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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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wollte sie mit Gold auskleiden und seine Tochter dort für alle Ewigkeit aufbahren. Sein treues Gefolge höhlte die Kammer aus und legte ihn dort zur letzten Ruhe.
    Jetzt mussten Tyler und Stacy noch einen allerletzten Schatz heben. Sie konnten sich nicht vorstellen, was Archimedes für sie versteckt haben könnte. Diesmal verspürten sie jedoch große Lust darauf, es herauszufinden.
    Am Eingang zu dem unterirdischen Gang unter dem Castello, der bereits freigeschaufelt worden war, wartete eine sizilianische Archäologin auf sie. Sie sollte Tyler und Stacy helfen und gleichzeitig aufpassen, dass sie nichts zerstörten.
    Das Geolabium führte sie durch die Stollen bis zu einer Stelle, die nicht weiter bemerkenswert zu sein schien. Die Wand, an der sie graben sollten, sah aus wie alle anderen Wände.
    »Bist du dir sicher, dass es die richtige Stelle ist?«
    »Frag nicht mich«, antwortete Tyler und wies auf das Geolabium. »Frag Archimedes.«

    Die Kameraleute filmten, während sie gruben, auch die Archäologin packte zu. Eine Stunde später stieß Tyler plötzlich mit dem Spaten in die Luft.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe durch das Loch und sah einen Hohlraum.
    Beflügelt erweiterten sie die Öffnung, sodass sie hindurchkriechen konnten.
    Tyler betrat die Höhle als Erster. Sein Herz pochte bei dem Gedanken, was das größte Genie der Antike für sie bereithalten mochte. Warum nur hatte Archimedes diese verborgene Kammer geschaffen? Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den Schatz.
    Dutzende von technischen Geräten standen vor Tyler. Jedes war komplizierter und schöner, als er es je für möglich gehalten hätte. Eines war ein Globus, der die damals bekannten Teile der Welt darstellte. Bei einem anderen Gerät waren die Erde, die Sonne und die Planeten so aufgehängt, dass sie sich in ihren Umlaufbahnen bewegten. Ein drittes sah aus wie eine Rechenmaschine, es war buchstäblich der erste Rechner der Welt. Tyler war sprachlos angesichts der Genialität, die sich seinen Augen offenbarte. Orr, das wusste er jetzt, war hinter dem falschen Schatz her gewesen. Die erstaunlichen Geräte in diesem einen Raum würden unser Wissenschaftsbild der Antike grundlegend verändern.
    Tyler hielt inne, als er einen Tisch entdeckte, auf dem ein Duplikat des Geolabiums stand. Er stand vor der Originalfassung des Mechanismus von Antikythera, von Archimedes persönlich gebaut. Außer der grünen Patina auf dem antiken Gerät gab es keinen Unterschied zu dem in seinen Händen.
    Daneben lagen Schriftstücke. Eines war eindeutig ein Stadtplan von Nea Polis. Tyler erkannte die Insel Megaride, auf der heute das Castel Dell’Ovo steht, er erkannte auch die einstige
Akropolis mit dem heutigen Castel Sant’Elmo, die beiden Landmarken, die sie zu dem Brunnen führten.
    Neben dem Stadtplan lagen Zeichnungen. Tyler sah genauer hin. Es schienen Abbildungen von antiken Statuen zu sein. Eine kam ihm bekannt vor. Es war die Statue des Herakles vom östlichen Giebeldreieck des Parthenon. Sie war bis ins letzte Detail dargestellt. Wenn man dagegen den verwitterten Torso im Britischen Museum sah, konnte man sich Herakles nicht vorstellen. Insgesamt gab es Aberdutzende von Zeichnungen, einige stellten Tempel aus der Ferne, andere aus der Nähe dar.
    »Mein Gott«, sagte Stacy. »Weißt du, was das bedeutet? Noch nie wurde eine Darstellung des Parthenons aus der Antike gefunden. «
    »Es könnte sein, dass Archimedes sie eigenhändig gezeichnet und dann für das Geolabium verwendet hat.«
    »Vermutlich hat er diesen Raum aus Angst vor einem möglichen Sieg der Römer geschaffen und seine Kostbarkeiten darin in Sicherheit gebracht. Seine bösen Ahnungen waren nicht unberechtigt. Bei dem griechischen Historiker Plutarch kann man nachlesen, dass ein römischer Soldat in sein Studierzimmer eindrang. Anstatt sich zu ergeben, arbeitete Archimedes weiter. Aus Wut tötete ihn der Soldat ungeachtet des Befehls, den Ingenieur lebend zum römischen Feldherrn zu bringen.«
    Alle bewunderten den Schatz. Lebhaft gestikulierend redete die Archäologin wie ein Wasserfall auf Italienisch auf sie ein, aber Stacy ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und erläuterte ihren Kameraleuten, wie sie diese einmalige Entdeckung dokumentieren sollten.
    Tyler lächelte, als er Stacy in ihrem Element sah. Er selbst war froh, nicht im Rampenlicht zu stehen. Die Zeit war gekommen, dass Archimedes sich aus der Vergangenheit meldete und die Geschichte
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