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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen
Autoren: Jack L. Chalker
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Prototypen errichtet worden waren — die größeren Flächen mit Hitzeabstrahlung, die wir entdeckt hatten.
    Wie viele? Tausende würden in Chozen verwandelt werden.
    Und würden durch die Brutzyklen gehen und die Rasse über den ganzen Planeten verbreiten. Opfer unserer Invasion. Opfer, die bald nicht mehr in der Lage sein würden, ihre Werkzeuge zu gebrauchen, von der Menschheit isoliert durch deren Wissen, daß jeder Kontakt mit dem Virus entsetzliche Folgen hatte.

    Die Sensoren meldeten, daß keine fremden Objekte in der Nähe waren, und ich dockte das Schiff an die Schleuse der Relaisstation. Nachdem ich Druckausgleich hergestellt hatte, ging ich von Bord.
    Es war zehn Jahre her, seit ich zuletzt in einer dieser Stationen gewesen war — zuletzt als Chozen, als ich um Hilfe gefunkt hatte.
    Als ich jetzt die Bedienungsknöpfe des Senders manipulierte, die Computer-Verbindung herstellte, und eins der Männchen, Jon, als meinen visuellen Stellvertreter vor die Kamera stellte, befand ich mich in einer anderen Position — in einer Position der Macht.
    Wenn Marsha nicht drüben gelegen wäre und sich an dem winzigen Rest ihres Lebens festgeklammert hätte, wäre alles perfekt gewesen.
    »An Seiglein«, begann ich die Aufzeichnung meines Funk-spruchs. »Hier spricht Bar Holliday. Sie erinnern sich an mich.
    Ich habe jahrelang bei Ihnen gearbeitet; und als ich einmal Ihre Hilfe brauchte, haben Sie unseren Planeten vernichtet — und mich zu töten versucht. Nun, jetzt sieht die Sache etwas anders aus, Seiglein. Ich war gerade auf Ihrem neuen Planeten St. Cyril, wie Sie sicher inzwischen erfahren haben. Ich habe dort irreversible Veränderungen in Gang gesetzt, deren Natur Sie ja bereits kennen. Das war eine kleine Kostprobe.«
    Ich machte eine kurze Pause, um meine Worte einsinken zu lassen, und fuhr dann fort: »Sie werden selbst sehen, was auf St. Cyril geschieht. Überlegen Sie sich, was für Folgen es auf Darwin, oder Yinching, oder sogar auf der Erde haben würde. Sie können es nicht verhindern. Es gibt keine Abwehr gegen uns. Ich könnte mir Zeit und Ort unseres nächsten Angriffs nach Belieben aussuchen. Mir steht es völlig frei, wann ich wieder zuschlagen werde, und auf welcher der einhundertdrei Welten, Ich brauchte nicht einmal zu überleben. Selbst tot würde ich meinen Plan noch zu Ende führen können. Es gibt jetzt wieder viele von uns, Seiglein, sehr viele, und es werden immer mehr. Überlegen Sie sich alles in Ruhe, sprechen Sie mit dem Rat der neuen Familien. Ich erwarte Ihre Antwort auf Band 241. Ich bleibe auf Empfang. Wenn Sie mit mir sprechen wollen, bin ich zu einem Gespräch bereit. Wenn nicht — dann machen wir weiter, Seiglein.
    Dann schlagen wir wieder zu — und wieder — und immer wieder. Vielleicht werde ich sogar Sie in einen Chozen verwandeln.
    Denken Sie darüber nach. Ich warte — aber nicht lange.«
    Ich schaltete ab. Ich wußte, daß sie sofort nach Erhalt meiner Nachricht ein Kriegsschiff zu dieser Station schicken würden, und ich hatte nicht die Absicht, noch hier zu sein, wenn es eintraf. Ich leerte die Wassertanks und die Atmosphärensysteme und hinterließ die Station kalt und leer.
    Im L-Sprung kehrte ich zu dem System zurück.
    Während mehrerer Zyklen sprachen wir über das Unternehmen, über die Fehler, die wir begangen hatten, über unsere Hoffnun-gen und Ängste — und bewachten Marsha. Sie lebte noch, war aber noch immer ohne Bewußtsein.
    Die Jüngeren machten ihr keinen Vorwurf wegen ihres unglaublichen Leichtsinns. Auch sie hatten dieses überwältigende Machtgefühl gespürt, die ekstatische Gewißheit, endlich in einer Umgebung zu sein, für die sie geschaffen worden waren.
    Die Zeit verging, und auch nach neun Zyklen kam keine Botschaft auf Band 241. Ich begann, mir Sorgen zu machen und fragte mich, ob ich meine Position nicht überschätzt hatte.
    Schließlich konnte ich die Spannung nicht länger ertragen.
    »George — wir wollen in die Nähe von St. Cyril gehen und sehen, was da los ist.«
    Er stimmte zu.
    Der Planet war natürlich äußerlich unverändert und sah noch genau so aus wie vor dem Überfall. Aber wir wußten, daß dort Dinge geschahen, die den Menschen da unten recht seltsam und unheimlich vorkommen mußten.
    Wir fingen hektischen Funkverkehr auf.
    » . . . verdammte Zeug jetzt überall«, rief eine erregte Stimme.
    »Und es ist nicht totzukriegen. Es wächst schneller, als wir es vernichten können. Wir bekämpfen es mit Spray und reißen
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