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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden
Autoren: Betty Neels
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Tage später war Claudia wieder in London und wurde, wie verabredet, am Bahnhof von Cork abgeholt. Nein, erfuhr sie auf ihre Frage, der Professor habe sich nicht gemeldet und niemand könne sagen, wann er zurückkomme.
    Claudia schwieg dazu, aber insgeheim war sie enttäuscht, denn sie hatte gehofft, beim Nachhausekommen eine Nachricht vorzufinden. Sie tröstete sich mit einem Besuch bei “Harrods”, wo sie in der Damenabteilung Honor Thompson begegnete. Sie grüßte mechanisch und wollte weitergehen, aber Honor hielt sie am Arm fest, so dass sie stehen bleiben musste.
    “Claudia?” flötete sie. ja, Sie müssen Claudia sein. Wie nett, Sie wieder zu sehen! Ich bin längere Zeit fort gewesen … im Winter kann London so unangenehm sein. Ich habe Thomas in seiner Praxis angerufen, bevor ich abfuhr, und er sagte mir, dass Sie ganz mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt seien.
    Welch unnötiger Aufwand, für zwei Tage zu den Lakes hinaufzufahren!”
    “Mir hat es Freude gemacht”, entgegnete Claudia. “Es war nett, Sie zu treffen, aber ich muss wirklich … “
    Honor ließ sich jedoch nicht so schnell abschütteln. “Beste Claudia, Sie werden doch eine halbe Stunde für mich erübrigen können? Lassen Sie uns im Restaurant eine Tasse Kaffee trinken.”
    Gegen ihren Willen ließ sich Claudia überreden. Vielleicht war Honor wirklich eine alte Freundin von Thomas, die zumindest etwas Rücksicht verdiente, und außerdem zeigte sie sich von ihrer charmantesten Seite.
    Nach einem unterhaltenden Bericht über die Ferien in Italien wechselte Honor das Thema und begann vorsichtig Fragen zu stellen, die Claudia nicht gut unbeantwortet lassen konnte.
    “Thomas ist fort?” fragte sie unter anderem. “Auf einer seiner kleinen Spritztouren?”
    “So würde ich es nicht nennen”, entgegnete Claudia. “Er nimmt an einer Tagung in Liverpool teil und hat anschließend noch einen Termin in Leeds.”
    “Hat er Emma mitgenommen? Sie ist das Muster einer Sekretärin und begleitet ihn überallhin. Schön ist sie außerdem, und man hört, dass die Männer sie sehr sexy finden. Aber seit Thomas verheiratet ist … Sicher verhält er sich jetzt diskreter.”
    “Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen.”
    Honor gab sich zerknirscht. “Oh, meine Liebe … wie Leid mir das tut! Ich musste natürlich annehmen, dass Sie Bescheid wissen. Schließlich sind Sie und Thomas kein ausgesprochenes Liebespaar. Jeder merkt, dass weder Sie noch er… ” Sie sprach nicht weiter, denn Claudia war aufgestanden.
    “Sie reden Unsinn, Miss Thompson, und gemeinen Unsinn dazu”, sagte sie so beherrscht wie möglich. “Wenn Sie nur die Gabe haben, Unheil zu stiften, sind Sie zu bedauern.”
    “Warum so aufgeregt?” spottete Honor. “Aber ich verstehe schon … Sie glauben mir nicht. Rufen Sie doch im Krankenhaus an, und verlangen Sie Emma. Man wird Ihnen sagen, dass sie nicht da ist.”
    “Ich werde nichts dergleichen tun”, antwortete Claudia. “Leben Sie wohl, Miss Thompson. Hoffentlich sehen wir uns nicht wieder.”
    Honor spielte noch einen letzten Trumpf aus. “Sie scheuen sich vor der Wahrheit, meine Liebe”, sagte sie lachend, “aber wundern Sie sich nicht, wenn Thomas noch einige Tage fortbleibt.”
    Claudia antwortete nicht mehr. Sie verließ “Harrods” und fuhr auf dem schnellsten Weg nach Hause. Jedes Wort von Honor hatte sie verinnerlicht, aber sie würde ihrem Vorschlag, im Krankenhaus anzurufen, nicht folgen. Thomas nachzuspionieren, ihn aus unbegründeter Eifersucht zu verdächtigen … Niemals!
    Das war wirklich unter ihrer Würde.
    Sie aß fast nichts von dem, was Cork ihr vorsetzte, kämpfte noch eine Weile mit sich und rief dann im Krankenhaus an.
    Mrs. Truelove meldete sich. Nach einigen höflichen Floskeln fragte Claudia, ob sie Emma sprechen könne, und erfuhr, dass die Sekretärin nicht da war.
    “Sie kommt nie, wenn der Professor auf einer seiner Reis en ist”, erklärte Mrs.
    Truelove. “Eine ausgezeichnete Kraft, unsere Emma … absolut unentbehrlich.”
    Claudia plauderte noch einen Moment mit der Sprechstundenhilfe und hängte dann ein. Mrs. Truelove hatte nicht nach dem Grund des Anrufs gefragt und würde sich später hoffentlich nicht darüber wundern. Noch nie in ihrem Leben war sich Claudia so gemein, hinterhältig und verräterisch vorgekommen, aber wenn Thomas …
    “Ich hasse ihn!” sagte sie zu Harvey und brach in Tränen aus. Natürlich hasste sie ihn nicht. Sie liebte ihn und
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