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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
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Reiter — hah!" Er hatte die ersten Schritte aufs Haus zu gemacht und blieb sofort wieder stehen. Nur zwei Meter von ihm entfernt stand wieder der — graue Reiter!
    „Komm!" flüsterte Watson seinem Neffen zu. „Nehmen wir eine andere Richtung!"
    Sie wandten sich um. Aber sie machten auch nach der anderen Seite nur drei Schritte, da stand er wieder — der graue Reiter!
    „Dort hinüber!" keuchte Watson entsetzt.
    Und auch dort stand er — der graue Reiter!
    „Los!" flüsterte Watson jetzt, völlig verwirrt. „Schnurstracks geradeaus! Auf die Hoteltür zu! Wenn wir erst im Haus sind —"
    Sie tappten drei Schritte voran, aber da stand er auch schon wieder — der graue Reiter!
    Watson machte auf den Absätzen kehrt. Er rannte los.

    Aber nach dem dritten Schritt bremste er ruckartig — beinahe wäre er wieder in den grauen Reiter hineingerannt!
    Es war furchtbar! Entsetzlich! John Watson mochte sich wenden, wohin er wollte, er mochte durchzubrechen versuchen, gleich, nach welcher Seite — überall, wohin er auch kam, stand der graue Reiter und blickte ihn aus toten Augenhöhlen furchterregend an.
    Watson verlor den Kopf.
    In der gleichen Sekunde hielt er in jeder Hand einen Colt. Gleich darauf drückte er ab. Auf das Gespenst. Auf den fürchterlichen grauen Reiter. Es knackte — weiter nichts.
    „Jimmy!" stöhnte er auf. „Wir sind verloren! Wir gehen heldenhaft unter! Es ist wirklich ein Gespenst! Ist überall und nirgends! Wenn man darauf schießt, macht's ihm nichts! Bereite dich auf dein letztes Stündlein vor, mein lieber Neffe! Es hat geschlagen!"
    Dann schloß er die Augen und rannte darauflos, ohne überhaupt noch etwas zu sehen. Er war überzeugt davon, daß er in den Tod rannte. Und Jimmy rannte mit!
    Sie kamen erst wieder zu sich, als sie mit gewaltigem Krachen gegen etwas sehr Hartes anrannten. Sterne tanzten vor ihren Augen. Es tat weh. Aber als weiterhin nichts passierte, wagten sie endlich die Augen wieder aufzumachen. Sie merkten, daß sie gegen die Hotelmauer gerannt waren. Sie befanden sich allein draußen im Freien!
    „Onkel!" stöhnte Jimmy entsetzt.
    „Still!" flüsterte Watson ebenso bebend zurück. „Machen wir, daß wir ins Haus kommen! Nie wieder gehe ich

    bei Nacht ins Freie! Hier nicht und in Somerset nicht! Ich habe in dieser kurzen Stunde gelernt, daß es noch allerhand zwischen Himmel und Erde gibt, was unsere Weisheit sich nicht träumen läßt." —
    Währenddessen standen elf graue Reiter und einer, der keiner war, an der anderen Hausecke und beobachteten, was sich begab.
    „Schade", sagte Joe Jemmery, als Watson und Jimmy ins Haus hinein verschwanden. „Jetzt hätte es erst richtig anfangen sollen!"
    „Schlage vor, wir gehen in den Aufenthaltsraum, sobald er auf seinem Billard liegt, und servieren ihm einen Gespenstertanz!" feixte Sam.
    „Lieber nicht", warnte Pete. „Dann schreit er das ganze Haus zusammen, und man macht wirklich Jagd auf uns! Wir haben in dieser Nacht genug herumgespenstert! Man soll nichts übertreiben."
    In diesem Augenblick schrie jemand im Haus laut und gellend auf. Es war eine Frauenstimme. Aber die Jungen konnten nicht feststellen, wer es war. Was folgte, war ein erbostes Schimpfen. D i e Stimme kannten sie; sie gehörte natürlich Mammy Linda.
    „Nanu?" wunderte sich Pete.
    „Vielleicht hat sich Watson nur in der Tür geirrt", überlegte ein anderer. „Anstatt ins Billardzimmer geriet er ins Schlafzimmer der Ladies! Mammy macht Hackfleisch aus ihm, wenn sie ihn erwischt!"
    „Hinein!" kommandierte Sam und lief los. Die anderen folgten, eine Horde aufgeregter grauer Reiter. Joe Jemmery, der einzige Unverkleidete, machte den Schluß.
    Sie hatten kaum die Diele erreicht, als jemand gegen sie anrannte. Der Kerl wollte durch sie hindurch und rechnete anscheinend nicht damit, plötzlich einer solchen Menschenmenge gegenüberzustehen. „Grauer Reiter!" staunte Sam, und er hatte recht: Da war noch ein grauer Reiter, aber besser kostümiert als sie ...
    Gleich darauf hingen die zwölf Jungen wie Kletten an ihm. Es gab eine wüste Balgerei. Stühle stürzten um; der Krach, den sie vollführten, war nicht ohne!
    Dann flammte Licht auf. In der einen Tür des Raumes stand Mammy Linda, in der Linken eine brennende Kerze, in der Rechten ein drohend geschwungenes nasses Handtuch. Als sie jedoch die Menge durcheinander quirlender grauer Reiter sah, stieß sie einen spitzen Schrei aus und ließ die Kerze fallen. Sofort herrschte wieder Stockdunkel.
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