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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen
Autoren: Jack L. Chalker
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unheimlicher Anblick.
    Da sich auf Band 241 noch immer nichts rührte, hoffte ich, daß irgend jemand den Planeten beobachtete. Ein immer stärker werdendes Schuldgefühl bedrückte mich, obwohl ich nicht wußte, warum ich mich schuldig fühlen sollte.
    Ein paar Zyklen später entdeckten wir, was sie vorhatten.
    Plötzlich fielen die Sensoren aus.

    Irgend etwas war nicht weit von uns aus dem L-Sprung getreten!
    Als die Anzeigen Sekunden später wieder funktionierten, machte ich einen raschen Scan und sah einen großen Schatten auf dem Bildschirm — ein Schiff, größer als ein Zerstörer, aber etwas kleiner als die Courrant. Es war noch ziemlich weit entfernt, aber ich erkannte, daß es ein Kriegsschiff war, und daß es mich ebenfalls geortet hatte. Ich ging scharf auf Ausweichkurs.
    Das andere Schiff feuerte auf mich, aber ich hatte es rechtzeitig bemerkt und war bereits im L-Sprung, bevor die Robotprojektile uns erreichen konnten. Mein Schiff gehörte zu dem einzigen Typ, das zu solchen Manövern fähig war; Aufklärer waren auf Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit ausgelegt. Die meisten anderen Typen konnten nicht einmal landen.
    Ich brach den L-Sprung schon nach wenigen Sekunden ab, ohne den anderen eine Erklärung zu geben, und sah zu meiner Überraschung noch mehr Robotprojektile auf mich zukommen.
    Sie hatten meine Energiedeflektion auf ihre Sensoren bemerkt und entsprechend reagiert. Ich hatte noch eine erhebliche Restgeschwindigkeit von dem L-Sprung und machte sofort einen zweiten, aber ich wußte, daß ich nur eine geringe Chance hatte.
    Der Bastard hatte einen 360-Grad-Fächer abgeschossen, weil er wußte, daß ich versuchen würde, mich dem Angriff durch einen kurzen L-Sprung zu entziehen.
    Wenige Minuten später brach ich den zweiten L-Sprung wieder ab und sah mich um, ob wir auch hier Gesellschaft hatten.
    Wir hatten keine, aber ich war noch nahe genug, um an der Stelle, an der ich meinen letzten L-Sprung begonnen hatte, starke Strahlung feststellen zu können.
    Die Projektile waren mir so nahe gekommen, daß sie detoniert waren.
    Aber das konnte mir nur recht sein. Der Kapitän würde annehmen, daß er mich erwischt hatte. Die Projektile detonierten nur, wenn ihre hochentwickelten Computergehirne ihnen sagten, daß sie nahe genug an ihrem Ziel waren, um es vernichten zu können.
    Mein Computer ist besser als dein Computer, dachte ich befriedigt.
    George stemmte sich an der Wand hoch, an die ihn die harten Stöße geschleudert hatten. Sie waren alle ziemlich durchgeschüttelt worden. Manche von ihnen stöhnten, aber sie würden es überleben. Wir hatten Marsha mit Gewebe festgezurrt, so daß sie gegen die Stöße abgesichert war.
    »Was, zum Teufel, ist in Sie gefahren?« rief George wütend, als er wieder auf den Beinen stand.
    Rasch erzählte ich ihm, was geschehen war, und er beruhigte sich wieder. Er schien zu begreifen, daß wir um Haaresbreite erwischt worden wären.
    »Glauben Sie, daß sie auf St. Cyril dasselbe tun werden wie auf Patmos?« fragte er mich beunruhigt. »Das wäre dumm — und völlig sinnlos. Sie müssen wissen, daß wir uns dann einen anderen Planeten vornehmen — und noch einen, und noch einen.«
    »Vielleicht glauben sie, daß sie uns erwischt haben«, sagte ich.
    »Und sie wissen nichts von der Nijinski. Ihr Verschwinden ist für sie nur eins der vielen Mysterien des Raums.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Sie konnten nicht wissen, daß wir es waren. Jedenfalls konnten sie nicht sicher sein. Ich bin der Meinung, daß sie uns für irgendein Schiff dieses Raums hielten und uns vernichten wollten, weil wir möglicherweise auf St. Cryil gewesen sein und Träger des Virus sein könnten. Nein, ich bin sicher, daß Sie sich irren. Sie sind hier, um irgend etwas zu tun, aber nicht speziell, um uns zu erledigen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Auf jeden Fall habe ich keine Sehnsucht, noch einmal in die Nähe dieses Schiffes zu kommen. Der Kapitän ist verdammt gut.«
    George nickte. »Einverstanden. Auf jeden Fall brauchen wir ihn nicht mit der Nase darauf zu stoßen, daß wir noch leben. Wir können warten. Können Sie erkennen, was er vorhat?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es dauert ohnehin einige Minuten, bevor uns die Energieimpulse erreichen. Vergessen Sie nicht, daß unsere Geschwindigkeit sehr hoch ist. Wir sind ein ziemlich großes Stück von St. Cyril entfernt.«
    George setzte sich auf seinen buschigen Schwanz und legte den Kopf schief.
    »Mal überlegen«, murmelte
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