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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen
Autoren: Jack L. Chalker
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es aus, und dann finden wir an einer anderen Stelle eine zehnmal größere Fläche davon. Ich weiß wirklich nicht, was wir . . . «
    Und später: » . . . werden verrückt. Ein paar Dutzend Leute haben die Lebensmitteldepots aufgebrochen und sich wie Tiere vollgestopft. Sie sind verrückt geworden . . . und ich habe auch einen Hunger, daß ich . . . «
    Und noch später: » . . . liegen herum wie im Koma, draußen auf dem Gras. Ein paar von ihnen essen das Zeug sogar! Ich fühle mich irgendwie komisch; keine Ahnung, was es ist . . . wahrscheinlich eine Epidemie . . . Ihre Bio-Boys sollen sich beeilen.
    Wenn wir nicht bald geheilt werden . . . «
    Und auf Band 241 rührte sich noch immer nichts.
    » . . . wie Tiere! Ich spürte heute auch den verrückten Drang, das Gras zu fressen. Und ich habe es gefressen! Ich fühle mich noch immer irgendwie . . . ich weiß nicht. Man kann es nicht beschreiben. Aber die anderen sind wirklich krank. Sogar die Ärzte hat es erwischt! Sie können uns also nicht mehr helfen. Ich hatte kaum noch die Kraft, mich in den Funkraum zu schleppen, um Ihnen diese Nachricht durchzugeben. Mein Gott! Ich habe Arme wie ein Affe! Sie reichen fast bis zum Boden! Sie werden es nicht glauben...«
    Sie würden es glauben, das wußte ich. Sie wußten genau, was passierte.
    Medizinische Teams kamen aus den Städten im Süden, und sie taten ihr Bestes, aber wenig später war das Virus auch in ihnen, und sie interessierten sich nur noch fürs Essen und Schlafen. Wenn der Prozeß einmal eingesetzt hatte, ließ er kaum noch Zeit für andere Dinge.
    Und auf Band 241 immer noch Stille.
    Warum meldete Seiglein sich nicht? War er so überheblich, daß er meine Warnung einfach ignorierte? Selbst für den Fall, daß er aus irgendeinem Grund meine Nachricht nicht erhalten haben sollte, mußte ihm doch inzwischen klar geworden sein, was auf St. Cyril geschah.
    Der Mensch war sein schlimmster Feind auf St. Cyril. Die Leute wußten nicht, was mit ihnen geschah, und erhielten keine Hilfe von ihrer Regierung und ihren Corporationen. Sie wußten sich nicht anders zu helfen, als die >Kranken< von den Camps in die Krankenhäuser der Städte zu bringen, um sie dort gründlich untersuchen und beobachten zu können. Dadurch erledigten sie eine wichtige Aufgabe des Virus, der dafür Jahre gebraucht hätte, innerhalb weniger Tage. Viel früher als vorgesehen breitete sich das Virus in den Ballungszentren von St. Cyril aus.
    Marsha klammerte sich nach wie vor mit aller Kraft an dem bißchen Leben fest, das noch in ihr war, und wir gaben Shem ein christliches Begräbnis im Raum.
    Band 241 blieb still.

    George spielte mit dem Virus. Er bekam starke Signale von St.
    Cyril, aber es waren zu viele, um sie voneinander isolieren zu können. Mein Computer war besser als Moses, aber für diese Aufgabe war er nicht vorgesehen. Es gelang ihm zwar schließlich, den Empfang auf ein kleines Gebiet und einen bestimmten Virentypus einzuschränken, aber das war nur eine Variante der Methode, durch die wir mit Marsha und ihrem Kommando in Verbindung geblieben waren.
    Er spielte mit ihren Säuresekretionen, der Substanz, mit der sie im Bedarfsfall sogar ein Raumschiff auflösen konnten. Er hatte auch einige Erfolge, wenn man sich auf die Funksignale verlassen konnte, aber dort unten gab es zu viele verschiedene Dinge, aus zu vielen verschiedenen Materialien; man brauchte einen bedeutend größeren Computer, um mit allem fertig zu werden.
    Während des einundzwanzigsten Zyklus zeigten sich die ersten Wirkungen in den Städten. Die Ärzte und das medizinische Hilfspersonal wurden als erste betroffen — das war nur natürlich, da sie auch als erste mit dem Virus in Kontakt gekommen waren. Die für einen solchen Fall völlig unvorbereiteten und hilflosen Testkolonien, die völlig von ihrer Technik abhängig waren, wurden zu Geisterstädten, in denen alles Leben erlosch. Nur das Virus gedieh prächtig und entwickelte eine hektische Aktivität.
    In Gärten, auf Wiesen und Plantagen wucherte dieses komische Gras mit seinen Knollen.
    Mit dem Ausfall von Energieversorgung und Servicesystemen setzte Panik ein. Es kam zu Aufständen, Ausbrüchen von Wahnsinn, schon bevor der Hunger über die Städte herfiel. Tausende von Menschen wurden in diesen Unruhen getötet, und noch mehr bei dem verzweifelten Kampf um die letzten Nahrungsmittel.
    Das Chaos herrschte, als die Transformation bei den Menschen von St. Cyril einsetzte.
    Es war ein entsetzlicher,
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