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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever
Autoren: Robert Muchamore
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Aber als ich dann im Wartezimmer war, habe ich mir eine Zeitung genommen, um zu sehen, was in der Welt so alles passiert.«
    Lauren zog eine halbe Seite der Las Vegas Sun aus der Tasche und begann zu lesen. »Einem Teenager ist die gewagte Flucht aus einer Einschienenbahn gelungen, nachdem er aus dem Vancouver-Casino gejagt worden war. Der Junge soll der Komplize eines Russen sein, der im VIP-Bereich des neuesten Mega-Casinos am Strip einen Kartenzähl-Coup gelandet hatte .«
    Lauren hielt das Bild des Zugwaggons mit dem zerschmetterten Fenster hoch. Darunter waren unscharfe Überwachungskamerabilder der beiden Verdächtigen zu sehen. James kannte die Bilder schon, nachdem er im Internet recherchiert hatte, wie viel die Polizei wusste.
    Â»Na und?«, fragte James und versuchte, nicht zu grinsen.

    Â»Oh, komm schon«, verlangte Lauren. »Ich bin doch nicht blöd! Wenn das das beste Bild von euch beiden ist, dann habt ihr euch gut verkleidet und nicht in die Überwachungskameras gesehen, aber ich kenne dich. Und diese dämliche Baseballkappe hattest du schon, bevor Mum gestorben ist.«
    James sah sie nervös an. »Du hast davon doch niemand anderem erzählt, oder?«
    Â»Und riskiert, dass man dich rausschmeißt? Natürlich nicht. Du bist vielleicht ein Idiot, aber du bist immer noch mein Bruder.«
    Â»Ich habe eine Menge Geld gemacht«, grinste James. »Dreißigtausend an einem Tag. Wenn ich einundzwanzig bin, brauche ich Kazakov und die Überwachungssoftware nicht mehr, dann kann ich das legal machen. Ich hab mir ein paar Bücher bei Amazon bestellt, in denen die besten Kartenzähltricks stehen, mit denen man noch mehr …«
    Lauren unterbrach ihren Bruder und las weiter aus dem Artikel vor: »Dan Williams, Fischer aus Louisiana, versuchte die Flucht des Teenagers zu verhindern und wurde nach Angaben der Polizei von dem kräftigen Jugendlichen brutal niedergeschlagen. Williams trug zwei gebrochene Rippen davon und musste über Nacht im Krankenhaus bleiben, weil er über Brustschmerzen klagte.«
    James senkte betroffen den Blick. »Das tut mir wirklich wahnsinnig leid. Aber ich hab ihn gewarnt, sich nicht einzumischen.«

    Lauren schnaubte verächtlich. »Du musst ja unheimlich stolz auf dich sein.«
    Â»Wir könnten nächste Woche nach London fahren«, schlug James hilflos vor. »Covent Garden, die Designerläden … und ich bezahle.«
    Â»Nein danke«, lehnte Lauren bissig ab. »Das hätte nur einen ziemlich unangenehmen Beigeschmack. Ich habe wirklich geglaubt, dass du in den letzten Jahren erwachsener geworden wärst. Aber jetzt sieht alles wieder danach aus, als könnte ich dich eines Tages im Gefängnis besuchen.«
    Â»Ich weiß, dass es dumm war«, gab James zu. »Sehr dumm sogar, aber jetzt ist es nun mal, wie es ist. Ich bin nicht stolz darauf, aber ich bereue es auch nicht unbedingt. Und weißt du, das Geld ist in einer Kiste hinter meiner Badeinrichtung, falls du jemals irgendwie Hilfe brauchst.«
    Â»Vielleicht solltest du es lieber einem wohltätigen Zweck spenden.«
    James schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich habe für dieses Geld meine CHERUB-Karriere und mein Leben aufs Spiel gesetzt. Und außerdem, was interessieren ein Zehn-Milliarden-Dollar-Casino schon dreißig Riesen?«
    Lauren holte tief Luft und gähnte ausgedehnt.
    Â»Jetlag«, stöhnte sie. »Ich versuche, wach zu bleiben bis nach dem Essen, aber dann geh ich gleich ins Bett.«
    Â»Wir sehen uns wahrscheinlich unten«, sagte James.
»Ich muss noch einen Aufsatz über Sonette schreiben … Was zum Teufel ist eigentlich ein Sonett?«
    Â»Da winken dir ja mal wieder Bestnoten«, grinste Lauren und ging zur Tür. Doch dann drehte sie sich noch einmal um. »Oh, da ist noch etwas, was dich wahrscheinlich freut.«
    Â»Was denn?«
    Â»Vorgestern«, begann Lauren und unterdrückte ein weiteres Gähnen, während sie sich die Augen rieb. »Vorgestern hatten Bruce und Kerry einen Riesenstreit im Hotel. Sieht ganz so aus, als hätten sie sich getrennt.«

Epilog
    Nach einem siebenwöchigen Prozess wurden der Anführer der Street Action Group (SAG), CHRIS BRADFORD, und ein früherer Milizionär, RICH DAVIS (alias RICH KLINE), wegen terroristischer Verschwörung verurteilt.
    Bradfords Urteil lautete auf fünfzehn Jahre Gefängnis. Davis bekam
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