Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
verbrennen. Es gibt nur eine Kopie davon. Die psychiatrische Akte auch.« »Sie haben ...?«
    »Das wird in dem Bericht stehen ... Es gibt einen praktischen Grund dafür, warum ich so handeln werde. Ich weiß nicht, was dort ist - ich glaube es zu wissen, aber ich bin nicht sicher. Es hat hier angefangen, und es wird auch hier enden.«
    »Ich verstehe.« Berquist machte eine Pause. »Ich kann Sie nicht umstimmen und auch nicht hindern.«
    »Das ist wahr.«
    »Gut, dann will ich es auch gar nicht erst versuchen. Ich habe mir immer eingebildet, daß ich Menschen beurteilen kann. Dazu muß man in der Lage sein, um dieses Amt auszuüben ... Was kann eine dankbare Nation, ein sehr dankbarer Präsident für Sie tun?«
    »Mich allein lassen, Sir. Uns allein lassen.«
    »Havelock?«
    »Ja?«
    »Wie kann ich sicher sein, daß Sie die Verträge verbrennen?«
    »Parsifal wollte nicht, daß Sie sicher sind. Sehen Sie, er wollte, daß es nie wieder geschieht. Daß es keine politischen Superstars wie Matthias mehr gibt. Er wollte, daß Sie nie ganz sicher sein können.«
    »Darüber werde ich nachdenken müssen, nicht wahr?« »Das wäre eine gute Idee.«
    »Matthias ist heute abend gestorben. Das ist es, weshalb ich Sie sprechen wollte.«
    »Er ist schon vor langer Zeit gestorben, Mr. President .«.

Epilog
    Herbst in New Hampshire. Einmal überzogen arktische Winde das Land mit eisiger Kälte, dann wieder erwachte die Natur zu pulsierendem Leben und leuchtete in tausend herbstlichen Farben, denn die Sonne weigerte sich hartnäckig, dem langsam näherrückenden Winter nachzugeben.
    Havelock legte den Telefonhörer auf. Er saß auf der verglasten Veranda, die er, weil Jenna es unbedingt so wollte, zu seinem Arbeitszimmer gemacht hatte ... Sie hatte ihn vor längerer Zeit beobachtet, als er durch die Wohnzimmertür des alten Hauses gegangen und stehengeblieben war, fasziniert von dem Anblick der Landschaft. Ein Schreibtisch, Bücherregale an der Wand und zusammengewürfelte, bequeme Möbel hatten aus dem kahlen, leeren Raum eine seltsame, luftige Behausung gemacht, geschützt von durchsichtigen Wänden, die die Sicht auf die Felder und den Wald nicht störten, der ihm so viel bedeutete. Das hatte sie verstanden, und dafür liebte er sie. Was er von seinem Platz aus sehen konnte, war nicht nur das hohe Gras und die dichtbelaubten Bäume in der Ferne, sondern eine im stetigen Wandel begriffene Landschaft - seine Zuflucht. Und auch die angstvollen Erinnerungen waren da, wallten plötzlich in ihm auf, rückten bedrohlich nahe, bis er sich bewegen mußte, um sie zu unterdrücken.
    Und tief in seinem Inneren wütete ein Fieber, weil Ihr Schweine ihn vergiftet hattet. Ihr habt ihn mit ... Raserei gefüttert. Und er hat es gebraucht, wie ein Süchtiger seinen Schuß. Dr. Matthew Randolph, ein Toter, der von einem anderen Toten sprach ... und so vielen anderen. Sie hatten darüber gesprochen, Jenna und er, über sein Fieber, das ihn gelegentlich packte, und sie war der einzige Arzt, den er brauchte. Bei langen Spaziergängen mit ihr mußte er plötzlich losrennen, bis er schweißnaß war und sein Puls raste. Aber dann verging das Fieber immer wieder, und die Waffen schwiegen.
    »Mikhail?« Der vergnügte Ruf war begleitet vom öffnen und Schließen der Tür hinter dem Wohnzimmer.
    Jenna trat in die sonnendurchflutete Veranda, das Licht fing sich in ihrem langen blonden Haar, das ihr unter einer dunklen Wollmütze über die Schultern fiel. Sie hatte ihre Tweedjacke zugeknöpft, um die herbstliche Kühle draußen abzuhalten. Sie ließ eine Segeltuchtasche zu Boden sinken, ging zu ihm und küßte ihn leicht auf die Lippen. »Da sind die Bücher, die du haben wolltest. Hat jemand angerufen?« fragte sie und zog die Jacke aus. »Ja. Berquist.«
    Jenna erstarrte. »Seitdem du ihm deinen Bericht geschickt hast, hat er nicht mehr versucht, dich zu erreichen.«
    »Er hat meine Bitte respektiert. Ich habe ihm gesagt, daß er uns allein lassen soll.«
    »Warum ruft er dich dann jetzt an? Was will er?«
    »Gar nichts. Er wollte nur, daß ich auf dem laufenden bin.«
    »Worüber?«
    »Loring ist durchgekommen, aber er wird nie wieder im Außendienst eingesetzt werden können.« »Das freut mich. Beides.« »Hoffentlich wird er damit fertig.« »Bestimmt. Die werden ihn zum Strategen machen.« »Das habe ich auch vorgeschlagen.«
    »Das dachte ich mir.« Jenna ging zu ihrer Tasche zurück und nahm die Bücher heraus. »Ich habe mit Harry Lewis Kaffee
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher