Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
Gerechten nicht kannte. Alle zwölf Jungen schwammen wie die Wasserratten; es gab kaum jemanden, der es im Schwimmen mit ihnen aufnehmen konnte.
    Als die Jungen ans Ufer kamen, setzten sie in weitem Bogen in die Flut, einer nach dem anderen. Sie strebten wie toll hinter dem Ausreißer her, und die Entfernung zwischen diesem und ihnen wurde immer kürzer. Als der „Geist" das merkte, versuchte er, die letzten Kräfte aus sich herauszuholen. Aber es gelang ihm nicht, den Abstand zwischen sich und den anderen zu vergrößern. Es dauerte nicht lange, bis er sich ausrechnen konnte, wann ihn die Meute eingeholt hatte.

    Dann waren sie heran.
    Der graue Reiter versuchte es noch mit einem letzten Trick. Er ließ sich absacken, tauchte unter und suchte den Verfolgern unter Wasser zu entkommen. Aber Pete und Sam hatten vorausgeahnt, was kommen würde — und noch ehe der Kerl verschwunden war, waren sie selbst untergetaucht und schwammen in mächtigen Stößen der Stelle zu, an der er sich im nächsten Augenblick befinden mußte. Gleich darauf wollte Sam begeistert aufschreien. Er klappte allerdings den Mund schnell wieder zu; man muß eben auch in den tollsten Situationen daran denken, wo man sich befindet!
    Die Sommersprosse hatte den geheimnisvollen grauen Reiter am Bein gepackt! Zwar versuchte der Flüchtende sofort, den zäh Zupackenden abzuschütteln. Er strampelte, daß es eine Art hatte, aber es nützte ihm nichts. Sam hing fest an ihm wie ein Krebs, der mit beiden Scheren zugepackt hat. Da strebte er in die Tiefe hinunter und hoffte, dem Hartnäckigen werde die Luft ausgehen, wenn er nur lange genug unten blieb. Aber Sam leistete schon einiges im Atemanhalten; dem armen grauen Reiter ging die Luft rascher aus als der Sommersprosse. Der in die Enge Getriebe mußte wieder nach oben, ob er wollte oder nicht. Inzwischen war auch Pete heran, stieß mit dem Kopf gegen die sich umklammert Haltenden, packte mit unfehlbarer Hand den Richtigen und hängte sich ebenfalls an ihn.
    Der graue Reiter tauchte nun prustend und wasserspuckend auf. In diesem Augenblick war es aus mit ihm.

    Zwölf Jungen hingen an seinem Körper wie die Blutegel. Nun war die Sache aussichtslos.
    „Geb' mich ja geschlagen!" rief er schließlich. „Laßt mich los! Hab' keine Lust, euretwegen den ganzen Yellow-stone-See auszutrinken!"
    „Ans Ufer!" befahl Pete. „Sie dürfen allein schwimmen! Aber wenn Sie wieder einen dummen Trick versuchen, haben wir Sie erneut beim Kanthaken, und dann geht's Ihnen wirklich schlecht!"
    „Wenn ich mich einmal geschlagen gegeben habe, bin ich geschlagen!" erwiderte der Gestellte zerknirscht.
    Endlich hatten sie das Ufer erreicht und krabbelten an Land. Der Gefangene hatte sich kaum aufgerichtet, als sich die Jungen auch schon wieder an ihn hängten wie die Kletten.
    „Laßt los!" flehte er entsetzt. „Ich sagte euch doch schon, daß ich nicht mehr davonrenne!"
    Nun erkannten sie ihn an der Stimme. Die Überraschung war so groß, daß es ihnen allen die Sprache verschlug.
    Sam konnte seine Zunge als erster wieder gebrauchen. „Das ist — das ist doch —", stammelte er, und dann schrie er plötzlich los: „Mr. Ernest Jordan!"
    „Wie —?" fragte Pete, und er war zum erstenmal im Leben so verblüfft, daß er überlegen mußte, was er sagen wollte, „— wie kamen Sie denn um Gottes willen auf die verrückte Idee, den grauen Reiter zu spielen? Was hat Isabelle Ihnen denn getan?"
    „Nichts!" erwiderte Ernest, und es klang reichlich kläglich.

    „Wollen Sie uns nicht erklären, was dieser ganze Mummenschanz zu bedeuten hatte?" sagte Pete streng. „Reichlich schlau fingen Sie's ja an. Immer, wenn wir in die Nähe kamen, taten Sie, als ob Sie selbst hinter dem Grauen her seien. Reden Sie doch! Ich denke, wir haben ein Anrecht darauf, jetzt alles zu erfahren!"
    „Habt ihr", gab Ernest nach einigem Widerstreben zu. „Aber wollen wir nicht lieber ins Haus gehen? Wir sind doch alle klitschnaß, und es ist nicht nötig, daß wir morgen früh mit einem soliden Schnupfen aufwachen."
    „Wenn's Ihnen nichts ausmacht, daß Mr. Dudley, Miss Isabelle und all die andern erfahren, daß Sie der graue Reiter waren?" erwiderte Pete lächelnd.
    „Um Gottes willen!" stöhnte Ernest. „Nur das nicht! Isabelle darf nichts davon erfahren. Sie vor allen Dingen nicht!"
    „Und warum nicht, wenn wir fragen dürfen? Im übrigen: dies ist eine Sache des Bundes der Gerechten, und der Bund der Gerechten wird sie erledigen, wie sich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher