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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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ist der Weg? Welcher ist es?« »Ich weiß es nicht.« »Er wird danach suchen!«
    »Klar.«
    Fünf Schüsse peitschten, aber nicht aus der Waffe; es waren zwei. Sie trennten sich, und Michael rannte im Zickzack auf die Finsternis der Bäume zu seiner Linken zu, drehte sich schnell um, um nach hinten zu sehen. Drei Männer verfolgten sie. Pierce rief zwei anderen, die den schlammigen Weg heraufgerannt waren, Befehle zu. Jetzt kamen sie unter dem Vordach heraus, verteilten sich. Sie hatten Taschenlampen und hielten die Pistolen bereit. Michael hatte jetzt das Ende der grasbedeckten Fläche erreicht und suchte zwischen den Bäumen Deckung. Er zog den Mantel aus, die Augen auf die Wiese gerichtet, auf den Lichtkegel der mittleren Taschenlampe. Er war völlig durchnäßt und mit Schlamm und feuchten Blättern bedeckt. Die Grenze zwischen dem Wald und der Wiese war seine Kampflinie, und der Regen prasselte laut genug, um seine Bewegungen zu übertönen. Der Mann würde schnell näher kommen, und dann würden ihn der Wald und seine eigene Vorsicht aufhalten.
    Als der Lichtkegel näher kam, schob sich Havelock zentimeterweise auf den letzten Busch zu; dort wartete er, geduckt. Der Mann wurde langsamer, ließ seine Lampe kreisen. Dann drang er schnell in den Wald ein, und der Scheinwerferstrahl wanderte auf und ab, während er sich mit dem Arm einen Weg durch das dichte Buschwerk bahnte.
    Michael rollte sich ins Gras hinaus, richtete sich auf und rannte los; er war unmittelbar hinter dem »Reisenden«. Jetzt sprang er, das Messer in der Hand, den Arm ausgestreckt. Als er zustieß, bohrte sich die Klinge in den Rücken des Killers, und Havelocks linke Hand schoß am Hals des Mannes vorbei und preßte sich auf seinen Mund. Be ide fielen zu Boden, und Michael stach mit dem Messer zu, bis keine Bewegung mehr unter ihm war. Er riß den Kopf des Killers in die Höhe, während er der leblosen Hand die Waffe entwand; es war nicht Pierce. Er stürzte sich auf die Taschenlampe und knipste sie aus.
    Jenna rannte in die finstere, schmale Gasse, die jemand aus dem Gebüsch geschnitten hatte. >War das der Weg zum Friedhof von Seneca?< fragte sie sich. >Dreiundsiebzig Schritte bis zu einem Hartriegelbaum.< Dann war es ihre Verantwortung, daß niema nd mehr hier durchkam. Sie blickte hinter sich; der Lichtkegel der Taschenlampe bewegte sich nach rechts, entfernte sich von dem Weg. Sie stieß einen kurzen Schrei aus, laut genug, daß man ihn durch den strömenden Regen hören konnte. Der Lichtkegel verharrte kurz, ehe er nach links wanderte und die Einmündung des Weges erfaßte. Der Mann rannte darauf zu.
    Jenna warf sich in das dichte Astwerk und duckte sich, die lange Messerklinge ausgestreckt, von ihren Knien nach oben weisend. Der Lichtkegel kam näher, die Gestalt dahinter konzentrierte sich ganz auf den Weg. Drei Meter, zwei ... einer. Jetzt!
    Jenna hechtete aus ihrem Versteck, das Messer auf den Körper gerichtet, der direkt hinter dem Licht war. Ein Blutstrom schoß ihr entgegen, als die lange Schneide sic h in das Fleisch bohrte, die Gestalt aufspießte, die in die Klinge hineingerannt war. Der Mann schrie, und sein schrecklicher Schrei erfüllte den Wald und übertönte das Prasseln des Regens.
    Jenna lag neben dem Toten, rang nach Luft, rieb sich die blutüberströmte Hand in dem weichen Schlamm. Dann griff sie nach der Taschenlampe und knipste sie aus. Ein Würgen schnürte ihr die Kehle zu, sie kroch zum Wegrand und übergab sich.
    Als Havelock bemerkte, daß ein Mann den Schrei ausgestoßen hatte, atmete er auf. Jenna hatte es geschafft, sie hatte den Mann erledigt, der Befehl gehabt hatte, sie zu töten. Und jener Mann war nicht Pierce. Das wußte er. Er hatte die Positionen unter dem Vordach gesehen. Pierce war ganz links gewesen, der Tür am nächsten, und als die Jagd begann, hatte sich an ihrer Aufstellung nichts geändert.
    Arthur Pierce war irgendwo zwischen der Wiese und der Straße hinter Kaljasins Haus, irgendwo in einem regennassen Wald. Und der Regen fiel immer noch, tropfte überall aus dem unvollkommenen Dach, das die Bäume mit ihrem Blattwerk bildeten. Wo war der letzte Scheinwerferbalken? Er war nicht da - natürlich war er nicht da. Licht war ein Ziel, und Pierce war nicht dumm. Sie waren jetzt zwei Raubtiere, die sich in der Finsternis beschlichen. Aber einer hatte den Vorteil auf seiner Seite, und Michael wußte das instinktiv.
    Er spürte es ganz stark.
    Die Wälder waren für Mikhail Havlicek wie ein
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