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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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weiter gediehen. In der Nähe der Tür stand ein Rezeptionspult, und dort, wo vermutlich einst die Schließfächer waren, erstreckte sich eine Bar über die halbe Länge der Wand. Es blieb genügend Platz für schätzungsweise zwanzig Tische. An einem Ende lagerten Holzbretter. Vermutlich für den Fußboden.
    Tyler schob die Karre bis zum Holzstapel. Eine Schande, dass das Restaurant nie eröffnen würde, dachte er. Da hörte er Schritte vor der Gewölbetür.
    »Verlassen Sie sofort das Gebäude!«, schrie er in der Annahme, dass es der Polizist war. Er drehte sich um und sah den Lauf einer Pistole, die auf seinen Kopf gerichtet war.
    Er duckte sich bereits, als der Schuss knallte. Die Kugel pfiff
an seinem Ohr vorbei. Er rannte zu dem Fußbodenholz und ging dahinter in Deckung, Orrs Rucksack auf dem Rücken. Er zog Crenshaws Pistole und spähte seitlich hinter den Dielen hervor, aber bevor er etwas sehen konnte, peitschten schon wieder zwei Schüsse durch das Gewölbe. Er schoss blind um die Ecke und vernahm ein dumpfes Geräusch. Doch als er nachsah, war niemand zu sehen. Eine Stimme bestätigte, dass er sein Ziel tatsächlich verfehlt hatte.
    »Es ist ganz einfach, Locke«, sagte Jordan Orr. »Entweder Sie werfen die Midashand zu mir herüber, oder wir sterben beide in vier Minuten.«

69. KAPITEL
    Orr musste durch den Hintereingang gekommen und Zeuge geworden sein, wie er mit dem Rucksack auf dem Rücken die Bombe in das Gewölbe gekarrt hatte, dachte Tyler. Orr war hinter dem anderen Ende der Bar in Deckung gegangen. Der Holzstapel war hoch genug, um Tyler zu schützen, dennoch steckte er in der Klemme. Bei jedem Versuch, zur Panzertür zu rennen, würde Orr ihn niedermähen.
    Tyler hoffte, dass die Polizei die Schüsse gehört hatte, aber niemand kam zu seiner Rettung. Er legte den Rucksack ab.
    »Es ist zu Ende, Orr«, sagte er. »Hier drin ist die Hand.«
    »Genau deshalb ist gar nichts zu Ende«, widersprach Orr. »Wenn Sie mir die Hand geben, verschwinde ich.«
    »Wohin?«, fragte Tyler. »Terrorismus ist ein Kapitalverbrechen. Die CIA wird Sie überall aufstöbern. Sie sind ein steckbrieflich gesuchter Mann, für den Rest Ihres Lebens, Orsini.«
    Orr schwieg, als er seinen wahren Namen hörte.

    »Wissen Sie bereits, dass auch mein Vater und Carol Benedict am Leben sind?«, fragte Tyler.
    Orr ächzte »Crenshaw«, als wäre es ein Fluch.
    »Ich kenne die Geschichte Ihres Vaters«, fuhr Tyler fort. »Ich weiß, dass Sie deshalb hier sind. Aber Ihr großer Plan ist gescheitert. Warum geben Sie nicht auf?«
    »Und wofür?«, konterte Orr. »Damit ich lebenslänglich in einer Zelle hocke? Oder zum Tode verurteilt werde?«
    Tyler wusste, dass Orr recht hatte. Jetzt hatte er wirklich nichts mehr zu verlieren. Nur, Tyler hatte keineswegs die Absicht, ihn nach all dem, was er auf dem Kerbholz hatte, einfach laufen zu lassen, damit er von Midas’ Gold bis ans Ende seiner Tage in Saus und Braus leben konnte. Vor allem nicht, nachdem er gerade miterlebt hatte, in welch traurigem Zustand sein Vater war. Außerdem würde Orr seinen Rachefeldzug nie aufgeben, auch wenn dieser erste Versuch gescheitert war. Bei den Millionen, die ihm irgendwann zur Verfügung stünden, wäre er eines Tages erfolgreich.
    »Sie sind in jeder Hinsicht auf die Schnauze gefallen, Orr. Grant und ich haben Sie gefunden. Crenshaw ist in Polizeigewahrsam. Ihre Leute sind tot, und Ihre Bombe wird Manhattan nicht verseuchen. Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung, und wofür das alles?«
    »Sie haben Stacy Benedict ausgelassen«, sagte Orr entzückt. »Sie hat ins Gras gebissen, was? Da ist mir doch wenigstens etwas gelungen!«
    Orrs selbstgefälliger Ton traf voll ins Schwarze. Schon den ganzen Tag war Tyler flau im Magen, weil er noch immer keine Nachricht aus Italien erhalten hatte.
    Etwas in ihm rastete aus. Ohne nachzudenken, schleuderte er den Rucksack mit aller Macht hinter das Rezeptionspult.

    »Hol dir doch die Hand, wenn du sie unbedingt haben willst! Da liegt sie. Hol sie dir!«, brüllte er wutentbrannt.
     
    Bis zu seinem Ziel war es zwar nur einen guten Kilometer, aber Grant hatte Bauchweh. Zu viele Engpässe für dieses Monstrum von Lastwagen. Ihm blieben nur noch zwei Minuten, und er bog gerade erst in die Albany Street ein.
    Der Polizei gegenüber hatte Grant nichts von seinem aberwitzigen Plan verlauten lassen. Ihm war in der Eile nichts Besseres eingefallen, und es war auch gar keine Zeit, sich andere Meinungen anzuhören.
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