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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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der gesamte Inhalt der Vitrinen in den Taschen der Räuber verschwunden.
    »Das war’s«, erklärte Orr. Er öffnete sein Handy und wählte. Sofort meldete sich ein Komplize.
    »Ja?«
    »Wir sind unterwegs.«
    Sie stiegen über die von Kugeln durchlöcherten Wachen und rannten zum Haupteingang des Auktionshauses. Sirenen waren zu hören, aber sie bewegten sich nicht in ihre Richtung. Vor der Tür wartete ein Taxi. Der Fahrer, ein Mann namens Felder,
trug eine flache Mütze, eine Brille und einen falschen Schnurrbart.
    Sie legten ihre Taschen in den Kofferraum und stiegen ein.
    »Alles paletti?«, fragte Felder.
    »Genau wie auf dem Video«, antwortete Russo. »Dreißig Millionen Beute.«
    »Auf dem Schwarzmarkt nur ein Drittel davon«, korrigierte ihn Manzini. »Orrs Käufer rückt nur zehn Millionen raus.«
    »Was soll’s, das ist mehr Geld, als du jemals gesehen hast«, beruhigte ihn Felder.
    »Fahr los!«, befahl Orr. Er hatte kein Verständnis für die Hochstimmung seiner Komplizen. Noch waren sie nicht am Ziel.
    Das Taxi fuhr los. Da es in keiner Stadt der Welt so viele Überwachungskameras gab wie in London, behielten sie ihre Masken an. Nach diesem spektakulären Raubzug würde Scotland Yard jedes einzelne genau unter die Lupe nehmen
    Orr war allerdings zuversichtlich, dass die Polizei im Dunkeln tappen würde.
    Fünf Minuten später hatte das Taxi einen Themseanleger erreicht. Die vier Männer ließen den Wagen im Parkhaus des Docks stehen und machten sich auf den Weg zu dem Kajütboot, das Felder gechartert hatte. Orr wusste, dass man eine Verbindung zwischen Felder und dem Boot herstellen würde, aber ihn würde das nicht betreffen.
    Kaum waren sie an Bord, warf Felder, ein Brite, der zehn Jahre lang im Londoner Hafen auf einem Schlepper gearbeitet hatte, den Motor an. Sie wollten ohne Pause durchfahren, auf der Isle of Sheppey an Land gehen, in den Mietwagen steigen, der dort auf sie wartete, und von Dover aus die Fähre nach Calais nehmen, um auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
    Felder stand am Steuer, während seine Komplizen in der Kajüte
mit den verhängten Fenstern ihre Taschen ausleerten. Russo und Manzini redeten aufgeregt aufeinander ein. Der Amerikaner Orr verstand kaum mehr als »Napoli«, den Namen ihrer Heimatstadt. Er schenkte ihnen keine weitere Beachtung, sondern untersuchte sorgfältig seine drei alten Handschriften. Als er das Manuskript gefunden hatte, auf das es ihm ankam, steckte er es zurück in seine Umhängetasche. Die beiden anderen waren für ihn wertlos.
    Das Boot näherte sich der Nordsee, als sie mit dem Sortieren der Beute fertig waren. Der Zeitpunkt war gekommen.
    Orr drehte Russo und Manzini den Rücken zu und zog die schallgedämpfte Sig Sauer, mit der er bereits die Wachen getötet hatte.
    »He, Orr«, meldete sich da Russo, »wann treffen wir uns eigentlich mit deinem Kontaktmann? Ich habe nicht vor, eine Ewigkeit auf mein Geld zu warten, capisce?«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte Orr und schnellte herum. Erst traf er Russo, dann Manzini. Der kleine Muskelprotz fiel auf seinen Landsmann. Das Collier, mit dem er gerade herumgespielt hatte, hielt er noch in der Hand.
    Es ging eine steife Brise, und auch der Schiffsmotor machte kräftig Lärm. Felder würde die Schüsse an Deck nicht gehört haben. Orr machte sich auf den Weg nach oben.
    Als der Mann am Ruder ihn hörte, wandte er sich ihm lächelnd zu.
    »Hast du was dagegen, ein paar Minuten lang das Steuer zu übernehmen? Ich kann es nicht länger erwarten, einen Blick auf meinen Anteil zu werfen.«
    »Keineswegs«, sagte Orr. Er hielt das Ruder mit einer Hand und schoss zwei Mal, kaum dass sein Komplize ihm den Rücken zugewandt hatte. Felder fiel polternd auf das untere Deck.
    Mit einem Blick auf das GPS korrigierte Orr seinen Kurs, bis
er auf Leysdown-on-Sea zuhielt, das Dorf, in dem er sein eigenes Fluchtauto geparkt hatte. Der von Felder gemietete Wagen mochte bleiben, wo er war, bis man ihn abschleppte. Orr war völlig egal, was damit geschah.
    Fünf Kilometer vor der Küste von Leysdown-on-Sea hielt Orr an. Hier würde die Wassertiefe für seine Zwecke ausreichen.
    Er zurrte die drei Leichen am Schiff fest, befestigte zwei kleine Sprengladungen unter der Wasserlinie und machte sein aufblasbares Boot startbereit. Nachdem er die Bomben gezündet hatte, würde das Kajütboot innerhalb von wenigen Minuten untergehen.
    Die goldene Hand, den Schmuck, die Münzen und die Handschrift verstaute er in einer
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