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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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steigen, daß sie von der Sonne geblendet werden, werden nie erfahren, ob ein alter Mann gelogen hat. Ich habe sie schon früher getäuscht, nun täusche ich sie wieder. Gibt es nicht doch noch andere Kopien?« »Stimmt das?«
    »Nein, aber das werden sie nicht wissen.« Kaljasin richtete sich mit Mühe in seinem Sessel auf; er erhob sich und atmete tief. »Kommen Sie mit, Mikhail. Sie sind im Wald vergraben. Ich komme jeden Nachmittag daran vorbei; die Stelle ist dreiundsiebzig Schritte von einem Hartriegelbaum entfernt, dem einzigen auf dem Friedhof von Seneca. Kommen Sie, bringen wir es hinter uns. Wir werden im Regen graben und schrecklich naß werden. Vielleicht könnte Miß Karras einen Tee kochen. Und dazu ein paar Gläser Wodka ... mit Büffelgras. Und dann werden wir das Beweismaterial verbrennen.« Plötzlich flog die Tür zur Küche in einem lauten Donnerschlag auf, und ein breitschultriger Mann mit einem dünnen grauen Haarkranz um den kahlgeschorenen Kopf stand mit einer Pistole in der Hand da.
    »Die belügen Sie, Alexei. Keine Bewegung, Havelock!« Arthur Pierce packte Jenna am Ellbogen, zerrte sie zu sich, schlang den linken Arm um ihren Hals und drückte ihr die Waffe gegen den Kopf. »Ich zähle jetzt bis fünf«, sagte er zu Michael. »Bis dahin werden Sie Ihre Pistole mit zwei Fingern herausgezogen und auf den Boden geworfen haben, oder Sie werden zusehen, wie der Kopf dieser Frau gegen die Wand geblasen wird. Eins, zwei, drei ...« Havelock knöpfte sein Jackett auf, zog mit drei Fingern die Llama aus dem Halfter und ließ sie zu Boden fallen. »Schieben Sie sie mit dem Fuß herüber«, schrie der paminjatschik . Michael gehorchte. »Ich weiß nicht, wie Sie hergekommen sind, aber Sie können nicht mehr heraus«, sagte er ruhig. »Wirklich?« Pierce ließ Jenna los und schob sie gegen den erstaunten alten Russen. »Dann sollte ich Ihnen sagen, daß Ihre Eskorte von einem undankbaren Wachposten erledigt worden ist. Sie können nicht hinaus.«
    »Andere wissen, wo wir sind.«
    »Das bezweifle ich. Wenn das zuträfe, würde dort draußen eine Armee das Haus umzingeln. O nein, Sie sind allein hineingegangen ... «
    »Sie?« schrie Kaljasin und zitterte am ganzen Körper. »Sie sind es wirklich!«
    »Freut mich, daß Sie mit dabei sind, Alexei. Sie lassen nach in Ihren alten Tagen, Sie bemerken nicht mehr, wenn man Ihnen Lügen auftischt.«
    »Was für Lügen? Wie haben Sie mich gefunden?« »Indem ich einem hartnäckigen Mann folgte. Sprechen wir über die Lügen.«
    »Was für Lügen?«
    »Daß Matthias sich erholt hat. Das ist die größte Lüge von allen. In meinem Wagen ist ein Metallbehälter, dessen Inhalt auf der ganzen Welt eine interessante Lektüre abgeben wird. Er zeigt Anthony Matthias als das, was er wirklich ist: ein Wahnsinniger, gewalttätig und paranoid, der keinen Bezug mehr zur Realität hat. Er wird von Wahnvorstellungen verfolgt, man kann ihn programmieren wie einen Roboter. Sein Zustand verschlimmert sich immer mehr!« »Das kann nicht wahr sein!« Kaljasin sah Michael an. »Die Dinge, die er mir gesagt hat ... nur Anton kann sie wissen, sich an sie erinnern.«
    »Wieder eine Lüge. Ihr so überzeugend wirkender Freund vergaß zu erwähnen, daß er gerade aus dem kleinen Dorf Fox Hollow herübergefahren ist, wo ein bekannter Kommentator wohnt: ein gewisser Raymond Alexander. Ich werde ihn besuchen. Er fehlt noch in unserer Sammlung.«
    »Mikhail? Warum? Warum haben Sie mich belogen?« »Ich mußte. Ich hatte Angst, Sie würden sonst nicht auf mich hören ... Und weil ich glaubte, daß der Anton, den wir beide einmal kannten, es so gewollt hätte.«
    »Wieder eine Lüge«, sagte Pierce und bückte sich vorsichtig, die Waffe ausgestreckt, um die Llama vom Boden aufzuheben und sie sich in den Gürtel zu stecken. »Sie wollen nur diese Verträge, damit die Geschäfte wie gewöhnlich weiterlaufen können. Damit Ihre Nuklearausschüsse weiter neue Methoden entwickeln können, um die Gottlosen aus der Welt zu bomben. So nennen sie uns, Alexei, gottlos! Vielleicht werden sie Commander Decker zum nächsten Außenminister machen. Ehrgeizige Eiferer sind heute sehr gefragt.« »Das könnte niemals geschehen, und das wissen Sie auch, paminjatschik .«
    Pierce sah Havelock prüfend an. »Ja, ich bin ein paminjatschik. Wie haben Sie es angestellt? Wie haben Sie mich gefunden?« »Das werden Sie nie erfahren. Auch nicht, wie tief wir die paminjatschik -Aktion penetriert haben. Das stimmt.
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