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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
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sollte diesmal ohne Gaul vor sich gehen. Er fürchtete, wenn er sein eigenes Pferd nahm, würde man ihn daran leicht erkennen. Aber schließlich braucht ein Gespenst nicht immer zu reiten, es kann ja auch mal zu Fuß gehen!
    Als er endlich wieder vor dem Hotel stand, ließ er einen dunklen, langgezogenen Unkenruf erschallen. Das

    war der Moment, in dem Pete Jimmy anstieß. Das Stinktier lag neben ihm im Stroh.
    „Was gibt's?" fragte der Watsonschlaks verschlafen.
    „Hast du nichts gehört?" tat Pete sehr geheimnisvoll. „Einen Ruf, der mir einen Schauer den Rücken hinunterjagte! Möchte gern mal nachsehen, was das ist. Aber, wenn ich ehrlich sein soll: allein trau' ich mich nicht!"
    Jimmy richtete sich hoch. „Nur keine Angst! Wenn ich bei dir bin, kann dir nichts passieren! Jimmy hat Mut für zehn! Wollen gleich mal sehen, worum es sich handelt.. Komm mit — oder soll ich allein gehen?"
    „Ganz so furchtsam, wie du denkst, bin ich ja nun auch nicht", entgegnete Pete. „Aber wenn du den Ruf gehört hättest, würde auch dir das Grausen gekommen sein! Da, hör nur, ist er schon wieder!"
    Der Unkenruf erscholl von neuem. Er war wirklich grausig; kein vernünftiger Mensch konnte sich aber die Unke vorstellen, die solchen furchterregenden Ruf ausstieß. Jimmy schwankte. Vielleicht war es doch geraten, lieber nichts zu unternehmen!
    „Wäre es nicht besser, Onkel John mitzunehmen?" schlug er bibbernd vor. „Er ist immerhin ein ausgewachsener Mann."
    „Wollen uns nicht von ihm auslachen lassen, wenn's nichts ist", entgegnete Pete wohlmeinend. „Komm zur Dachluke! Erst mal schauen, ob wir von hier oben etwas entdecken können."
    Jimmy war sehr damit einverstanden. Solange sie sich im Haus befanden, konnte ihnen nichts weiter passieren. Vorsichtig tasteten sie sich über die Schlafenden hinweg bis zur Luke. Dann streckten sie die Köpfe ins Freie. Aber sie konnten nichts sehen. Plötzlich erscholl der unheimliche Unkenruf zum drittenmal. Jimmy erschrak so stark, daß er seinen Kopf ein wenig zu rasch zurückzog. Er fuhr mit dem Schädel gegen den nächsten Dachbalken und holte sich dabei eine Beule, die mit unheimlicher Geschwindigkeit wuchs. Jimmy glaubte nach zwei Minuten, sie habe bereits die Größe seines eigenen Kopfes erreicht.
    „Da!" flüsterte Pete aufgeregt. „Komm wieder her, Stinktier! Da ist er!"
    „Wer?" fragte Jimmy leise. Je rascher seine Beule wuchs, desto rascher sank seine Lust, an einem Abenteuer teilzunehmen, von dem kein Mensch wissen konnte, wie es ausgehen werde.
    „Der graue Reiter!" murmelte Pete geheimnisvoll und legte das nötige Beben in seine Stimme.
    „Wie kommt denn der hierher?" staunte Jimmy. „Der spukt doch bei ,Cartys Ruh'!"
    „Vielleicht schleicht er uns nach", überlegte Pete. „Hast doch selbst gesehen, wie rasch sein Geisterpferd laufen kann!"
    „Ich — ist er's denn wirklich?" Jimmy wurde ängstlicher. Seine Stimme bebte und die Zähne begannen ihm leise zu klappern.
    „Komm her! Sieh dir ihn selber an!"
    Jimmy überlegte zwei Sekunden. Dann stellte er fest,

    daß ihm hier oben auf keinen Fall etwas passieren könne. Also drückte er sich wieder neben Pete an die Luke. In diesem Augenblick erscholl der unheimliche Unkenruf zum viertenmal.
    Dann sah ihn das Stinktier!
    Das Gespenst stand unbeweglich neben einem Busch, das Gesicht nach dem Haus gerichtet. Es bestand keinerlei Zweifel darüber, daß es sich um den grauen Reiter handelte. Zwar war es nicht hell genug, Einzelheiten zu unterscheiden. Aber der graue Umhang war da, der komische Hut ebenfalls. Daß das Gespenst ein ganzes Ende kleiner war, als es eigentlich hätte sein dürfen, fiel Jimmy nicht weiter auf. Er war so erregt, daß ihm noch ganz andere Dinge nicht aufgefallen wären.
    Jetzt wandte der Unheimliche den Kopf. Für den Bruchteil einer Sekunde richtete er den Blick auf die Dachluke, durch deren Öffnung die beiden Jungen sahen. Jimmy fuhr entsetzt zurück. Das war tatsächlich ein Gespenst! Keine Augen! Wirklich keine Augen! Statt ihrer nur zwei große, kreisrunde, leere Höhlen! Furchtbar anzusehen war das, ganz furchtbar!
    „Komm jetzt hinunter!" verlangte Pete hastig. „Wir wollen ihn gefangennehmen!"
    „Ge-ge-ge-gefangen!" brabbelte Jimmy. „Da-da-das geht doch nicht! Gespenster brauchen einen bloß anzusehen, und man fällt tot um! Willst du denn morgen früh als Leiche aufwachen?"
    „Ja, denkst du, daß es sich wirklich um einen Geist handelt?"

    „Kann doch gar nichts anderes
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