Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
spät, dass er sich noch gar nicht auf dem Boden befand. Er stürzte seitwärts und stieß einen Schrei aus, als er einen Schritt in die Luft machte.
    James fiel von einer niedrigen Hecke in ein Blumenbeet, während die Security-Leute von oben ins Dunkle hinab spähten. Glücklicherweise hatten sie weder Taschenlampen noch Lust hinterher zu springen.
    James klaubte den Laptop aus den abgebrochenen Zweigen und steckte ihn wieder in den Rucksack, dann schlich er sich geduckt zwischen Blumen, Büschen und Sträuchern hindurch. Eine Minute später hatte er die Dunkelheit hinter sich gelassen und fand sich am Rand eines großen, kunstvoll angelegten Blumenbeetes wieder, das zu dem Gehweg am Strip
hin anstieg, auf dem kaum dreißig Meter entfernt die Fußgänger spazierten.
    Das Blumenbeet war von Scheinwerferlicht hell erleuchtet und die Blumen  – die alle unecht waren, wie James aus der Nähe erkannte  – bildeten unter einer großen kanadischen Flagge die Worte: Vancouver Las Vegas  – Lebe deinen Traum!
    James schlich sich so nahe wie möglich an den Zaun heran, der den Park vom breiten Gehweg des Strips trennte. Die Freiheit war verlockend nahe, doch der Zaun ragte fünf Meter in die Höhe, wobei der obere Teil auch noch mit klebriger Teerfarbe gestrichen war, die das Hinaufklettern verhindern sollte.
    Die Sicherheitsleute waren ihm zwar vom Förderband nicht in die Tiefe gefolgt, aber sie hatten gesehen, wohin er verschwunden war, also würde es bestimmt nicht lange dauern, bis ihn ihre Kollegen im Park suchten. Er überlegte, ob er Kazakov anrufen sollte. Doch selbst wenn der Trainer einen Plan gehabt hätte, wäre er doch niemals vor der Security bei ihm gewesen.
    Also blieb James nichts anderes übrig, als den Park nach einem Ausgang abzusuchen. Er schlich den Weg zurück, den er gekommen war und hielt sich an einen schmalen Pfad hinter den Hecken, um vom Strip aus nicht gesehen zu werden.
    Auf der anderen Seite der beiden Glasbrücken, von deren Förderband James gesprungen war und unter denen er nun den Park durchquerte, befand sich ein
noch größerer Bereich mit Büschen und Rasenflächen, und über James ragte das weiße Hochhaus des Hotels auf. Er zuckte zusammen, als er hörte, wie sich eine Feuertür öffnete und er gleich darauf eine Taschenlampe aufblitzen sah.
    Plötzlich erklang von oben ein Rasseln und Licht leuchtete auf. Im ersten Moment dachte James, dass es etwas mit der Suche nach ihm zu tun hatte. Bis er erkannte, dass sich fünfzehn Meter über ihm ein schmaler Betonfahrbalken befand, auf dem sich eine Einschienenbahn mit vier Waggons rasselnd näherte. Dann bremste der Zug ab, um in den Bahnhof des Vancouver-Casinos einzufahren.
    James folgte den Schienen über ihm durch den Park bis zu der Stelle, an welcher der Bahnhof an das dritte Stockwerk des Hotels anschloss. Erfreut stellte er fest, dass die Notausgangstreppe zwischen den Bahnsteigen lag und in der hintersten Ecke des Parks endete. Hinter James leuchteten drei Taschenlampen durch die Büsche und er begann zu rennen.
    Er hoffte, dass die Treppe zu einem Notausgang führte, der wiederum direkt in die Straße mündete. Doch auf dem Betonboden waren nur Pfeile aufgemalt, die auf einen breiten Pfad im hinteren Teil des Parks wiesen.
    James war wütend. Irgendwo im Dunkeln musste er den Notausgang verfehlt haben, doch da ihm die Suchteams bereits auf den Fersen waren, konnte er nicht mehr umdrehen und danach suchen. Er konnte
nur noch die Treppe hinauf stürmen und hoffen, dass er den Zug erwischte, bevor er wieder abfuhr  – vorausgesetzt, dass nicht auch aus dieser Richtung Sicherheitsleute kamen.
    James stieg über ein Tor am Fuß der umzäunten Betontreppe und raste die sechzig Stufen  – jeweils zwei auf einmal nehmend  – hinauf. Oben führte eine Glastür zu dem breiten Bahnsteig, von dem aus die letzten Passagiere in den wartenden Zug stiegen.
    Am anderen Ende des Bahnsteigs schloss sich bereits eine Automatiktür, damit niemand mehr in den Einstiegsbereich kam. Gleich würden sich auch die Zugtüren schließen. James schoss durch die Glastür, wodurch er einen schrillen Alarm auslöste, und erreichte in letzter Sekunde den Bahnsteig. Er zwängte sich gerade noch zwischen die Türen und klemmte sich die Schulter ein, die Türen piepten und eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher