraus.  
      Aber jetzt drängte sich Mr. Panhand vor. Er war der einzige, der wirklich das Herz auf dem richtigen Fleck hatte! Rasch winkte er zwei Männer heran, um den armen John Watson hinauszutragen.  
      Die Reporter aber hatten ihre Sensation! Eilig sausten sie ab, um diesen Fall in die nächste Ausgabe zu bringen. Das würde wieder ein Erfolg werden!  
      John Watson erholte sich inzwischen langsam. Mr. Panhand ließ schnell ein ordentliches Essen bereiten. Dann flößte er dem Hilfssheriff in kleinen Dosen eine halbe Flasche Whisky ein. Das half! Whisky wirkte auf  
       
      John Watson immer schnell belebend! Kaum zwei Stunden vergingen, da war er wieder der alte.  
      Natürlich erzählte er gleich die tollsten Geschichten! Er hatte gegen eine gefährliche Bande gekämpft. Ja, wenn die Gangster nicht in der Überzahl gewesen wären, hätten sie ihn auch nicht gleich überlistet. Zum guten Glück hatte er seinen Ausweis bei sich, so daß sich der Direktor von der Richtigkeit seiner Angaben wenigstens für seine Person überzeugen konnte.  
      „Gut, Mr. Watson", meine Mr. Panhand, „Sie werden mein Gast sein. Heute Nacht können Sie in meinem Hause schlafen. Ich denke, Sie sind morgen wieder fit, was?"  
      „Bin ich! Ein Mann von meinen Qualitäten gibt nicht so leicht auf!"  
      „Haben Sie denn Geld bei sich? Ich meine, die Fahrt nach Somerset kostet doch einige Dollars," Der Direktor lächelte. „Ich werde Ihnen natürlich das Reisegeld vorschießen."  
      „Das nehme ich gerne an, Mr. Panhand", beeilte sich Watson zu versichern, „die Kerle haben mich natürlich tüchtig ausgenommen."  
      Damit der Direktor auch in dieser Beziehung seinen Worten Glauben schenkte, zog er schnell seine Geldbörse hervor und drehte sie um. Natürlich fiel kein Cent heraus. Wann hatte John Watson schon mal Geld in der Tasche?  
      „Well, Mr. Watson". lachte Mr. Panhand, „ich hätte Ihnen auch so geglaubt. Ich wünsche Ihnen also eine gute Nacht!"  
       
      Der Zoodirektor erhob sich. Er führte seinen Gast in ein schönes Zimmer und ließ ihn dann allein. John Watson sank sofort in die weichen Kissen. Noch im Einschlafen schwor er den Leuten aus der Eieruhrenfabrik bittere Rache!  
      *  
     
      Mr. Sandman besaß am südlichen Stadtrand von Tucson eine kleine, mit erlesenem Geschmack ausgestattete Villa. Hier lebte er mit einer alten Haushälterin, denn er war Junggeselle. Warum er nicht geheiratet hatte, war nicht zu ergründen. Vielleicht weil er einen so schönen Eierkopf hatte? Spott hatte er deswegen schon genug ertragen müssen. Oft hatte der Fabrikant mit dem Gedanken gespielt, sich eine Perücke anmessen zu lassen. Aber dann waren ihm doch immer wieder Bedenken gekommen.- Man hatte schon davon gehört, daß eine Perücke zu leicht mit dem Hut abgenommen werden könnte. Und in so einem Fall machte man sich erst recht lächerlich!  
      An diesem Abend saß Mr. Sandmann nun in seinem schönen Herrenzimmer, trank eine gute Flasche Wein und las dabei die Zeitung. Aus dem Radio, einer für unsere heutigen Begriffe uralten Wimmertruhe, erklang leise Musik bei gedämpftem Licht. Nur die Stehlampe brannte, und zeichnete dort, wo der Hausherr saß, einen traulichen Schimmer auf den Teppich.  
      Seine Haushälterin war schon ins Bett gegangen. Die gute Frau war nicht mehr die jüngste und dazu noch schwerhörig. Sie konnte weder Radiomusik hören, noch  
       
      eine Unterhaltung mit Herrn Sandman führen. So war er mal wieder ganz allein.  
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher