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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden
Autoren: Betty Neels
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musste das ausgerechnet jetzt entdecken!
    Vor ihrer Entdeckung hätte ihr die Geschichte mit Emma wenig ausgemacht.
    Thomas hatte nie behauptet, dass er sie liebte oder jemals lieben würde. Sie hatten eine Vernunftehe geschlossen, die ihm seine Freiheit ließ. Er würde niemals unfreundlich, sondern ihr immer ein guter Gefährte sein. Er schätzte sie und teilte sein Leben mit ihr, aber seit sie wusste, dass sie ihn liebte, genügte das nicht mehr.
    Sie musste so bald wie möglich mit ihm sprechen. Natürlich würde sie ihm nicht sagen, dass sie ihn liebte, aber sie würde sich vergewissern, dass er an seiner Ehe festhielt und sie nicht plötzliche Veränderungen zu fürchten brauchte.
    Zu Corks Bedauern blieb auch das Dinner fast unberührt, nur den Kaffee ließ sich Claudia ins Wohnzimmer bringen. Sie hatte sich gerade in ihre Stickerei vertieft, als Thomas anrief, um ihr mitzuteilen, dass er ein bis zwei Tage später kommen würde.
    “Ich bin jetzt in Leeds”, fügte er hinzu. “Ich komme, so bald ich kann.”
    “Ja, Thomas”, antwortete Claudia und hängte mit einem Gutenachtgruß ein.
    Noch ein einziges Wort, und sie wäre in Tränen ausgebrochen.

    Der nächste Tag wollte kein Ende nehmen. Claudia füllte ihn mit Spaziergängen und kleinen Beschäftigungen im Haus, aber sie fand bis zum Abend keine Ruhe, und Cork trug seine Köstlichkeiten wieder umsonst auf.

    Um zehn Uhr abends legte Claudia ihre Stickerei aus der Hand. ” Zeit zum Schlafengehen”, sagte sie zu Harvey und wollte ihn in die Küche bringen. Im Flur begann er auf einmal heftig zu bellen, und Sekunden später schloss Thomas die Haustür auf. Er bückte sich, um Harvey zu streicheln, und sah dann Claudia an, die kein Wort herausbrachte. Sie hatte sich genau überlegt, was sie sagen wollte, aber in diesem Moment war alles vergessen.
    “Hallo, Thomas.” Mehr fiel ihr beim besten Willen nicht ein. “Du wolltest doch erst morgen kommen.”
    “Ich bin heute gekommen, weil hier etwas nicht stimmt”, antwortete er. “Du warst aufgeregt, als ich gestern Abend anrief.”
    Cork kam in den Flur, nahm Thomas den Mantel ab und fragte, ob er noch etwas zu essen bringen dürfe. Als Thomas dankend ablehnte, zog er sich mit Harvey zurück.
    “Möchtest du noch etwas essen oder trinken?”
    Thomas lächelte flüchtig. “Das hat Cork mich gerade gefragt, und ich habe Nein gesagt. Was ist los, Claudia? Warum warst du gestern Abend am Telefon so seltsam?”
    “Was meinst du mit seltsam?” fragte Claudia, um Zeit zu gewinnen.
    “Das weißt du ganz genau. Du warst aufgeregt, zornig, böse … zu böse, um mit mir zu sprechen. Warum?” Thomas nahm ihren Arm, führte sie ins Wohnzimmer und schloss die Tür. “Wir wollen uns lieber hinsetzen.”
    Er sprach so freundlich wie immer, und Claudia wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, aber zuerst musste sie die Wahrheit über Emma erfahren. Von Honor Thompson wollte sie gar nicht mehr reden. Sie war eine boshafte Natter, aber Mrs. Trueloves Worte wogen schwerer.
    “Wohin gehst du, wenn du nicht im Krankenhaus bist? Hast du Freunde, oder bleibst du irgendwo im Hotel? Du arbeitest nicht jeden Tag so lange … “
    Hätte Claudia Thomas’ Gesicht besser beobachtet, hätte sie vielleicht nicht weitergesprochen, aber sie vermied seinen Blick und fuhr ungeschickt fort:
    “Triffst du nie andere Leute? Isst du mit jemandem, oder tust du sonst etwas?”
    Endlich musste sie ihn doch ansehen, und sein kalter, zorniger Gesichtsausdruck erschreckte sie.
    “Wirfst du mir etwas vor, Claudia?” fragte er leise, aber umso grausamer.
    “Dann solltest du dich etwas deutlicher ausdrücken.”
    Claudia hatte sich schon zu weit vorgewagt, um noch umkehren zu können, und außerdem musste sie die Wahrheit erfahren. “Emma, deine Sekretärin … sie war nicht in der Praxis. Mrs. Truelove sagte, sie sei nie da, wenn du unterwegs bist … “
    Thomas schlug ein Bein über das andere und neigte den Kopf leicht zur Seite.
    “Warum möchtest du wissen, wo sie war?”
    “Weil … nun, ich finde, du hättest aufrichtiger sein können. Natürlich spielt es keine Rolle, weil wir uns nicht lieben, aber ich bin immerhin deine Frau.”
    “Damit ich dich richtig verstehe, Claudia … Jemand hat dir gesagt, dass ich Emma auf meine Reisen mitnehme, damit wir uns … nun, sagen wir, miteinander amüsieren können.” Thomas sprach immer noch sehr leise, aber mit tödlicher Verachtung. “Darf ich erfahren, wer das war?” Er
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